Im Notfall zögern kann lebensgefährlich werden!
Nicht aus Angst vor Corona mit Schmerzen zu Hause bleiben
Viele Menschen machen es richtig und folgen glücklicherweise den Vorgaben der Bundesregierung, beachten das Kontaktverbot, tragen ihre Schutzmaske und bleiben zu Hause. Offenbar meiden aber auch viele die Notaufnahmen der Kliniken, warten oft mit ihren Leiden, bis es fast schon zu spät ist! Das ist lebensgefährlich!
Aus Angst vor Ansteckung nicht in die Notaufnahme? Gerade für Schlaganfallpatienten oder Patienten mit Herzerkrankungen ist das schlichtweg lebensgefährlich. Auch ein herauszögern oder ertragen der Schmerzen, den Notarzt erst in letzter Sekunde zu rufen, kann oft schlimm enden. Sind diese Ängste und Sorgen berechtigt? Wir haben den Chefarzt unserer Notfallaufnahme Matthias Wißgott gefragt, auf was in der aktuellen Situation bei Notfällen unbedingt zu achten ist:
Sollten Patienten mit akuten Erkrankungen, Schmerzen oder bei Unfällen aktuell noch wie gewohnt in die Notaufnahmen aufsuchen?
Davon abgesehen, dass Menschen, die medizinische Hilfe benötigen jederzeit von uns versorgt werden, sollten sie auch unbedingt die Versorgung in unserer Notaufnahme nutzen. Angst vor Ansteckung braucht bei uns keiner zu haben, da wir seit Wochn mit einem Sicherheitkonzept arbeiten. Dort werden z.B. die Patienten in drei Farbbereiche eingeteilt – grün für Patienten ohne Corona-Risiko, gelb für Patienten mit ungeklärtem Corona-Risiko und rot für Patienten, bei denen eine Infektion mit dem Corona-Virus nachgewiesen wurde. Wer in welchen Bereich kommt, klärt eine Vorab-Anamnese und ein Patienten-Fragebogen. Die Notaufnahmen sind rund um die Uhr besetzt und für die Versorgung von entsprechenden Erkrankungen und Verletzungen vorbereitet.
Ist das Risiko, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren in der Notaufnahme / im Krankenhaus höher als an anderen Orten?
Im gesamten Klinikum werden das Sicherheitskonzept und die dazu notwendigen Hygienemaßnahmen konsequent umgesetzt. Ob Mund-Nasen-Schutz, Händedesinfektion oder Abstandsregeln, Hustenetikette oder der Verzicht auf das Händegeben. Das gilt für alle Mitarbeiter und Patienten und wird verantwortungsbewusst eingehalten. Dazu haben wir den gesamten Infektionsbereich (Infektions-ZNA und stationärer Bereich) räumlich völlig getrennt und eindeutig gekennzeichnet. Eine "Vermischung" der Patienten findet dadurch nicht statt.
Wie viele Patienten insgesamt behandelt die Notaufnahme im Helios Vogtland-Klinikum am Tag ?
Etwa 100-120 Patienten nehmen wir täglich in der Zentralen Notaufnahme auf. Ist eine stationäre Aufnahme nötig, leiten wir die Patienten, je nach Krankheitsbild sofort in einer der 19 Fach-Kliniken im Haus weiter.