„Das Gros der Menschen kommt mit Hilfe privater Kontakte ins Land. Die zentrale Erfassung läuft daher erst langsam an”, erläutert Leisnigs Bürgermeister Tobias Goth (CDU). Das bedeutet aber auch, dass die Unterstützung und Ersthilfe der Flüchtenden zur Zeit nur bedingt vom Staat übernommen wird. Umso wichtiger sind jetzt freiwillige Initiativen, die erste Schritte des Ankommens, Integrierens und der Selbstfindung mittragen.
Das traurige Schicksal der Flüchtenden beschäftigt seit Wochen auch die Mitarbeitenden der Helios Klinik Leisnig.

Kurz entschlossen hatten die Mediziner daher nach einer Teamsitzung entschieden, ein internes Spendenkonto einzurichten, auf dem Geld für die Flüchtlinge gesammelt werden sollte.
Zeitgleich bat Bürgermeister Tobias Goth mehrere Akteure aus Unternehmen, Vereinen und Institutionen der Stadt an einen Tisch. Sein Ansinnen war die bessere Koordinierung anlaufender Hilfsprojekte. Zu den Teilnehmern gehörte auch Uta Reichel, die Pflegedirektorin der Klinik Leisnig. Sie nahm aus der Runde unter anderem ebenfalls den Gedanken mit, Geld im Kollegium zu sammeln. „In Summe”, sagt Uta Reichel, „ergab sich schon nach wenigen Tagen ein Betrag in Höhe von 1.945,82 Euro, wobei die Ärzte 1.685,82 Euro spendeten.“ Das spontane Engagement der Mitarbeitenden des Hauses überzeugte auch Klinik-Geschäftsführer Julian Zimmer, der die Spendensumme daraufhin auf 3.000 Euro aufrundete.
Diesen Betrag übergaben Reichel und Zimmer am Dienstag nach Ostern im Rathaus Leisnig an den Bürgermeister. Der zeigte sich erfreut und sicherte den Klinikmitarbeitenden zu, das Geld zielführend und zweckdienlich einzusetzen. Unter anderem, um Medikamente oder den Deutschunterricht erwachsener Ukrainer:innen zu finanzieren. Das Interesse am Erlernen der fremden Sprache sei bei allen Flüchtenden groß, versicherte Goth. Zumal es unter ihnen bereits etliche gäbe, die eine Arbeitserlaubnis vorweisen können. Auch die Helios Klinik Leisnig hat auf diesem Weg bereits neue Mitarbeitende akquiriert. Viele der Ukrainer, betont Tobias Goth, weisen eine gute, fundierte Ausbildung nach, von der Deutschland langfristig profitieren könne.
Die Verteilung aller bei der Stadt Leisnig eingehenden Hilfsgelder lenkt ein Spendenausschuss, der den Eingang und die Weitergabe des Geldes überwacht. Doch auch ohne diese Zusicherung des Bürgermeisters überwiegt bei den Mitarbeitenden der Helios Klinik Leisnig das sichere Gefühl, ein gutes Werk vollbracht zu haben.
Das Spendenkonto der Stadt Leisnig ist für Spendeneingänge geöffnet:
DE96 8605 5462 0034 9200 01
Verwendungszweck: lokale Ukraine-Hilfe
Weitere Informationen unter www.leisnig.de