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Zeitumstellung: Schlafproblemen vorbeugen

Wer hat an der Uhr gedreht? Die Uhren werden am kommenden Sonntag, 28. März, um 2 auf 3 Uhr um eine Stunde vorgestellt. Die Nacht wird eine Stunde kürzer. Warum der Wechsel von der Winter- auf die Sommerzeit zu körperlichen Beschwerden führen kann, erklärt der Schlafmediziner und internistische Chefarzt der Helios Klinik Blankenhain, Dr. med. Sentayehu Assefa.
27. März 2021

Die abrupte Umstellung auf die Sommerzeit bringt bei vielen Menschen eine Schlafstörung mit sich, wobei diese bei den meisten erst in der Nacht von Sonntag auf Montag richtig zum Tragen kommt. „Unser Schlafrhythmus wird durch unsere innere Uhr gesteuert, die jetzt gehörig durcheinandergebracht wird. Die Anpassungsdauer kann von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen dauern, ältere Menschen und Kinder tun sich schwerer damit“, sagt Dr. Assefa.

Laut verschiedener Studien wird die Zeitumstellung mit einigen kardiovaskulären Ereignisse, wie erhöht bis entgleister Bluthochdruck, beschleunigter Herzschlag, Auftreten von Vorhofflimmern bis hin zu Herzinfarkt und Schlaganfall, in Verbindung gebracht.

Hauptverantwortlich für dieses „Durcheinander“ im menschlichen Körper sind verschiedene Hormone, die Wachheit, Wohlbefinden und Schlafbereitschaft steuern. Zahlreiche Körperfunktionen, wie etwa der Blutdruck, die Pulsfrequenz oder auch die Körpertemperatur folgen dem inneren Tag-Nacht -Rhythmus, der sogenannten inneren Uhr. Gerät diese aus dem Takt, wie etwa bei der Zeitumstellung, kann das zumindest zeitweise Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben: Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Schwankungen der Herzfrequenz, Konzentrationsschwäche, Gereiztheit, Appetitlosigkeit oder Verdauungsprobleme sind möglich.

„Statistiken zufolge suchen während der Zeitumstellung mehr Menschen einen Arzt auf als sonst, auch die Einnahme von Schlafmitteln und Antidepressiva nimmt zu“, so Dr. Assefa. Generell werde die Umstellung auf die Winterzeit besser vertragen als die auf die Sommerzeit. „Das liegt zum einen daran, dass es den Menschen weniger erschöpft, eine Stunde länger im Bett bleiben zu dürfen, als eine Stunde früher zur Arbeit zu gehen. Zum anderen entspricht die Winterzeit der „normalen“ Zeitzone unseres Breitengrades. Sie kommt also dem Ticken unserer inneren Uhr entgegen“, so der Schlaf-Experte.

Die erhöhte Tageslichtzufuhr wirke sich hingegen positiv aus. Sonne tanken ist während der Zeitumstellung sehr hilfreich. „Die Schlafmedizin hat sich dieses Themas bereits intensiv angenommen. Licht wirkt wie ein Medikament – es hat eine antidepressive und aktivierende Wirkung.“

Tipps, um besser mit der Zeitumstellung klarzukommen:

1. Gehen Sie an den Abenden vor der Zeitumstellung etwas früher als gewohnt zu Bett. So gewöhnen Sie sich leichter an die neue Uhrzeit bei etwa gleichbleibender Schlafdauer.

2. Vermeiden Sie schwere Kost am Abend. Mindestens drei Stunden vor dem Schlafengehen sollte außerdem auf Alkohol, Kaffee oder andere aufputschende Getränke verzichtet werden. Eine heiße Milch mit Honig oder ein Entspannungsbad können schlaffördernd sein.

3. Greifen Sie bei Schlafproblemen eher auf pflanzliche Mittel als auf Schlafmittel zurück. Suchen Sie bei gravierenden Schlafproblemen einen Arzt auf.

4. Gönnen Sie sich einen kurzen Mittagsschlaf.

5. Tageslicht hilft dem Körper bei Zeitumstellung. Es hat eine antidepressive und aktivierende Wirkung.

Zeitumstellung: Schlafproblemen vorbeugen

Sandra Daneyko

Unternehmenskommunikation und Marketing

Telefon: (036459) 5-29 47

E-Mail: sandra.daneyko@helios-gesundheit.de