Ende Oktober veröffentlichte die Rheinland/Hamburg – mit knapp drei Millionen Versicherten eine der größten Krankenkassen in Nordrhein-Westfalen – ihren jährlichen Krankenhausvergleich. Diese Qualitätserhebung bildet die Grundlage für den AOK-Gesundheitsnavigator, ein Online-Tool, mit dem Patientinnen und Patienten bundesweit Kliniken nach Behandlungsqualität vergleichen können.
AOK-Navigator bietet objektive Qualitätsvergleiche
Im Unterschied zu vielen anderen Vergleichsportalen basiert der AOK-Navigator nicht allein auf Selbstauskünften der Krankenhäuser. Die Bewertungen stützen sich auf Daten des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) sowie auf Analysen weiterer unabhängiger Quellen.
Insgesamt werden 13 häufige Behandlungsanlässe – sogenannte Referenzeingriffe – untersucht. Diese ermöglichen es, chirurgische Qualität objektiv zu bewerten und Kliniken bundesweit miteinander zu vergleichen. Damit zählt der Gesundheitsnavigator zu den aussagekräftigsten Instrumenten für Qualitätsmessung im deutschen Gesundheitswesen.
Im Bewertungszeitraum 2021 bis 2023 erzielte das Team um Chefarzt Stefan Luther, Ärztlicher Direktor und Leiter der Allgemein- und Viszeralchirurgie, herausragende Ergebnisse bei „Gallenblasenentfernungen bei Gallensteinen.
Insgesamt flossen 137 Operationen in die Bewertung ein. Laut AOK Rheinland/Hamburg zählt die Helios Klinik Wipperfürth in dieser Kategorie zu den besten 20 Prozent der Kliniken in Deutschland.
„Wir sind sehr stolz, dass wir als vergleichsweise kleines, aber fest im Bergischen Land verwurzeltes Haus in dieser wichtigen Qualitätsbewertung zu den Besten gehören“, sagt Klinikgeschäftsführerin Nasanin Chenari. „Das zeigt, dass qualitativ hochwertige Medizin nicht nur in großen Ballungszentren stattfindet, sondern auch in kleineren Häusern auf dem Land erfolgreich umgesetzt wird.“
Gallenblasenentfernung – Routineeingriff mit Anspruch
Mit rund 200.000 Eingriffen pro Jahr gehört die Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie) zu den häufigsten Operationen in Deutschland. Trotz ihres Routinecharakters ist der Eingriff nicht risikofrei.
„Die größte Herausforderung liegt im sicheren Umgang mit den Gallenwegen – Verletzungen in diesem Bereich können schwerwiegende Folgen haben“, erklärt Stefan Luther. „Deshalb ist es entscheidend, dass der Eingriff von erfahrenen Operateuren durchgeführt wird.“
Das Team um Chefarzt Stefan Luther besteht aus fünf Fachärzten, die jährlich rund 150 bis 200 Gallenblasenentfernungen vornehmen – eine beachtliche Zahl für ein Krankenhaus der Grundversorgung. Davon erfolgen – bis auf wenige Ausnahmen – fast alle minimal-invasiv mittels Bauchspiegelmethode mit kurzem stationärem Aufenthalt. Und oft sind Gallensteine der Verursacher.
Gallensteine entstehen häufig, wenn sich zu viel Cholesterin in der Galle ansammelt. Diese können den Gallenblasenausgang oder Gallengang blockieren – es kommt zu schmerzhaften Entzündungen, die im schlimmsten Fall eine Operation erforderlich machen.
„Wer anhaltende Oberbauchschmerzen, insbesondere nach fettreichen Mahlzeiten, zusammen mit Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Schüttelfrost bemerkt, sollte unbedingt ärztlichen Rat suchen“, rät Luther. „Ob eine Operation notwendig ist oder andere Behandlungsmöglichkeiten infrage kommen, entscheidet dann die individuelle Situation des Patienten.“
