Neben verschleiß- und unfallbedingten Erkrankungen gehören Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises sowie verschiedenste andere Erkrankungen des Bewegungsapparates und ihre Diagnosen zu unserem Behandlungsangebot:
- Postmenopausaler Osteoporose
- Osteoporose des Mannes
- medikamenteninduzierte Osteoporose, z.B. durch Glukokortikoide
- transiente Osteoporose
- weitere sekundäre Osteoporoseformen
- Knochenmarködemsyndrom / Hüftkopfnekrose
- Morbus Paget
- Osteomalazie
- Primärer / sekundärer / tertiärer Hyperparathyreoidismus
- Renale Osteopathie
Osteoporose, im Volksmund auch „Knochenschwund“ genannt, ist eine Stoffwechselerkrankung des Knochens, die zu einer erhöhten Knochenbrüchigkeit führt. Der menschliche Knochen ist ein dynamisches Organ mit hoher Durchblutung und Stoffwechselaktivität, der einen ständigen Erneuerungszyklus durchlebt. Die maximale Knochendichte – „peak bone mass“ - wird zwischen dem 25. bis 30. Lebensjahr erreicht. Ab der zweiten Lebenshälfte wird diese Erneuerung verlangsamt. Osteoporose ist eine Knochenerkrankung, die durch niedrige Knochenmasse und eine Beeinträchtigung der Mikroarchitektur des Knochengewebes charakterisiert wird. Betroffene erleiden häufiger bereits bei Bagatellverletzungen oder sogar spontan Knochenbrüche wie z.B. an Wirbelkörpern, am Schenkelhals oder handgelenksnahe Brüche.
Osteoporose ist zum Teil genetisch begründet. So ist z.B. ein Risikofaktor für das Auftreten einer Osteoporose, wenn ein Elternteil einen Oberschenkelbruch erlitten hat. Frauen leiden aufgrund des Östrogenmangels in der Menopause häufiger, als Männer an Osteoporose. Bei beiden Geschlechtern können Alterungsprozesse, Lebensstil (Ernährung, Rauchen, Alkohol, mangelnde Bewegung) oder auch andere Krankheiten und / oder die damit verbundene Einnahme von bestimmten Medikamenten zu einem Knochensubstanzverlust führen.
Bei Frauen in der Menopause und bei Männern ab dem 60. Lebensjahr steigt das Erkrankungsrisiko für Osteoporose, so dass bei bestimmten Begleitumständen eine Diagnostik notwendig ist. Zunächst sind die Erhebung der Krankheitsvorgeschichte und die körperliche Untersuchung notwendig. Hierbei entscheidet sich, ob eine Knochendichtemessung erforderlich ist. In unserer Klinik erfolgt die Knochendichtemessung mittels DXA. Die Methode erfordert nur ein Zehntel einer normalen Röntgenuntersuchung und ist der „Goldstandard“ in der Diagnostik, an dem sich auch die Therapieempfehlungen des DVO (Dachverband Osteologie) orientieren. Außerdem sind Röntgenaufnahmen z.B. zur Erfassung von Wirbelkörperbrüchen und Laboruntersuchungen zum Ausschluss anderer Knochenerkrankungen und zur Festlegung einer adäquaten medikamentösen Behandlung nötig. In einzelnen Fällen kann es zusätzlich erforderlich sein, weitere Untersuchungen wie ein CT oder MRT durchzuführen
Wenn die Untersuchungen ergeben haben, dass eine Osteoporose besteht, muss das Risiko für das Auftreten von Brüchen abgeschätzt werden. Das Bruchrisiko hängt davon ab, ob bereits Brüche vorliegen, wie hoch die Knochendichte ist und ist abhängig vom Alter und Geschlecht.
Als Basis der Behandlung und natürlich generell als Vorbeugung sollte das Sturzrisiko reduziert werden, die Muskelkraft und Koordination sowie die Mobilität verbessert werden. Dies wird durch die Physiotherapie mit ihren verschiedensten Möglichkeiten unterstützt, die wir im Hause anbieten, wie z.B. Krankengymnastik, Wassergymnastik, sensomotorisches Training u.a.m.
Es ist grundsätzlich vorbeugend, aber natürlich erst recht im Rahmen der Behandlung wichtig, auf eine ausreichende Vitamin D – Versorgung und die Versorgung mit Calcium zu achten.
Individuell kann eine spezifische medikamentöse Osteoporosebehandlung mit einem den Knochenabbau hemmenden Medikament (sog. Osteoklastenhemmer) oder im Einzelfall zeitlich begrenzt auch mit einem knochenaufbauenden Medikament notwendig sein. Nach Sichtung sämtlicher Befunde legen wir die Medikation ärztlich fest, wobei wir uns an den Empfehlungen der gültigen Leitlinie des DVO orientieren. Unser Ärzteteam verfügt über zwei zertifizierte Osteologen, die sich kontinuierlich weiterbilden, um immer auf dem aktuellen Wissensstand sowohl der Diagnostik als auch der Therapie zu sein.
Bei bereits vorliegenden Knochenbrüchen sollte, je nachdem ob es sich um alte oder frische Brüche handelt, entweder eine nicht-operative oder im Einzelfall auch eine operative Therapie in die Wege geleitet werden. Wenn z.B. das Handgelenk gebrochen ist, muss nach dem Röntgenbefund entweder eine Gipsruhigstellung oder eine operative Knochenbruchbehandlung durchgeführt werden. Beim Schenkelhalsbruch ist zumeist eine Operation notwendig. Auch bei frischen Wirbelkörperbrüchen ist, wenn die konservative Schmerzbehandlung (mit Medikamenten, Physiotherapie und ggf. Orthesen) selbst unter stationären Bedingungen nicht ausreicht, im Einzelfall eine Operation zur Schmerzbehandlung – eine sog. Kyphoplastie – möglich.
Mit unserem interdisziplinären ärztlichen Team aus Osteologen, Orthopäden, Unfallchirurgen und Neurochirurgen in Zusammenarbeit mit unseren gut ausgebildeten Physiotherapeuten sowie dem engagierten Pflegepersonal und der entsprechenden räumlichen und apparativen Ausstattung können wir ein breites Spektrum an konservativen und operativen Behandlungen anbieten.
Ute Kluge
036338-65217