Eine neue Hüfte, ein neues Kniegelenk, ein Oberschenkelhalsbruch oder eine Schulterfraktur: Das sind typische Operationen im Alter. Doch viele haben Angst vor dem Eingriff, vor allem aufgrund der Narkose. Doch diese Angst ist unbegründet. „Gerade bei geriatrischen Patientinnen und Patienten dosieren wir sehr schonend und wägen genau ab, welche Art von Narkose wir einsetzen“, erläutert Dr. Paul Frank, Chefarzt für Anästhesie und Intensivmedizin.

Eine genaue Voruntersuchung und Berücksichtigung der Beschwerden ist hier entscheidend. So dauert z. B. bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion der Abbau der Medikamente länger als bei einem komplett gesunden Menschen.

Ein Risikofaktor für die Narkose bei älteren Patientinnen und Patienten ist das sog. postoperative Delir. Typische Symptome sind Phasen von Desorientierung, Verwirrtheit, körperlicher Unruhe, Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Die Gründe sind vielfältig. „Dies ist immer ein Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren und liegt nie alleine an der Narkose“, so Frank. Hier ist die Delirpräventation wichtig.

„Es gibt bekannte Risikofaktoren, auf die wir entsprechend achten. Einem postoperativen Delir kann vorgebeugt werden, in dem bestehende Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck optimal behandelt werden und auf eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung geachtet wird“, erläutert der Chefarzt.

In seinem Vortrag „Narkose im Alter“ wird Frank auf die unterschiedlichen Aspekte genau eingehen und bietet den Zuhörerinnen und Zuhörern im Nachgang auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Der Vortrag findet am 03.06.2024 um 18:30 Uhr in der Nienburger Helios Klinik im Konferenzraum 3. OG statt. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.