In einer Therapie geht es darum, dem Patienten auf bestmögliche Weise zu helfen. Um dies tun zu können, muss aber auch die Situation des Patienten präzise verstanden werden. Doch wenn die Emotionen eines Patienten nicht gehört, erfragt und verstanden werden, so erreichen ihn auch nicht die fachlichen Erklärungen. Im Zusammenhang mit dem internationalen Tag des Zuhörens am 18. Juli erklärt Chefarzt Dr. Thomas Heimig, welche Kraft das aktive Zuhören in der Patientenbehandlung hat und warum das Zuhören oftmals die beste Medizin ist.
Die Kommunikation mit Patienten und insbesondere das Sprechen über Ängste, Hoffnungen und Enttäuschungen ist nicht nur eine der wichtigsten, sondern sicher auch eine der häufigsten ärztlichen und pflegerischen Handlungen. Die Art und Weise der Mitteilung einer Diagnose bestimmt wesentlich das Befinden der Betroffenen und die Qualität der Beziehung zu Ärzten und Pflegenden im weiteren Verlauf der Krankheit. So wissen Patienten und Angehörige oftmals noch Jahre später, welche Worte bei der Vermittlung der Diagnose gewählt wurden. In ihrer Ausbildung erwerben Ärzte sowie Gesundheits- und Krankenpfleger neben dem fachlichen, medizinischen Wissen auch kommunikative Kompetenzen, um ein Patientengespräch optimal gestalten zu können. Die Helios Klinik Wipperfürth bietet zudem in regelmäßigen Abständen Seminare zur patientenzentrierten Kommunikation für alle Mitarbeiter, um das Patientengespräch in den Mittelpunkt zu stellen. „Es ist wichtig, dass dem Patienten Zeit gegeben wird, seine Ängste und Probleme zu schildern. Dieses aktive Zuhören fordert aber manchmal viel Geduld und auch Feingefühl “, erklärt Dr. Thomas Heimig, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Geriatrie. Vor allem bei älteren Patienten spielt das Gespräch eine besondere Rolle. „Viele unserer Patienten der Geriatrie haben großen Bedarf, sich mitzuteilen. Dabei wird oftmals nicht nur die Erkrankung thematisiert, auch viele andere Thematiken wie Erinnerungen aus der Vergangenheit oder Erlebnisse mit Familienmitgliedern fließen in das Gespräch ein. Da ist es sinnvoll, zwischen den Zeilen zu lesen. So erfährt man oftmals den wirklichen Bedarf und die Anliegen des Patienten“, erklärt der Geriater.
Gerade älteren Menschen fällt es schwer, sich präzise auszudrücken oder aber auch ein Gespräch genau zu verfolgen. Dies steht oftmals im Zusammenhang mit einer Schwerhörigkeit. Oft nicht diagnostiziert, besitzen zu wenige Betroffene Hörhilfen, die, wenn vorhanden, häufig nicht adäquat eingestellt sind. „Bei unseren Patienten mit Verdacht auf eine Demenz, ist in manchen Fällen eine Schwerhörigkeit der Grund für das veränderte Verhalten. Durch das schlechte Hören werden Gespräche immer schwieriger, der Betroffene isoliert sich zusehends mehr. Letztendlich kann es dann durch genau diese Isolation zu einer verfrühten oder rascheren Entwicklung einer Demenzerkrankung kommen, da der Betroffene nicht mehr aktiv am alltäglichen Leben teilnimmt und sich so immer mehr zurückzieht“, beschreibt Dr. Heimig. Ein guter Kontakt zu Angehörigen kann ebenfalls dabei unterstützen, den Patienten besser zu verstehen, da sie den Patienten am besten kennen. Deswegen weiß Dr. Heimig die Angehörigengespräche sehr zu schätzen: „Oftmals erfährt man dadurch noch viele kleine Details, die für die Behandlung des Patienten sehr hilfreich sein können.“
Bei schwerkranken Patienten, die eine palliative Behandlung erhalten, kommt dem Zuhören eine wichtige Bedeutung zu: „In diesen Momenten ist es wichtig, die Werte des Patienten zu verstehen und die Erwartungen des Menschen wahrzunehmen. Wie stellt der Patient sich die weitere Behandlung vor? Möchte er beispielsweise lebensverlängernde Maßnahmen in Anspruch nehmen?“, erklärt Dr. Heimig. Die Begleitung eines sterbenden Patienten bedarf eines ganz besonderen Feingefühls: „In diesen Momenten ist das Gespräch mit dem Patienten von vielen Emotionen geprägt. Auch die nonverbale Kommunikation, das Schweigen, Innehalten und Beobachten sowie die körperliche Berührung nehmen eine wichtige Rolle ein. Bis zum Ende soll sich der Patient verstanden und wahrgenommen fühlen.“
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 110.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien. Rund 21 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2019 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,2 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 86 Kliniken, 123 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sieben Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,6 Millionen Patienten behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland fast 69.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 51 Kliniken, 71 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15,4 Millionen Patienten behandelt, davon 14,6 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 37.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von über drei Milliarden Euro.
Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.
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