Die drei Wissenschaftler haben herausgefunden, wie körpereigene Zellen den Sauerstoffgehalt im Organismus messen und auf ihn reagieren. Mit diesen Erkenntnissen könnte es Medizinern gelingen in diesen Prozess einzugreifen, um die Sauerstoffkonzentration der Umgebung eines Tumors zu verändern. „Eine Fehlversorgung mit Sauerstoff hat das Absterben bestimmter Arten von Krebszellen zur Folge, was einen Schritt in Richtung Heilung bedeutet“, betont Onkologe Priv.-Doz. Dr. Peter Reichardt.
Krebs ist in Deutschland die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Er bezeichnet die unkontrollierte Vermehrung und das wuchernde Wachstum von Zellen, die sich im Körper ausbreiten, Gewebe befallen und zerstören. Krebszellen benötigen für ihre Prozesse wie jeder Organismus Sauerstoff und können zum Teil auf den Sauerstoffgehalt ihrer Umgebung selbst Einfluss nehmen, erklärt der Experte. Durch die Stimulation des Wachstums umliegender Blutgefäße wird mehr Sauerstoff produziert und steht für die Ausbreitung des Krebsgeschwürs zur Verfügung. „Das Entschlüsseln des Zusammenhangs der Sauerstoffkonzentration mit der Aktivität von Genen in der Zelle ist ein wichtiger Therapieansatz“, unterstreicht Reichardt.
Im Helios Klinikum Berlin-Buch werden vielfältige Tumorarten mit modernsten Therapieansätzen behandelt. Wesentlicher Anspruch der Behandlung ist dem Team um Reichardt, alle individuellen Patientenbedürfnisse im diagnostischen und therapeutischen Prozess in die Versorgung mit einzubeziehen. Durch den interdisziplinären Ansatz und leitlinienkonforme Therapien wird ein hoher Qualitätsstandard in der Versorgung von Tumorpatienten gewährleistet.Das Helios Klinikum Berlin-Buch ist im August 2014 von der Deutschen Krebsgesellschaft als Onkologisches Zentrum zertifiziert worden.