Ende 2023 zählten Statistiker rund 5,7 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland. Mit über der Hälfte davon wurde der Großteil darunter zuhause von Angehörigen betreut. Wenn Angehörige auf einmal erkranken oder sich altersbedingt nicht mehr selber versorgen können, sind es meistens Partner oder Familienmitglieder, die in die Bresche springen.
Wie umgehen mit Demenz? Und welche Inkontinenzmaterialien sind am besten geeignet? Wie hebt man möglichst rückenschonend jemanden ins Bett? Und für viele das Wichtigste: Welche finanziellen Förderungen können beansprucht werden? Ohne persönliche Erfahrung ist die Pflege hilfsbedürftigen Menschen auf allen Ebenen eine Herausforderung. Und gerade zu Anfang mit vielen Unsicherheiten verknüpft.
„Dagegen wollen wir als Helios Klinik etwas tun und bieten regelmäßig Gratis-Kurse an. Der nächste findet an zwei aufeinanderfolgenden Tagen am 30. September und 1. Oktober statt. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen“, sagt Sabrina Günther. Die examinierte Pflegefachkraft leitet gemeinsam mit ihrer Kollegin Christiane Börsch als speziell ausgebildete Pflegetrainerin die Pflegekurse.
Plötzlich ein Pflegefall – Was nun?
Oft sei die Entlassung aus einem stationären Krankenhausaufenthalt der Beginn der familialen Pflege eines Angehörigen. „Dann ist es wichtig zu wissen, dass man nicht allein ist und wir als Klinik unterstützen“, erklärt Christiane Börsch, Die Gesundheits- und Krankenpflegerin unterstützt gemeinsam mit dem Sozialdienst beim Übergang vom Klinikaufenthalt zur häuslichen Versorgung. So werden Angehörigen bereits während des Krankenhausaufenthalts individuelle Pflegeschulungen vor Ort angeboten. Zudem besuchen die Trainerinnen nach der Entlassung die Familien zuhause, um Angehörige direkt im vertrauten Umfeld für den Alltag zu rüsten. Aber auch Menschen ohne direkten Klinikbezug könnten auf die Trainerinnen zukommen, so Sabrina Günther. „Dass Angehörige unsere Patienten gewesen sind, ist keine Voraussetzung für die Teilnahme.“
Und wenn es zu viel wird?
Oft überschreiten Angehörige bei ihrem Einsatz körperliche und seelische Grenzen, denn die Pflege einer Bezugsperson bedeutet häufig, rund um die Uhr da zu sein. Eigene Belange müssen da oft hintenanstehen. „Es ist nicht nur wichtig, über die Aufgaben und Möglichkeiten der familialen Pflege zu Hause zu sprechen, sondern auch über die Grenzen, die es gibt. Deswegen ist es auch nicht verboten, sich bewusst Auszeiten zu nehmen oder aber doch Hilfe und Unterstützung von außen wahrzunehmen“, erklärt Christiane Börsch. Alle Angebote der Helios Klinik Wipperfürth sind dabei kostenlos. „Uns ist es wichtig, dass wir unsere Patienten auch nach dem Aufenthalt bei uns gut versorgt wissen“, sagt Christiane Börsch. Dabei gehe es ihnen ausdrücklich nicht nur um Seniorinnen und Senioren. „Unser Hauptinteresse besteht darin, dass alle von uns behandelten Patienten aller Altersgruppen und jeden Hintergrundes nicht wegen falscher Pflege wieder zu uns in die Behandlung kommen müssen, sondern dass sie möglichst gut versorgt und selbstbestimmt in vertrauter Umgebung leben können“, so Sabrina Günther.
