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Traumjob Pflege

Es gibt viele Vorurteile, die auf dem Berufsbild der Pflegekräfte lasten. In einem Interview fragen wir zwei Krankenschwestern im Helios Klinikum Bad Saarow, weshalb sie gerne in der Pflege arbeiten und warum das ihr Traumjob ist.
02. Mai 2023

Doreen Narodowitz (54 Jahre) ist examinierte Krankenschwester und seit über 30 Jahren die Stationsleitung der HNO-Klinik und Strahlenheilkunde. Charlott Ackermann (24 Jahre) hat seit Oktober 2020 ihren Abschluss als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Tasche und ist somit seit zweieinhalb Jahren im Beruf. Was beide Frauen vereint, ist die Liebe zum Pflegeberuf.

 Traumjob Pflege

In der Gesellschaft erscheint der Pflegeberuf gerade nicht sehr attraktiv zu sein. Warum habt ihr euch trotzdem für ihn entschieden?

Charlott Ackermann: Die Liebe zu diesem Beruf muss mir wohl schon in die Wiege gelegt worden sein. Bereits mein einjähriges Schülerpraktikum im Rahmen des Fachabiturs absolvierte ich von 2015 bis 2016 hier im Bad Saarower Klinikum in der Krankenpflege. Danach entschied ich mich für eine dreijährige Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege, die ich erfolgreich abschloss.

Wenn man wie ich gerne mit Menschen zusammen ist und „Helfen“ als Berufung empfindet, ist die Pflege die richtige Entscheidung. Wir in der Pflege sind Teamplayer und in einem guten Team zusammenzuarbeiten, ist einfach toll und hoch motivierend.

Worin siehst du deine Aufgabe?

Charlott Ackermann: Neben dem fachlich qualifizierten Arbeiten sehe ich persönlich meine Aufgabe darin, Patienten menschliche Zuwendung zu schenken und ihnen die Angst vor dem Klinikaufenthalt zu nehmen. Ich bin mit dem Herzen dabei und es ist schön, am Genesungsprozess der Patienten teilzuhaben. Ich habe ein gutes Gefühl, wenn ich Menschen helfen kann.

Wo siehst du dich zehn Jahren?

Charlott Ackermann: Mal schauen, ich konnte in den letzten zweieinhalb Jahren schon viel an Berufserfahrungen sammeln und habe nebenbei meinen Abschluss in der Praxisanleitung gemacht. Grundsätzlich hat man in der Pflege viele verschiedene Möglichkeiten, sich weiter zu entwickeln.

Die Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit, die man als Pflegefachkraft erhält, aber auch die Möglichkeit den Beruf und auch die Ausbildung aktiv mitzugestalten, machen den Pflegeberuf besonders. Es wird nie langweilig durch die ständige Weiterentwicklung in der Medizin. Das finde ich toll!

Warum ist für dich der Pflegeberuf immer noch der Traumjob?

Doreen Narodowitz: Die Arbeit in der Pflege ist anstrengend, aber auch sehr vielseitig. Mit Menschen zu arbeiten war und ist mir immer noch sehr wichtig. Meine Arbeit macht mir auch nach über 30 Jahren immer noch große Freude und ich habe meine Berufswahl nie bereut. Unser Pflegeberuf ist gleichermaßen spannend wie abwechslungsreich und stellt jeden von uns täglich vor neue Herausforderungen.Eine Pflegekraft muss kommunikativ, empathisch, flexibel und kreativ sein.

Als Stationsleitung arbeite ich in einem multiprofessionellen Team und schätze die tägliche Mischung aus vielen unterschiedlichen persönlichen Kontakten sowie organisatorischen und administrativen Herausforderungen einer großen Station.

Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Doreen Narodowitz: Der Pflegeberuf ist keine Einbahnstraße und bietet zahlreiche Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. In unserem Beruf wird es nie langweilig, denn es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich im Bereich der Pflege zu spezialisieren und in der praktischen Ausbildung und Fort-und Weiterbildung zu engagieren.

Außerdem kann man aktiv verschiedene Prozesse mit begleiten und gestalten. Neben der Stationsleitung bin ich auch Praxisanleiterin. Die Arbeit mit Auszubildenden macht mir sehr viel Spaß und ich freue mich auch schon auf unsere nächste Schülerstation.

Du erwähntest gerade die Schülerstation. Was heißt denn das genau?

Doreen Narodowitz: Im letzten Abschnitt des dritten Ausbildungsjahres dürfen unsere Auszubildenden auf der Schülerstation alle Tätigkeiten selbst übernehmen. Dabei werden sie von erfahrenen Pflegefachkräften, Ausbildern sowie Praxisanleitern begleitet. Sie organisieren zum Beispiel die Aufnahme, die Visite, und die Übergabe an die nächste Schichtbesetzung. Unsere Pflegefachkräfte stehen den Schülern dabei zu jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite, um Fragen zu klären oder kleine Hilfestellungen zu geben.

Mit dem Projekt „Schülerstation“ wollen wir das selbstständige und eigenverantwortliche Arbeiten fördern und die Auszubildenden bestens auf ihre Prüfungen vorbereiten. Auch für uns erfahrene Kollegen ist das Projekt ebenso interessant und wichtig. Man bekommt einen Blick auf die Abläufe und Prozesse von „außen“ und kann sich so auch selbst reflektieren.