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Woman showing painted thyroid gland on her neck. Enlarged butterfly-shaped thyroid gland, isolated on white background

Schilddrüsenchirurgie

Schilddrüsenerkrankungen sind häufig. Das Schilddrüsenhormon hat eine wichtige Funktion in der Regulation der Stoffwechselaktivität des Körpers.

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Alle wichtigen Informationen haben wir für Sie in einem PDF zusammengefasst.

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Schilddrüsenerkrankungen

Schilddrüsenerkrankungen sind häufig. Das Schilddrüsenhormon hat eine wichtige Funktion in der Regulation der Stoffwechselaktivität des Körpers. In den meisten Fällen einer Behandlungsbedürftigkeit finden sich Knoten in der Schilddrüse (Knotenstruma) in Kombination mit einer Gesamtvergrößerung.


Die Hormonproduktion ist dabei meistens nicht gestört. Seltene Erkrankungen der Schilddrüse sind:

 

  • Knotenstruma mit Überfunktion (Hyperthyreose)
  • Knotenstruma mit Verdacht auf einen Schilddrüsenkrebs
  • Morbus Basedow (Überfunktion der Schilddrüse, in etwa · 30 % mit einer Augenerkrankung vergesellschaftet)
  • Bösartige Schilddrüsenerkrankungen (Schilddrüsenkrebs)

Die häufigsten Beschwerden sind:

Schluckstörungen, Kloßgefühl und Atembeschwerden. Bei Funktionsstörungen können eine erhöhte Herzfrequenz und Herzrasen, vermehrtes Schwitzen, Gewichtsverlust, Haarausfall und Nervosität auftreten.

Bei Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung sind zwei Untersuchungen notwendig:

 

  •       Die Bestimmung der Schilddrüsenhormone im Blut
  •       Eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse 

 

In der Regel kann mit diesen beiden Untersuchungen eine Diagnose gestellt werden. Im Falle einer Schilddrüsenüberfunktion muss zusätzlich eine Schilddrüsenszintigraphie durchgeführt werden. Besteht der Verdacht auf eine bösartige Schilddrüsenerkrankung, sollte eine ultraschallgesteuerte Feinnadelpunktion zur Entnahme von Schilddrüsengewebe erfolgen. Diese Untersuchung sollte durch einen in dieser Technik erfahrenen Arzt, meist einen Endokrinologen, durchgeführt werden. Alternativ dazu oder bei unsicherem Befund kann auch direkt operiert werden.

Schilddrüsenoperation Die Indikation zur operativen Therapie wird gemeinsam von uns und dem behandelnden niedergelassenen Kollegen gestellt.

 

Die Indikationen sind:

 

  • Lokale Probleme
  • Eine deutlich vergrößerte Schilddrüse auch ohne lokale Beschwerden.
  • Eine konservativ nicht beherrschbare Überfunktion der Schilddrüse
  • Der Verdacht oder Nachweis einer bösartigen Schilddrüsenerkrankung

 

Die Operationsstrategie ist abhängig von der Operationsindikation:

 

  • Knotenstruma: Hier müssen alle Knoten in der Schilddrüse entfernt werden. Es erfolgt meistens die vollständige Entfernung einer Seite oder der gesamten Schilddrüse.
  • Morbus Basedow: Da bei dieser Erkrankung sämtliche Zellen der Schilddrüse gleichmäßig erkrankt sind, muss die gesamte Schilddrüse entfernt werden.
  • Bösartige Erkrankung der Schilddrüse: Die Schilddrüse und die lokalen Lymphknoten müssen entfernt werden.

 

Sowohl die Nebenschilddrüsen als auch die Stimmbandnerven müssen geschont werden. Die Darstellung ist für uns obligat, die Funktion der Stimmbänder werden zusätzlich intraoperativ durch eine Nervenstimulation kontrolliert.

Stoffwechselaktive Knoten (Adenome) können ggf. alternativ mit Radio-Jod behandelt werden. Dabei wird der Knoten durch die Anreicherung von radioaktiv strahlendem Iod im Knoten zerstört. Der M. Basedow wird immer mit Medikamenten behandelt. Nur beim Versagen des Erfolges wird er operativ behandelt. Im Falle einer kleinen zu operierenden Schilddrüse kann der Eingriff bei uns auch minimal invasiv oder endoskopisch erfolgen. Der Vorteil dieser Verfahren besteht darin, dass die Narbe deutlich kleiner ist bzw. in einer bestehenden Hautfalte "versteckt" werden kann.

Im Falle einer bösartigen Schilddrüsenerkrankung ist es nach einer Operation in Abhängigkeit vom Tumorstadium notwendig, eine zusätzliche Radio-Jodtherapie durchzuführen.

Durch diese kombinierte Therapie des Schilddrüsenkrebses ist die Prognose der Patienten mit Schilddrüsenkrebs hervorragend. Fast alle Menschen können dauerhaft geheilt werden.

 

Nach einer Operation an der Schilddrüse können Sie kurzfristig wieder trinken und essen. Der Hautfaden löst sich auf und muss daher nicht gezogen werden. Ihr stationärer Aufenthalt beträgt mindestens 2 Tage. Die Einschränkung nach der Operation dauert in der Regel eine Woche bis 10 Tage. Nach dieser Zeit sind Sie wieder uneingeschränkt arbeitsfähig.

 

Eine ausreichende Menge an Schilddrüsenhormon ist für den Menschen wichtig. Daher ist es in der Regel notwendig, nach einer Operation dieses durch künstliches Hormon zu ersetzen.
Es wird in Tablettenform verabreicht und muss täglich genommen werden. Die nötige Menge kann durch die Bestimmung eines Blutwertes festgestellt werden. Im weiteren Verlauf sollte der Hausarzt oder Endokrinologe diesen regelmäßig kontrollieren. Nach der Operation eines Schilddrüsenkrebses ist wie bei allen bösartigen Erkrankungen eine regelmäßige Tumornachsorge angeraten.

Fast alle Patienten, die wegen einer Schilddrüsenoperation in unsere Klinik kommen, werden über unser Aufnahme-Management vor der stationären Aufnahme für die Operation vorbereitet. Noch notwendige Untersuchungen, die nicht ambulant erfolgen können, werden im Rahmen des stationären Aufenthaltes vor der Operation terminiert, so dass die Operation in der Regel am Aufnahmetag erfolgen kann. Bei dringlichen Gründen ist auch eine sofortige Aufnahme möglich. Die notwendigen Untersuchungen werden dann im stationären Rahmen durchgeführt. Folgende Unterlagen sollten sie zur stationären Aufnahme bzw. zu ihrem Termin im Aufnahme-Management mitbringen:

 

  • Eine Einweisung zur stationären Behandlung von ihrem behandelnden Hausarzt/Facharzt
  • Alle Ergebnisse der bereits ambulant durchgeführten Untersuchungen