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Rheumaorthopädie ganz auf Sie abgestimmt

Der Begriff "Rheumatismus" heißt übersetzt so viel wie „fließender Schmerz“. Rheuma als eigenständiges Krankheitsbild gibt es nicht. Hinter diesem Begriff stehen mehr als 100 verschiedene rheumatische Erkrankungen. Für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Rheuma der Überbegriff für Erkrankungen, die an den Bewegungsorganen auftreten und fast immer mit Schmerzen und häufig mit Bewegungseinschränkungen verbunden sind. Die häufigste entzündlich rheumatische Erkrankung ist die rheumatoide Arthritis oder auch chronische Polyarthritis genannt.

Die rheumatoide Arthritis

Die Rheumatoidarthritis ist die häufigste entzündliche, nicht infektiöse Gelenkerkrankung. Die rheumatoide Arthritis beginnt oft ganz plötzlich: Meist sind am Anfang der Erkrankung die kleinen Finger- und Zehengelenke betroffen, sie schmerzen, schwellen an und sind überwärmt. Der Befall ist meist symmetrisch, also auf beiden Seiten vorhanden. Beim Aufwachen besteht eine so genannte »Morgensteifigkeit« – das sind Schmerzen verbunden mit Unbeweglichkeit, die je nach Aktivität der Erkrankung durchaus mehrere Stunden anhalten können. Es ist dann zum Beispiel kaum möglich die Zahnbürste zu halten oder sich die Haare zu kämmen, der Alltag kann damit zur Qual werden.

 

Es gibt auch andere Verläufe, bei denen nur einige große Gelenke befallen sind, im Alter oft die Schultergelenke. Im Lauf der Zeit können immer mehr und mehr Gelenke erkranken oder auch abwechselnd Beschwerden machen.

 

Die Erkrankung verläuft meist schubweise. Es gibt Phasen mit heftiger Entzündungsaktivität, aber auch Zeiten der relativen Ruhe. Zumeist ist es so, dass die Entzündungsaktivität am Anfang der Erkrankung am größten ist und im weiteren Verlauf weniger wird. Allerdings kommt es als Folge der Entzündung zu Zerstörungen von Gelenken und damit zu bleibenden Funktionseinschränkungen. Das besondere Merkmal der Erkrankung ist, dass das Entzündungsgewebe in den Gelenkknorpel und die Knochen einwächst. Bei ungebremster Entzündung werden diese Gelenkstrukturen zunehmend abgebaut, die Gelenke werden zerstört.

 

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Neben der Erhebung der Krankheitsgeschichte und der körperlichen Untersuchung sind Laboruntersuchungen erforderlich. Hierbei werden Entzündungsmarker getestet und auf bestimmte Rheumawerte untersucht. Der Nachweis von Rheumafaktoren im Blut ist allerdings nicht automatisch mit der Diagnose einer Rheumatoidarthritis verbunden, da sie auch bei anderen Erkrankungen auftreten können oder mitunter auch bei Gesunden nachweisbar sind. Sie sind immer nur ein Hinweis, ein Puzzleteil bei der Diagnosestellung.

 

Als weitere apparative Untersuchungen sind Röntgenuntersuchungen erforderlich, die zu Beginn der Erkrankung noch keine Veränderungen aufweisen, aber wichtig als Ausgangsbefund sind, um im weiteren Verlauf eine Vergleichsmöglichkeit zu haben. Wenn Ihr Arzt zu dem Schluss kommt, dass es sich um eine Rheumatoidarthritis handelt, sollte schnellstmöglich mit einer Therapie begonnen werden.

 

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot 

Medikamentöse Therapie

Am Anfang steht der Einsatz von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten. Wenn eine entzündlich rheumatische Erkrankung gesichert ist, kann der Einsatz von Kortisonpräparaten zur schnelleren Kontrolle der Entzündungsaktivität erforderlich sein.  Danach ist es erforderlich, auf sogenannte Basistherapeutika einzustellen, die langfristig den Verlauf der chronisch-entzündlichen Erkrankung positiv beeinflussen, d.h. das Voranschreiten der Erkrankung aufhalten oder zumindest verlangsamen. Wenn hierdurch keine ausreichende Krankheitskontrolle zu erzielen ist, werden Biologika eingesetzt: hierbei handelt es sich um gentechnisch hergestellte Eiweißstoffe. Sie greifen in den Mechanismus der Krankheitsentstehung ein, indem gezielt bestimmte entzündungsfördernde Substanzen des Immunsystems abgefangen und ausgeschaltet oder blockiert werden.

 

Physikalische Therapie

Zur Vermeidung von Gelenkversteifungen und Fortschreiten von Fehlstellungen hat die tägliche Gymnastik eine besonders große Bedeutung für den Rheumatiker. Die Übungen werden in unserem Haus unter Anleitung von Physio- bzw. Ergotherapeuten erlernt und sollen täglich zu Hause fortgesetzt werden.

 

Orthopädisch-operative Behandlung

Wichtig ist es den Zeitpunkt zu erkennen, wann die konservative Behandlung, also  medikamentös  und physikalisch, ausgeschöpft ist und operative Therapiemaßnahmen angezeigt sind. Das können  Eingriffe wie die Entfernung einer entzündlich veränderten Gelenkschleimhaut (Synovialektomie) zum Schutz befallener  Gelenke und Sehnen oder wiederherstellende Eingriffe oder sogar ein Gelenkersatz sein, wenn es bereits zu bleibenden Schäden gekommen ist.

Ihr Weg zu uns

Sie sollten zunächst mit Ihrem Hausarzt über Ihre Erkrankung sprechen und durch ihn die ersten diagnostischen Schritte durchführen lassen. Wenn auch aus seiner Sicht der Verdacht auf eine rheumatologische Grunderkrankung besteht, muss dies unbedingt abgeklärt werden, wozu ein Internist oder Orthopäde mit einbezogen werden sollten. Die Vorstellung in unserer Spezialsprechstunde – in der „Rheumasprechstunde“ von Oberärztin Dipl.-Med. Anke Graß als orthopädischer Rheumatologin zu einer gezielten weiterführenden Diagnostik und Therapie ist nur durch Überweisung durch einen Facharzt für Innere Medizin oder Facharzt für Orthopädie möglich, wichtig ist es zur Vorstellung die Befunde der bereits durchgeführten Voruntersuchungen (Laborwerte, Röntgen-/MRT-Bilder und –Befunde mitzubringen. In der Rheumasprechstunde wird eine eingehende Untersuchung und Beratung durchgeführt. Es werden ggf. weitere Untersuchungen veranlasst und die für Sie in Frage kommenden Behandlungsformen diskutiert und festgelegt.

 

Bei hoch akuten Fällen, die keine längere Wartezeit erlauben, kann Ihr Hausarzt / Internist / Orthopäde sie selbstverständlich auch zu einer stationären Diagnostik / Behandlung einweisen.