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Sum sum sum, Bienchen summ herum – Aber bitte nicht stechen!

Frühlingszeit ist Bienenzeit. Sobald es warm wird, kommen die schwarz-gelben Insekten aus ihrem Stock und machen sich auf die Suche nach Futter. Auch andere Insekten werden jetzt aktiv. Aber was tun, wenn man unter einer Insektengiftallergie leidet? Und ist eine Insektengiftallergie angeboren? Notfallmedizinerin im Helios Klinikum Meiningen Dr. med. Sorina Friedrich klärt auf.
24. April 2023

„Einige Menschen sind grundsätzlich anfälliger für Allergien, aber nicht alle entwickeln auch eine Allergie gegen Insektengifte. Etwa zwei Prozent der Bevölkerung sind betroffen. Oft zeigt sich die Allergie erst nach wiederholten Stichen – es ist also möglich, dass die Körperreaktion beim ersten Stich noch normal ausfällt, sich im Laufe des Lebens und auch noch im höheren Alter aber dennoch eine Allergie entwickelt“, erklärt die Chefärztin des Notfallzentrums des Helios Klinikum Meiningens. Sie unterscheidet grundsätzlich zwischen einer „normalen“ und einer „allergischen“ Reaktion auf Bienenstiche.

Allergisch oder nicht – wie kann man das erkennen?

Ein Bienenstich ist kurz und schmerzhaft. Es entsteht eine Hautreaktion, die juckt und bis zu 24 Stunden anhalten kann. Von einer Allergie spricht man dann, wenn nicht nur die Stichstelle anschwillt, sondern auch fern vom Stich Beschwerden auftreten wie etwa Atemnot oder eine Lippen-/Zungenschwellung. Dies kann sogar so weit gehen, dass der ganze Körper betroffen ist. Symptome sind beispielsweise Nesselsucht, Übelkeit, Schluckbeschwerden und Atemnot. Mit solchen Beschwerden sollten Sie sich umgehend in einer Notaufnahme wie etwa im Notfallzentrum des Helios Klinikums Meiningen vorstellen. Im schlimmsten Fall droht ein allergischer Schock mit Bewusstlosigkeit.

Sind Bienen also gefährlich?

Zunächst muss man festhalten, dass die meisten Menschen von Wespen, nicht von Bienen gestochen werden. Bienen greifen in der Regel nur an, um sich zu verteidigen. Dafür ist ihr Stich schmerzhafter als der von Wespen, weil der Stachel nach der Attacke in der Haut verbleibt und dadurch mehr Gift in den Körper gelangt. Generell gilt: Wenn sich eine Biene oder eine Wespe nähert, Ruhe bewahren! Hektische Bewegungen schaden eher, als dass sie nutzen. Wer allergisch ist, sollte sich langsam vom Insekt entfernen, bis es weitergeflogen ist.

Was tun bei einer Allergie gegen Bienen- oder Wespenstiche?

Allergiker sollten immer ein Notfallset mit sich führen, um im Fall der Fälle reagieren zu können. Eine Möglichkeit, die Allergie langfristig in den Griff zu bekommen, ist die Hypersensibilisierung, jetzt modern „Spezifische Immuntherapie“ genannt, die beispielsweise beim Hausarzt durchgeführt werden kann. Dabei wird der Körper unter enger Begleitung des behandelnden Arztes langsam an das Gift gewöhnt. In den meisten Fällen verschwindet die Allergie so nach 3 bis 5 Jahren.

Sum sum sum, Bienchen summ herum – Aber bitte nicht stechen!