Das Schlaflabor in der Helios Klinik Leisnig ist eine Abteilung mit fünf Einzelzimmern für Patient:innen und einem Überwachungsraum für das medizinische Personal. Die Zimmer unterscheiden sich von anderen Patientenzimmern durch die Ausstattung spezieller Geräte zur medizinischen Untersuchung und Videoüberwachung im Schlaf.
Die Schlafmedizin, auch Somnologie, ist eine eigene Fachabteilung und beschäftigt sich mit Schlafstörungen. Diese können prinzipiell aus allen medizinische Bereichen und verschiedenen Krankheitsbildern resultieren. Insgesamt unterscheidet man sieben Hauptgruppen möglicher Schlafstörungen:
- Zirkadiale Rhythmusstörungen (die Störung des Tag-Nacht-Rhythmus),
- Insomnien (psychologisch bedingte Ein- und Durchschlafstörungen),
- Parasonmien (z. B. Schlafwandeln, Albträume),
- Hypersomnie (pathologisch erhöhtes Schlafbedürfnis und Tagesschläfrigkeit),
- obstruktive Schlafapnoe (Verlegung der Atemwege mit Erstickungswege),
- schlafbezogene, obstruktive Atemstörungen (Atemaussetzer, Schnarchen durch Verengung der Atemwege),
- schlafbezogene Bewegungsstörungen (wiederkehrende, stereotypische Bewegungsmuster beim Einschlafen und Kurzzeitschlaf).
Eine schlafmedizinische Untersuchung empfiehlt sich für Menschen, die selbst Schlafstörungen bemerken oder durch Angehörige darauf aufmerksam gemacht werden. Manchmal liefert auch ein Verkehrsunfall ein Verdachtsmoment auf Schlafstörungen. Diese können sich in viele Richtungen äußern: leichte Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit, Sekundenschlaf, Erschöpfungszustände, Schnarchen, Atempausen in der Nacht oder Luftnot. Manchmal gibt auch eine Umfeld-Diagnostik bei andere Erkrankungen einen Hinweis auf Schlafprobleme. Eine direkte Einweisung findet erst nach einer ambulanten Vordiagnostik mit Voruntersuchungen über die Haus- oder Fachärzt:innen statt.
Häufig sind die Haus- oder Fachärzt:innen (z.B. Psycholog:innen, Pneumolog:innen) der Anlaufpunkt für eine erste Diagnostik. Mittels einer sogenannten „Polygraphie“ – einer ambulanten Schlafmessung – wird der eigenen Schlaf Zuhause mit einem kleinen Gerät untersucht. Dadurch kann ein erster Befund gewonnen werden, der Hinweise auf eine Schlafstörung geben kann. Bestätigt die Untersuchung die vermuteten schlafmedizinischen Probleme findet die Einweisung in das Schlaflabor statt. Das Schlafgerät fürzZuhause kann folgende Werte messen: Atemfluss- und Atempausen, Bewegungen von Bauch und Brustkorb, Lageposition, Sauerstoffsättigung im Blut und Schnarch-Geräusche.
Im Schlaflabor in Leisnig werden immer montags und mittwochs am späten Vormittag Patient:innen aufgenommen. Die Patient:innen dürfen in Ruhe ankommen und sich einrichten. Aufgenommen werden sie im sogenannten „stady state“. Das bedeutet, dass sie in ihrem normalen Tagesmodus sind, keine akuten Beschwerden oder Erkrankungen aufweisen. Ziel der Schlafuntersuchung ist, die Daten so nah wie möglich am Alltag der Patient:innen zu rekonstruieren. Nach dem Ankommen im Patientenzimmer, findet ein Arztgespräch statt. Darüber hinaus füllen die Patient:innen verschiedene Fragebögen zu ihrer Schlafhygiene und möglichen Erkrankungen sowie Begleiterscheinungen aus.
Patient:innen, die ins Schlaflabor eingewiesen werden, brauchen entweder eine erweiterte Diagnostik nach auffälligem Befund der Polygraphie oder eine direkte Geräteeinstellung, falls bereits ein valider Befund vorliegt. Bei der erweiterten Diagnostik dient die erste Übernachtung als Diagnostiknacht und die zweite Nacht zur Geräteeinstellung. Bei einer gezielten Geräteeinstellung kann direkt mit einer Einstellungsnacht gestartet werden. Alle zu erhebenden Werte werden live durch eine Pflegekraft mit spezieller Aus- und Weiterbildung im Bereich der Schlafmedizin überwacht.
Wird der zu Untersuchende nachts wach, muss zur Toilette oder hat andere Probleme, kann er jederzeit klingeln, damit die Aufzeichnung unterbrochen wird. Eine Pause wird dann eingelegt. Für jede Nacht ist zusätzlich ein ärztlicher Bereitschaftsdienst der Klinik im Hintergrund an die Untersuchung angebunden, damit auch in Notfällen den Patient:innen geholfen werden kann.
Im Schlaflabor werden meist in zwei Nächten über die Polygraphie hinaus Messungen durchgeführt. Die Aufzeichnungen erfassen die Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung, Atmung, Muskelbewegung, Lagepositionen und Hirnströme. Anhand der gemessenen Werte kann im Nachgang eine fundierte Diagnose erhoben und eine Therapie eingeleitet werden.
Die Untersuchung im Schlaflabor dauert in der Regel zwei Nächte. In der ersten Nacht sorgen die ungewohnte Umgebung und Aufregung häufig für Unruhe. Am besten schlafen die Patient:innen meist in der zweiten Nacht. Dann haben sie sich an die Umgebung gewöhnt und sind durch die Unruhe in der ersten Nacht meist erschöpft. Exakt identische Abläufe und Routinen bieten zusätzlich Orientierung und Sicherheit. Für einen ruhigen Schlaf achtet das medizinische Personal außerdem darauf, dass die Patient:innen im Schlaflabor tagsüber wach bleiben. Spaziergänge an der frischen Luft halten tagsüber wach und fördern einen guten Nachtschlaf.
Dann besuchen Sie unsere Website Schlafmedizin mit Schlaflabor (helios-gesundheit.de) oder treten gern mit uns in Kontakt (Sprechzeiten montags bis freitags von 08:00 bis 15:00 Uhr): T (034321) 8-2207.