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Anästhesist bei der Betäubung und Beatmung von Patient vor einer Operation in der Chirurgie

Mit Real-World Data aus dem Helios Kliniknetzwerk Zusammenhänge verstehen.

Intensivmedizin

Mit Real-World Data aus dem Helios Kliniknetzwerk die intensivmedizinische Versorgung besser verstehen.

 

Das Helios Health Institute nutzt die einzigartige Struktur des Helios Kliniknetzwerks mit 86 Kliniken unterschiedlichster Versorgungsstufen, um ein realistisches, umfassendes Bild der intensivmedizinischen Praxis zu zeichnen. Unsere Auswertung von Real-World Data liefert belastbare Erkenntnisse, die zur Entwicklung und Bewertung neuer Diagnose-, Therapie- und Versorgungsansätze beitragen können. Unsere Forschung eröffnet Partnern aus dem Gesundheitswesen die Chance, an zukunftsweisenden Lösungen für eine der anspruchsvollsten Disziplinen der Medizin mitzuwirken.

Intensivmedizin im Fokus – Evidenz für eine nachhaltige Hochleistungsversorgung

Die intensivmedizinische Versorgung bildet einen unverzichtbaren und oftmals lebensrettenden Kernbereich der modernen Medizin. Sie erfordert höchste Ansprüche an Fachpersonal, Technologie und Infrastruktur – und zählt zugleich zu den begrenzt verfügbaren Ressourcen im Gesundheitswesen. Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, klare und fundierte Kriterien für Kapazitätsplanung, Ressourceneinsatz und Behandlungsbedarf zu etablieren.

Helios Health Institute - Datenbasierte Forschung für mehr Effizienz und Patientensicherheit

Das Helios Health Institute analysiert systematisch Versorgungsdaten, um fundierte Erkenntnisse zur Weiterentwicklung der Intensivmedizin zu gewinnen. Unsere evidenzbasierten Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage für eine bedarfsgerechte Kapazitätsplanung, die Bewertung von Therapiepfaden und die Identifikation von Effizienzpotenzialen – stets mit dem Fokus auf die Sicherung und Verbesserung der Behandlungsqualität. Damit unterstützen wir Gesundheitspolitik, Industriepartner und weitere Akteure im Gesundheitswesen dabei, innovative und wirkungsvolle Impulse für die intensivmedizinische Versorgung zu setzen.

 

Intensivmedizin verstehen – mit echten Versorgungsdaten aus der Praxis!

 

„Intensivbett ist nicht gleich Intensivbett“ – Warum die Definition den Unterschied macht

In der intensivmedizinischen Versorgungsforschung spielt die Definition dessen, was genau als „Intensivbett“ gilt, eine zentrale Rolle – und wird dennoch häufig nicht ausreichend hinterfragt. Unterschiedliche institutionelle, administrative oder klinische Definitionen führen dazu, dass Studien, Kennzahlen und Versorgungsanalysen auf sehr unterschiedlichen Grundannahmen basieren. Dies birgt ein erhebliches Risiko für die Vergleichbarkeit und Validität medizinischer Studienergebnisse.

 

Vor diesem Hintergrund wurde am Helios Health Institute eine methodologische Analyse durchgeführt, in der verschiedene Definitionen von Intensivstationen und Intensivbetten auf Basis administrativer Routinedaten aus 86 Helios-Kliniken systematisch untersucht und miteinander verglichen wurden. Ziel der Studie war es, die Auswirkungen dieser Definitionsvielfalt auf zentrale intensivmedizinische Kennzahlen – wie etwa Letalitätsraten – transparent zu machen. 

Mit dieser Studie möchte das Helios Health Institute einen Beitrag zur methodischen Qualitätssicherung in der Versorgungsforschung leisten und für mehr Transparenz in der intensivmedizinischen Datennutzung sensibilisieren.

 

Die Ergebnisse zeigen deutlich: Je nach gewählter Definition verändert sich der zugrundeliegende Patientenkollektiv (der Nenner), was wiederum unmittelbare Auswirkungen auf die berechneten Kennzahlen und damit auf die Interpretation von Studienergebnissen hat. Diese Diskrepanz birgt insbesondere für gesundheitspolitische Entscheidungen, Qualitätssicherung und Benchmarking große Herausforderungen.

Unsere Studie: Ein Vergleich verschiedener Definitionen von Intensivstationen (ICU), abgeleitet aus dem deutschen Verwaltungsdatensatz: Eine methodologische Analyse von Real-World-Daten aus 86 Helios-Krankenhäusern

Autoren: Christina Bogdanov, Sven Hohenstein, Prof. Dr. Jörg Brederlau, Prof. Heinrich Volker Groesdonk, Prof. Dr. Dr. Andreas Bollmann, Prof. Dr. Ralf Kuhlen

Forschungsziel

Transparenz schaffen bei der Definition intensivmedizinischer Versorgung

 

Ziel der Studie war es, die Vielfalt bestehender Definitionen von Intensivstationen und Intensivbetten im deutschen Gesundheitswesen sichtbar zu machen. Untersucht wurde, wie sich unterschiedliche Begriffsverständnisse auf die Interpretation zentraler Kennzahlen auswirken. 

Methode

Datenbasierte Analyse auf Basis realer Versorgungspraxis

 

Im Rahmen einer retrospektiven Datenanalyse (Zeitraum 2016-2021) wurden administrative Routinedaten aus 86 Helios-Kliniken (= 6,2 Mio. Patientenfälle) ausgewertet.

 

Untersucht wurden 10 ICU-Definitionensieben basierend auf Abrechnungsdaten nach KHEntgG, drei aus der internen Helios-Bettenklassifikation.

 

Für jede Definition wurde das jeweilige Patientenkollektiv identifiziert, dessen Größe bestimmt und zentrale Versorgungskennzahlen verglichen. Es erfolgte ein systematischer Vergleich der Auswirkungen unterschiedlicher Definitionen auf die Ergebnisinterpretation.

 

Ergebnis

Definition beeinflusst Ergebnis – mit weitreichenden Folgen

 

Die Analyse zeigt deutlich: Je nachdem, welche Definition zugrunde gelegt wird, variiert der betrachtete Patientenkreis erheblich – und damit auch zentrale Qualitäts- und Ergebniskennzahlen. Von insgesamt 5.980.702 abgeschlossenen Krankenhausfällen erfüllten 913.402 Fälle  (14,7 %) – die Kriterien für eine Zuordnung zur Intensivstation.

Dabei unterscheiden sich die Zahlen je nach Definition, beispielsweise: 

  • nach der sogenannten DOV-Definition, die nur Patienten mit mechanischer Beatmung zählt, wurden 111.966 Fälle (= 1,9%) intensivmedizinisch behandelt
  • nach der OPS-Codierung, dem offiziellen Klassifikationssystem zur Erfassung von medizinischen Prozedurenwurden, waren es 210.147 Fälle (= 3,5%), die intensivmedizinisch behandelt wurden
  • nach der LOS-Codierung, die sich an der Verweildauer auf der Intensivstation orientiert, wurden sogar 721.293 Fälle (= 12,1%) intensivmedizinisch behandelt

Wenn Studien nicht klar angeben, welche Definition sie verwenden, besteht die Gefahr, dass ihre Aussagen irreführend sind oder sich nicht gut miteinander vergleichen lassen.

Unser Vorschlag:

Bei jeder Publikation oder Analyse mit Bezug zur Intensivmedizin ist es unerlässlich, die zugrunde liegende Definition von „Intensivstation“ bzw. „Intensivbett“ explizit offenzulegen. Nur so lassen sich Ergebnisse sinnvoll einordnen, vergleichen und valide Schlussfolgerungen für Versorgung und Politik ableiten.

 

Eine bundesweit einheitliche Definition von Intensivstationen, um Daten vergleichbar zu machen, Benchmarks zu verbessern und die Planung und Steuerung im Klinikalltag zu unterstützen.

 

Wie viele Patient:innen auf einer Intensivstation behandelt werden, wie intensiv die Kapazitäten genutzt werden und welche Ergebnisse erzielt werden – all das hängt stark davon ab, wie „Intensivstation“ überhaupt definiert wird. Vergleiche zwischen Krankenhäusern sind daher nur sinnvoll, wenn diese Definition klar benannt ist.

Jetzt die vollständige Studie "A Comparison of Different Intensive Care Unit Definitions Derived from the German Administrative Data Set: A Methodological, Real-World Data Analysis from 86 Helios Hospitals" ansehen!

Jetzt die vollständige Studie "A Comparison of Different Intensive Care Unit Definitions Derived from the German Administrative Data Set: A Methodological, Real-World Data Analysis from 86 Helios Hospitals" ansehen!

Unsere Studie: Ein systematischer Vergleich von Alter, Komorbidität und Gebrechlichkeit von zwei definierten Intensivstations (= ICU) - Populationen in der deutschen Helios-Krankenhausgruppe von 2016 bis 2021

Autoren: Kristina Hoffmann, Sven Hohenstein, Prof. Dr. Jörg Brederlau, Dr. Jan Hirsch, Prof. Heinrich V. Groesdonk, Prof. Dr. Dr. Andreas Bollmann, Prof. Dr. Ralf Kuhlen

Forschungsziel

Die Studie analysierte über sechs Jahre Alters- und Krankheitsmuster von intensivmedizinisch behandelten Patient:innen in 86 Helios-Krankenhäusern. Ziel war es, die Auswirkungen von Alter und Gebrechlichkeit auf die Intensivversorgung zu verstehen und zukünftige Herausforderungen zu erkennen. Dafür wurden zwei Patientengruppen hinsichtlich Alter, Begleiterkrankungen und körperlichem Zustand verglichen, um eine gezieltere Betreuung und bessere Planung auf den Intensivstationen zu ermöglichen.

 

Verglichen haben wir dabei:

  • Alter der Patienten: Wie alt sind die Menschen, die intensivmedizinisch betreut werden?
  • Komorbiditäten: Welche anderen gesundheitlichen Probleme haben diese Patienten zusätzlich?
  • Gebrechlichkeit (Frailty): Wie stark sind die Patienten körperlich beeinträchtigt oder geschwächt?

Methode

In dieser retrospektiven Studie wurden die intensivmedizinischen Fälle im Zeitraum 2016 bis 2021 gemäß zwei ICU-Definitionen untersucht:

  • Patientenfälle gemäß dem Diagnoseschlüssel (CodeBased ICU), definiert durch typische intensivmedizinische Verfahren und Beatmungsdauer

  • Patientenfälle gemäß der Bettenklassifikation (BedBased ICU), basierend auf der tatsächlichen Anwesenheit eines Patienten in einem Intesivbett (laut Helios-Bettenklassifikation)

Für beide Definitionen wurden Patientenzahl, Alter, Komorbiditäten (ECI) und Gebrechlichkeit (HFR) analysiert.

 

Weitere Merkmale, Behandlungen und Ergebnisse wurden ebenfalls berücksichtigt, inklusive separater Auswertung von COVID-19-Fällen.

Ergebnis

Wir haben 6,2 Millionen Krankenhausfälle untersucht:

  • 281.537 Fälle intensivmedizinisch behandelt entsprechend der Definition Diagnoseschlüssel (CodeBased ICU) 

  • 457.717 Fälle intensivmedizinisch behandelt entsprechend der Definition Bettenklassifikation (BedBased ICU)

Die Studie zeigt: Das durchschnittliche Alter der Patientinnen und Patienten hat sich über die Jahre nur wenig verändert – unabhängig davon, welche Definition man zugrunde legt. Ein genauerer Blick offenbart jedoch einen klaren Trend: Der Anteil der über 80-Jährigen nimmt kontinuierlich zu. Gleichzeitig steigen auch die Werte, die auf zunehmende Begleiterkrankungen und Gebrechlichkeit hinweisen.

Unsere Empfehlung:

Die Ergebnisse beider Studien unterstreichen eindrucksvoll die zentrale Bedeutung der Intensivmedizin innerhalb der aktuellen gesundheitspolitischen und medizinischen Herausforderungen. Insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der einen steigenden Bedarf an intensivmedizinischer Versorgung mit sich bringt, sowie angesichts begrenzter personeller und struktureller Kapazitäten ist es von großer Wichtigkeit, klare und einheitliche Definitionen für den Begriff „Intensivmedizin“ zu etablieren. Nur auf dieser Basis können Versorgungsrealitäten verlässlich erfasst, Bedarfe präzise prognostiziert und eine bedarfsgerechte Planung und Steuerung im Gesundheitssystem gewährleistet werden.

Vollständige Studie

Jetzt die vollständige Studie "A Systematic Comparison of Age, Comorbidity and Frailty of Two Defined ICU Populations in the German Helios Hospital Group from 2016-2021" ansehen!

Ärzte in OP-KLeidung während einer Operation

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