Natürlich werden die angehenden Gesundheits- und Krankenpfleger:innen dabei von examinierten Fachkräften betreut und unterstützt. „Wir stehen mit Rat und Tat zur Seite, aber wir nehmen uns zurück“, sagt Jasmin Albrecht, die eigentlich die 3B leitet, wenn die nicht gerade als Schulstation dient. Auch die Ärzte müssten sich daran gewöhnen, ihre Anweisungen direkt an die Azubis zu richten. Mit einem Augenzwinkern erklärt Albrecht, dass es schon ungewohnt sei, „mal herumkommandiert zu werden“.
Normalerweise gehen die Schülerinnen und Schüler während einer Schicht mit den examinierten Fachkräften mit, nun haben die Azubis die Erfahrenen im Schlepptau. Anfangs sei es komisch gewesen, „Aufgaben an jene zu delegieren, die einem sonst etwas beibringen“, sagt Sophie Pitzing. Die 22-Jährige wurde neben einer weiteren Schülerin von den anderen Azubis zur Stationsleitung gewählt. Zu ihren Aufgaben gehört somit auch, Dienste einzuteilen.
Diese Planung erfordert viel Zeit, berichtet Pitzing: „Vorher denkt man, das kann doch nicht so schwierig sein.“ Mit Blick auf krankheitsbedingte Ausfälle könne sie nun aber die Sorgen und Nöte der Stationsleitung gut verstehen. Von daher findet sie es absolut positiv, einen Einblick zu bekommen und Erfahrungen auf der Schulstation zu sammeln.
Von den Verantwortlichen wie Albrecht gibt es ein dickes Lob. Die Auszubildenden würden ihre Sache richtig gut machen, die Kommunikation laufe einwandfrei: „Je mehr wir uns als Station positiv einbringen, desto größer ist die Chance, die Azubis später als Mitarbeiter zu gewinnen“, sagt Albrecht. Bei Sophie Pitzing hat es funktioniert. Wenn die Schülerin Ende August ihr Examen gemacht hat, wird sie der DRK-Schwesternschaft Kassel und den Helios Kliniken in Wehlheiden treu bleiben. Auch die anderen 16 Auszubildenden wollen gern im Haus weiterarbeiten. „Ein absolut positives Zeichen“, sagt Klinikgeschäftsführer Tobias Hindermann und ergänzt, dass die Türen der Helios Kliniken Kassel und die der DRK-Schwesternschaft Kassel für Auszubildende stets geöffnet sind.
Darüber müssen sich drei frisch examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen keine Gedanken mehr machen. Zwei von ihnen gehören weiterhin dem Klinikverbund an. Frederike Harms wird in Zukunft im Helios Klinikum Warburg arbeiten. Eva Paulina Meißner, die ihr Examen mit der Note 1,0 machte, bleibt der DRK-Schwesternschaft Kassel erhalten und wird im Gestellungsfeld der Helios Kliniken Kassel eingesetzt. Sie startet am 1. April auf der Intensivstation im Haus in Wehlheiden.