Die inverse Schulterprothese
Bei der inversen Schulterprothese ist das kinematische Verhältnis der Gelenkpartner von Kopf und Pfanne zueinander umgekehrt. Der Oberarmkopf ist bei der inversen Prothese schalenförmig (konkav) gestaltet und artikuliert mit einer kugelförmigen (konvexen) Gelenkfläche im Bereich der ursprünglichen Pfanne. Durch dieses Prothesendesign wird eine Teilkopplung der Prothesenkomponenten geschaffen, welche bewirkt, dass das Rotationszentrum vorteilhafter für die Funktion des Deltamuskels (Muskulus deltoideus) verlagert wird. Folglich wird der Hebelarm des Deltamuskels verlängert und die Vorspannung und der Wirkungsgrad des Muskels erhöht. Die inverse Schulterprothese kommt regelhaft bei Omarthrosen mit vollständigem Defekt der Rotatorenmanschette zur Anwendung. Das Langzeitüberleben der inversen Schulterprothese beträgt ca. 10-15 Jahre. Komplikations- (Infektion, Luxation, Nervenläsion) oder lockerungsbedingte Revisionen von inversen Schulterprothesen in einem 10jahres Zeitraum sind selten (<5%).