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Jubiläum: 1000. urologische DaVinci-OP am Helios Klinikum Aue

Modernste Technik und hochqualifizierte Mediziner – dafür steht die Urologie des Helios Klinikums Aue spätestens seit der Erfindung der künstlichen Niere, für die sie in der DDR berühmt wurde. Das große Erbe setzen die Urologen in Aue konsequent fort. Nun konnte bereits der 1000. urologische Patient mit dem DaVinci-OP-Roboter operiert werden.
21. April 2023

„Krankwerden ist was für die anderen – mich wird es schon nicht treffen“. So denken viele, einer von ihnen war Michael Meinhardt*. Bis es ihn selbst getroffen hat: Prostatakrebs. Als er die Diagnose bekommt, fühlt er sich im ersten Moment völlig überrannt. Innerhalb kurzer Zeit verändert sich sein Leben schlagartig. Im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung kam erstmals der Verdacht auf. Nach weiterführenden Untersuchungen sowie einer Biopsie stand die gefürchtete Diagnose unwiderruflich fest. Ein Schock für den 52-Jährigen.

Sich bei Google zu informieren, davon hat ihm seine niedergelassene Urologin abgeraten. „Ich habe es aber trotzdem gemacht, wollte einfach wissen, was es für Möglichkeiten gibt“, gibt Michael Meinhardt im Gespräch hinterher zu. Seine Frau reagiert überrascht. Für sie stand von Anfang an fest, dass sie der Ärztin vertraut. Diese überweist den Patienten nach Aue zu Chefarzt Dr. Olaf Reichelt. Der Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Helios-Klinikum in Aue gilt als sehr erfahren auf dem Gebiet der Prostata-Operationen und verfügt über zeitgemäße Technik. Er weiß um den Leidensdruck vor allem jüngerer Männer, die bei der Diagnose Prostatakrebs um ihre Erektionsfähigkeit fürchten. Doch er kann Ängste nehmen, setzt er doch auf das derzeit wohl modernste OP-System: den „DaVinci“.

Seit 2019 ist der OP-Roboter in Aue fest etabliert. 2021 wurde die Klinik als erste Klinik in Sachsen zudem als uroonkologisches Zentrum der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert, unter anderem für den Bereich Prostata. Aber auch in anderen urologischen Bereichen gilt das Auer Klinikum für Patienten und die Fachwelt als ausgezeichneter Anlaufpunkt für die Behandlung von urologischen Tumoren. Michael Meinhardt ist erleichtert, dass die Expertise quasi vor seiner Haustür zu finden ist. „Ich bin sehr dankbar, dass es im Erzgebirge ein Krankenhaus dieser Größe und mit dieser Qualität gibt. Das ist nicht selbstverständlich“. Zeitnah bekommt er einen Termin für das erste Vorgespräch. „Der Chefarzt hat sich sehr viel Zeit genommen und uns alles ausführlich erklärt. Wir hatten sofort großes Vertrauen, denn mit den ausführlichen Erläuterungen hat er uns die Angst vor der OP genommen. Und die Möglichkeit, mit dem Roboter operiert zu werden, war für uns nicht befremdlich, sondern vor allem beeindruckend“, blicken der 52jährige und seine Ehefrau auf das Gespräch zurück.

DaVinci System: präziser operieren

Der vom Urologen gesteuerte DaVinci-Roboter erlaubt präziseres Operieren und geht mit schnellerer Genesung einher. So erfolgt der Eingriff minimalinvasiv und gilt als Weiterentwicklung der konventionellen laparoskopischen Methoden. In einem äußerst beengten OP-Gebiet kommt der Chirurg also mit viel kleineren Schnitten aus. Es resultieren weniger Wundschmerz und geringerer Blutverlust. Allein die Lage der Prostata im kleinen Becken macht den komplexen Eingriff verständlich. Sie befindet sich direkt unterhalb der Harnblase und umschließt die Harnröhre. Zahlreiche Nervenstränge und -bündel, die die Erektion des Mannes sowie die Schließmuskeln an der Harnröhre beeinflussen und steuern, verlaufen in diesem Areal – sie gilt es zu schonen, um Folgeschäden zu vermeiden. Reichelt erklärt: 

Jubiläum: 1000. urologische DaVinci-OP am Helios Klinikum Aue

Michael Meinhardt und seine Frau vertrauen dem Roboter und dem Operateur. Und es hat sich ausgezahlt. Zwei Wochen nach der Operation kommt der 52-jährige noch einmal zur Nachuntersuchung in die Klinik, bevor er zur Kur aufbricht. Er fühlt sich gut – und er ist dankbar: „Die Betreuung in Aue – durch die Ärzte und durch die Pflegekräfte – war hervorragend. Ich bin froh, dass wir hier in der Region ein Krankenhaus haben, welches sich in den letzten 20 Jahren so toll entwickelt hat.“

Der Chefarzt nimmt sich Zeit für das Gespräch. Herr Meinhardt ist für ihn ein besonderer Patient – denn es ist die 1000. DaVinci-Operation, die er durchgeführt hat. Mit Stolz blickt er auf die Entwicklung der Klinik in den letzten Jahren. Stillstand gibt es für ihn nicht, er hat schon die nächsten Ziele im Blick, möchte weitere Bereiche zertifizieren lassen, um die Qualität seiner Arbeit zu dokumentieren. Ein letzter Händedruck – dann eilt er wieder in den OP-Saal, zu seinem nächsten Patienten.

*Name des Patienten geändert