Einsamkeit im Alter und damit einhergehender nachlassender Lebenswille – diesem Thema begegnen die Ergotherapeuten Jenny Hanke und Madeleine Blei in Ihrer täglichen Arbeit in der Geriatrie immer wieder. Sie helfen zwar täglich dabei, dass die Patient:innen die Klinik medizinisch gesund und mobil wieder verlassen. Was sie aber nicht auflösen können ist die Einsamkeit, die zu Hause oftmals wartet.
Bis jetzt. Denn am 5. Mai 2023 fand in den Räumen der Geriatrischen Tagesklinik das erste Geriatrie-Café statt. „Wir wollten den älteren Menschen eine Plattform bieten, um sich auszutauschen und sich zu vernetzen“, erklärt Jenny Hanke, die gemeinsam mit Ihrer Kollegin die Veranstaltung initiiert hat. „Uns war wichtig, dass sich die älteren Menschen zum einen untereinander vernetzen, aber auch, dass Angebote in der Umgebung für alle bekannt werden.“
Die Pläne sind aufgegangen. An den Tischen herrschte ein reger Austausch. Man sprach über Erfahrungen und Angebote, die man für Senior:innen in der Umgebung kennt. Man tauschte Adressen aus und teilte auch mal ganz private Ideen, die dabei helfen, dem Leben einen neuen Sinn zu geben. So berichtete eine Patientin von einer Bucketlist, welche sie sich selbst geschrieben hat. Auf Ihr stehen unter anderem ein kleines Tattoo, eine Heißluftballonfahrt oder eine Alpaka-Wanderung. Alles Dinge, die sie noch erleben möchte. „Es ist gut, sich kleine Ziele zu setzen, was man noch erreichen möchte oder wofür es sich lohnt da zu sein“, erklärt Jenny Hanke. Für sie und das gesamte Team der Geriatrischen Tagesklinik war das erste Geriatrie-Café ein voller Erfolg und man war sich schnell einig: „Wir werden das Angebot für unsere Patientinnen und Patienten jetzt quartalsweise anbieten und hoffen so, der Alterseinsamkeit aktiv mit entgegenzuwirken“.
