Für Angehörige einer pflegebedürftigen Person ist jeder Tag ein Abenteuer mit Glücksmomenten und Herausforderungen. Der Alltag erfordert Organisation, Geduld und Mitgefühl, da zahlreiche Aufgaben wie Körperpflege, Medikamentengabe und Arztbesuche regelmäßig erledigt werden müssen. Diese können physisch und emotional anstrengend sein. Um den Alltag trotzdem gut bewältigen zu können, bedarf es Unterstützung, Austausch sowie den Zugang zu Informationen. Die Veranstaltung „Die alternden Patient:innen“ rückte genau dies in den Fokus. In verschiedenen Workshops gaben Expert:innen der Helios Klinik Leisnig am Samstag wertvolle Tipps, zum Beispiel zur Sturzprophylaxe, Förderung der Hirnleistung und Ernährung.
Auch Philipp B. (35) und seine Partnerin Susan H. (32) besuchten die Veranstaltung. Sie pflegen in ihrer eigenen Wohnung Philipps Oma Margot. Sie ist 84 Jahre alt und konnte sich nach einem Sturz, bei dem sie sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen hatte, nicht mehr selbst versorgen. Die beiden zögerten nicht lang und holten die Oma zu sich nach Hause. Zunächst nahm Philipp mittels einer Familienpflegezeit eine Pause von seiner Arbeit, um sich rund um die Uhr um seine Oma kümmern zu können. Später gab Susan ihre Tätigkeit als Altenpflegerin auf, um Philipp in der Pflege Zuhause abzulösen. „Ich finde es wichtig, dass Angehörige solange wie möglich Zuhause bei ihren Liebsten gepflegt werden können. Es ist zwar für uns herausfordernd, aber gerade für Philipps Oma ist es toll, dass sie nach wie vor überall dabei sein und uns ständig um sich haben kann“, schildert Susan H. ihre Bereitschaft, Margot zu sich zu holen.
Bei der Veranstaltung „Die alternden Patient:innen“ holten sich beide Tipps und Ratschläge, um die Pflege der eigenen Oma optimieren zu können. „Wir haben den Flyer in der Apotheke gesehen und sind sofort aufmerksam geworden. Einzelne Handgriffe oder Hinweise zu Hilfsmitteln, wie z.B. dem Rutschtuch, helfen uns, künftig im Alltag noch besser zurechtzukommen“, resümiert Philipp B. den Besuch der Veranstaltung.
An sechs Stationen boten die Mitarbeiter:innen der Leisniger Geriatrie verschiedene Workshops und Informationen rund um die häusliche Pflege von Angehörigen an. In kleinen Vorträgen, Präsentationen und praktischen Übungen konnten die Besucher:innen alle Fragen loswerden und sich Tipps für Zuhause holen. Dabei traf „Jung auf Alt“; denn für das leibliche Wohl sorgten die Schüler:innen der Oberschule Leisnig. Ihre Einnahmen gingen zugunsten der Schule.