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Neurochirurgie

Behandlung peripherer Nervenerkrankungen

Neuromuskuläre Erkrankungen umfassen Erkrankungen des Muskels, der Signalübertragung vom Nerven auf die Muskulatur und der peripheren (außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks gelegenen) Nerven. 

Das Engpasssyndrom oder Nervenkompressions-Syndrom

Der Arm und die Hand werden durch drei Hauptnervenstämme versorgt. Diese kommen von der Halswirbelsäule und verlaufen über die Ellenbeuge zur Hand. Zu einem Engpasssyndrom kommt es, wenn der Nerv bedrängt wird. Dies kann an mehreren dafür typischen Stellen kommen. Ein Nerv wird besonders an Stellen geschädigt, an denen er keine Möglichkeit hat, Druck auszuweichen, weil er durch Knochenrinnen oder durch Muskeln oder Bindegewebsstränge verläuft.

 

Ursachen für eine Nervenbedrängung können chronische Reizzustände und Entzündungen des Gewebes wie beispielsweise bei Sehnenscheidenentzündungen oder Rheuma sein. Aber auch Veränderungen im Hormonhaushalt (Schwangerschaft, Wechseljahre) oder Verletzungen von Knochen oder Weichteilen bzw. die dadurch entstandenen Narben, sowie Geschwulste können eine Nervenkompression hervorrufen.

 

Ohne Behandlung kommt es meist zu zunehmenden Beschwerden wie Taubheitsgefühlen, Missempfindungen, Schmerzen bis hin zu Funktionseinschränkungen, Kraftverlust und Muskelschwund. Besteht die Nervenbedrängung zu lange, kann es zu einer dauerhaften Schädigung des Nervens kommen, die auch operativ nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.

 

Zur Sicherung der Diagnose und Feststellung einer Nervenschädigung führt man eine Nervenleitgeschwindigkeitsmessung (NLG) ggf. auch Ultraschalluntersuchung des Nervens durch. Im Frühstadium der Erkrankung können konservative (nicht operative) Behandlungen, wie Ruhigstellung in einer Schiene oder entzündungshemmende Medikamente, Kortisoneinspritzungen, evtl. Bewegungsübungen oder auch Bäder und Ultraschallbehandlungen/Stromanwendungen zu einer Beschwerdelinderung führen, die häufig jedoch zeitlich begrenzt ist.

 

Sollte die konservative Therapie versagen oder bestehen deutliche Funktionseinschränkungen der Hand, Lähmungen oder sogar schon Muskelschwund, empfehlen wir das operative Vorgehen.

 

Meistens führt die Operation zu einer kompletten Erholung des Nervs. Dies hängt jedoch maßgeblich vom der Ausprägung des präoperativen Ausgangsbefundes, der Dauer der geklagten Beschwerden und nicht zuletzt auch von der Schwere der Schädigung des Nerven in der Nervenleitgeschwindigkeitsuntersuchung ab.

 

Das Karpaltunnelsyndrom (KTS)      

Von einem Karpaltunnelsyndrom spricht man, wenn der Mittelhandnerv im Karpalkanal eingeengt ist und zu den typischen Beschwerden führt, wie meist nächtliche Missempfindungen und Schmerzen insbesondere in Daumen, Zeige-, Mittel- und hälftig Ringfinger, sowie auch Taubheit bis letztlich hin zu Kraftmangel und Muskelschwund in der Hand.

 

Im Karpalkanal verläuft der Mittelhandnerv zusammen mit neun Beugesehnen auf Höhe der Handwurzelknochen. Dieser Kanal wird  auf der Beugeseite der Hand durch ein Bindegewebsband, dem sog. Karpalband begrenzt. Chronische Reizzustände mit Verdickung der Sehnenscheiden, eine Schwellneigung des Gewebes während der Schwangerschaft, rheumatische Erkrankungen oder aber auch Verletzungen und Geschwulste dort können zu einer Verengung des Kanals führen.

 

Sollte die konservative Therapie versagen oder bestehen deutliche Funktionseinschränkungen der Hand, Lähmungen oder sogar schon Muskelschwund, empfehlen wir das operative Vorgehen. Hierbei wird das bindegewebige Karpalband durchtrennt.

 

Bei uns erfolgt der Eingriff in Kurznarkose über eine sogenannte offene Spaltung, also über einen kleinen Hautschnitt (2-3 cm) in einer Hohlhandfalte auf Höhe der Handwurzelknochen. Alternativ gibt es auch die endoskopische Spaltung, die bei uns allerdings nicht durchgeführt wird.

 

Meistens führt die Operation zu einer kompletten Erholung des Nervens. Dies hängt jedoch maßgeblich vom präoperativen Ausgangsbefund, der Dauer der geklagten Beschwerden und auch der elektrophysiologisch (NLG) nachgewiesenen Schädigung des Nervens ab.

 

Das Kubitaltunnelsyndrom oder Sulcus ulnaris Syndrom

Von einem Kubitaltunnelsyndrom spricht man, wenn der Ellennerv in der Ellenrinne (ugsprl. Musikantenknochen, Mäuschen etc.) eingeengt ist und zu den typischen Beschwerden führt, wie meist nächtliche Missempfindungen und Schmerzen insbesondere in Klein- und hälftig Ringfinger und angrenzendem Handteller, sowie auch Taubheit bis letztlich hin zu Kraftmangel und Muskelschwund in der Hand. Der Nerv ist an dieser Stelle so ungeschützt, dass er anfällig für Verletzungen durch Druck und Zug ist. Durch wiederholte Bewegungen oder ständige Belastung kann es zu einer Reizung oder chronischen Entzündung mit Ausbildung einer Narbenplatte und schließlich zu einer Schädigung des Nervs kommen. Andere mögliche Ursachen für die Nervenkompression sind unter der Rubrik Engpasssyndrome beschrieben.

 

Bei uns erfolgt der Eingriff in Kurznarkose. Dieser ist prinzipiell aber auch in örtlicher oder regionaler Anästhesie möglich. Über einen bogenförmigen Hautschnitt (5-10 cm) in Höhe der Ellenrinne wird die meist bindegewebige Narbenplatte über dem Nerven durchtrennt. Ein Herauslösen des Nervs aus der Rinne ist in den seltensten Fällen notwendig. Alternativ gibt es auch die endoskopische Spaltung, die bei uns allerdings nicht durchgeführt wird.

 

Die Fäden können nach ca. 10-12 Tagen entfernt werden. Eine Ruhigstellung mit einer Gipsschiene oder ähnlichem ist meist nicht notwendig. Die berufliche Tätigkeit kann in Abhängigkeit von der körperlichen Belastung nach 2-4 Wochen wieder aufgenommen werden. Ggf. sind nach der Operation physiotherapeutische Maßnahmen notwendig. Nach erfolgter Nervenfreilegung kann es viele Monate dauern bis das Gefühl und die Kraft wieder kommt.

Ihr Weg zu uns

Patient:innen mit akuten Schmerzen können jederzeit sofort notfallmäßig vorgestellt werden, um von unseren Wirbelsäulenspezialist:innen untersucht zu werden. Der Kontakt erfolgt über die Rezeption unserer Klinik mit unmittelbarer Vermittlung an die entsprechenden Mediziner:innen.