Die Therapie von HNO-Tumoren ist sehr komplex und meist an eine enge Zusammenarbeit von HNO-Ärzten, Strahlentherapeuten, Onkologen, Logopäden, Zahnärzten und anderen Spezialisten gebunden. Abhängig vom Tumorstadium wird die Strahlentherapie nach einer Operation eingesetzt, oder primär als kombinierte Radiochemotherapie bei nicht operablen Tumoren.

Die Behandlung von HNO Tumoren geht oft mit Nebenwirkungen einher. Abhängig von Tumorausdehnung und Therapie treten häufig Schluckbeschwerden, Schmerzen, Mundtrockenheit, Narben am Hals und Geschmacksstörungen auf.

Neben der bestmöglichen Heilungsrate wurde in den vergangenen Jahren bei der Therapieoptimierung immer mehr an einer besseren Verträglichkeit gearbeitet, mit dem Ziel auch langfristig eine möglichst gute Lebensqualität zu gewährleisten.

Als Therapiestandard verwenden wir die intensitätsmodulierte Bestrahlung (IMRT) mittlerweile im Rotationsverfahren (RapidArc®), was neben einer erhöhten Präzision auch eine kürzere Bestrahlungsdauer ermöglicht. Mit dieser Bestrahlungstechnik lassen sich, neben einer genaueren Bestrahlung für den Tumor, bestimmte Organe und Strukturen besser schonen (Speicheldrüsen, Kehlkopf, Stimmlippen, Schluckmuskulatur). Die Lagerungskontrollen und -korrekturen erfolgen bildgestützt (Image Guided Radiotherapie - IGRT). Um eine korrekte Positionierung zu garantieren, wird eine individuelle Maske angefertigt.

Die gesamte Strahlentherapie erfolgt über eine Dauer von 6 bis 6 1/2 Wochen. Während des Therapiezeitraums erfolgt eine engmaschige pflegerische Versorgung bei allen auftretenden Nebenwirkungen. Eine begleitende Hypnose kann dafür auch hinzugezogen werden.

Strahlenempfindlich im HNO-Bereich sind hauptsächlich die Mund- und Rachenschleimhaut, aber auch die Speicheldrüsen und Geschmacksknospen. Über die gesamte Therapie muss eine adäquate Ernährung gesichert sein. Wir arbeiten daher eng mit Logopäden und Ernährungsspezialisten, aber auch mit Zahnärzten und Physiotherapeuten zusammen. Eine Anschlussheilbehandlung nach Abschluss der Bestrahlung ist oft sinnvoll.