Kinder fragen, Ärzt:innen antworten © Foto: Canva
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Nachgefragt

Kinder fragen, Ärzt:innen antworten

Hast du dich auch schon mal gefragt, warum dein Bauch manchmal ein so lustiges Geräusch macht oder wieso du immer zur gleichen Zeit ins Bett musst? Unsere Ärztinnen und Ärzte erklären es dir.

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Luca ist 10 Jahre alt und möchte wissen:  "Was ist eigentlich dieses ADHS?"

Mann mit Brille im Arztkittel
Dr. Swen Geerken, Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin im Helios Klinikum Uelzen | foto: Helios

"Hallo Luca, ADHS steht für Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung. Betroffene Kinder können sich nicht gut auf eine Sache konzentrieren. Sie sind sehr leicht abgelenkt. Manche Kinder sind deutlich aktiver als andere. Sie sind ständig in Bewegung. Stillsitzen ist für sie sehr schwer. Wieder andere Kinder tun etwas, ohne vorher über die Folgen nachzudenken. Man sagt, sie sind impulsiv. Sie stupsen zum Beispiel ein anderes Kind, denken aber nicht daran, dass es fallen und sich verletzen könnte. Kindern mit ADHS passiert das häufig.

Jedes dieser Krankheitsmerkmale trifft irgendwie auf viele Kinder zu. Wenn das Verhalten bereits im Kindergarten beginnt und spätestens in der Grundschule ein Problem wird, dann machen diese Kinder in Gruppen oft negative Erfahrungen. Dies betrübt dann nicht nur die Kinder selbst, sondern oft die ganze Gruppe. Daher sollte man dann Kinderärzt:innen oder Kinderpsychiater:innen aufsuchen, die mit Testverfahren und Beobachtungsbögen herausfinden können, was los ist. ADHS behandelt man mit Verhaltenstherapie und manchmal auch mit Medikamenten, um so den Kindern wieder ein positives Gruppen und Selbstgefühl zu ermöglichen", sagt Dr. Swen Geerken, Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin im Helios Klinikum Uelzen.

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Selina, 9 Jahre alt, hat sich schon immer gefragt: "Wal, Maus oder Mensch - wessen Herz schlägt am schnellsten?"

Mann mit blauem Arztkittel
Dr. Peter Krings, Oberarzt für Kardiologie und Intensivmedizin im Helios Klinikum Duisburg | Foto: Helios Klinikum Duisburg

"Liebe Selina, tatsächlich schlagen die Herzen aller Säugetiere in ihrem jeweiligen Leben ungefähr gleich oft. Den Unterschied aber macht die Lebensspanne. Denn das Herz einer Maus schlägt mit rund 400 bis 500 Schlägen pro Minute eindeutig am schnellsten. Sie wird aber auch nur rund zwei bis maximal drei Jahre alt. Das Herz eines Blauwals hingegen, dem größten Säugetier der Welt, klopft bei einem tiefen Tauchgang im Mittel nur rund fünf Mal pro Minute; und selbst beim Auftauchen, wenn der Körper seine Zellen eifrig wieder mit Sauerstoff versorgt, nur geruhsame 30 Mal pro Minute. Blauwale erreichen allerdings ein sehr hohes Alter von bis zu 90 Jahren. Berücksichtigt man das, erbringen die beiden Säugetierherzen bis zum Ende ihres Lebens die gleiche starke Leistung, nämlich rund 700.000.000 (Siebenhundertmillionen) Schläge.

Warum aber haben kleinere Säugetiere eine schnellere Herzfrequenz als größere? Das liegt unter anderem daran, dass wir Säugetiere unsere Körpertemperatur selbst regulieren und unser Stoffwechsel die dafür erforderliche Wärme produzieren muss. Da kleine Tiere aber im Verhältnis zu ihrem Gewicht eine größere Körperoberfläche haben als große Tiere, verlieren sie die Wärme auch schneller wieder. Um die Körpertemperatur gleichmäßig zu halten und den ganzen Organismus mit Nährstoffen zu versorgen, muss das kleinere Herz daher viel häufiger schlagen. Damit ihr es euch besser vorstellen könnt: Eine nur 1,5 Gramm leichte Etruskerspitzmaus hat pro Gramm Körpergewicht eine um 175-mal höhere Stoffwechselintensität als ein mehrere Tonnen schwerer Elefant. Ihr Herz rast also unentwegt. Der Nachteil der „Schnellklopfer“: Es laufen alle Stoffwechselprozesse – auch die Alterung – schneller ab.

Wir Menschen, obwohl auch Säugetiere, fallen bei dieser Berechnung etwas aus dem Raster, denn durch medizinische Fortschritte und unser soziales Zusammenleben ist unsere Lebenserwartung über die Jahrhunderte immer weiter angestiegen. Unser Herz klopft zwar mit rund 75 Schlägen pro Minute deutlich schneller als das des Blauwals, macht dabei aber sozusagen Überstunden und schafft im Durchschnitt rund 3.000.000.000 (3 Milliarden) Schläge im Leben. Daher können auch wir, wie der Wal, über 90 Jahre alt werden.", antwortet Dr. Peter Krings, Oberarzt für Kardiologie und Intensivmedizin im Helios Klinikum Duisburg.

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Ben (8) will wissen: Warum atme ich von alleine?

Mann mit weißem Poloshirt
Dr. Frank Wiehle ist Chefarzt der Kardiologie, Angiologie und Pulmologie im Helios Klinikum Uelzen. | Foto: Helios

"Lieber Ben, unsere Atmung funktioniert wie ein Reflex – sie wird automatisch von unserem Körper gesteuert, ohne dass wir bewusst darüber nachdenken müssen. Das gilt für neugeborene Babys genauso wie für alte Menschen. In der Medizin bezeichnen wir die Atmung deshalb auch als eine autonome Grundfunktion. Unser Atemzentrum, das in dem Teil unseres Gehirns, der Hirnstamm heißt, sitzt, reguliert das Ein- und Ausatmen. Es kontrolliert permanent den Kohlenstoffdioxid-Gehalt (CO2) in unserem Blut und sorgt dafür, dass wir überschüssiges CO2 abatmen und beim Einatmen wiederaufnehmen. Du atmest so pro Minute ungefähr sechs Liter Luft ein und wieder aus. Jeden Tag werden bis zu 500 Liter Sauerstoff über das Blut durch deinen Körper transportiert. Übrigens: Die Atmung ist die einzige automatisch gesteuerte Grundfunktion unseres Körpers, die wir, indem wir die Luft anhalten, selbst kontrollieren können.", antwortet Dr. Frank Wiehle, Chefarzt der Kardiologie, Angiologie und Pulmologie im Helios Klinikum Uelzen.

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Milena (7) wundert sich: Warum tut wachsen weh?

Frau in blauem Kasack
Dr. Susanne Fricke-Otto ist Leiterin der Pädiatrischen Endokrinologie und Diabetologie im Helios Klinikum Krefeld | Foto: Helios

"Hallo Milena, Kinder wachsen je nach Alter oder langsamer. Gerade sie in den Kindergarten oder in die Schule, verändert sich sehr viel und die Kinder haben viel zu verarbeiten. Das tun sie meistens nachts im Schlaf. Aber nachts im Tiefschlaf wächst man auch besonders gut. Wenn man also viel wächst, muss sich der Körper strecken und Muskeln und Sehnen müssen sich dehnen. Und so kommt es vor, dass die Kinder nachts aufwachen und Schmerzen in den Beinen verspüren. Dazu sagt man Wachstumsschmerzen.

Wie die genau entstehen, hat die Wissenschaft noch nicht herausgefunden. Morgens stehen die Kinder dann auf, alles ist wieder gut und sie können toben und spielen wie immer. Hilfreich ist es, wenn die Eltern nachts die schmerzhaften Stellen massieren oder mit einer Creme einreiben. Wenn die Schmerzen auch tagsüber beim Spielen auftreten, muss sich das der Kinderarzt einmal ansehen", verrät Dr. Susanne Fricke-Otto, Leiterin der Pädiatrischen Endokrinologie und Diabetologie im Helios Klinikum Krefeld.

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Ben (8) möchte wissen: Wie spricht man eigentlich Quarantäne richtig aus?

Mann im Anzug
Mathias Bonatz, Leiter Unternehmenskommunikation und Marketing am Helios Klinikum Stralsund | Foto: Helios

"Hallo Ben, dieses Wort ist im Zuge der Coronapandemie wahrscheinlich so häufig verwendet worden wie nie zuvor: Quarantäne. Im Deutschen wird das „Qu“ üblicherweise wie „Kw“ ausgesprochen. Das kennen wir zum Beispiel beim Wort „Quark“ oder „Quiz“. Bei der Quarantäne wird das „Q“ zum „K“.

Weitere Beispiele sind etwa der aus dem Billardsport bekannte Queue oder die herzhafte Quiche. Der Grund liegt im französischen Ursprung des Wortes „la quarantaine“. Ursprünglich gemeint ist damit die Anzahl der Tage, nämlich vierzig, die ein Schiff mit verdächtigen Tieren, Waren oder vermeintlich infizierten Menschen im Hafen ausharren musste, um eine Ausbreitung der Pest zu verhindern.

Übrigens: Die Lautschrift gibt Auskunft darüber, wie ein Wort ausgesprochen wird. Bei Quarantäne sieht sie so aus: [karanˈtɛːnə]", erklärt Mathias Bonatz. Er hat Geschichte und Germanistik studiert und ist Abteilungsleiter für Unternehmenskommunikation im Helios Hanseklinikum Stralsund.

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Emilia (6) fragt sich: Warum wird die Zunge pelzig, wenn man sich an heißem Tee verbrennt?

Frau mit Brille im Arztkittel
Dr. Ulla Lieser, Kommissarische Chefärztin der Kinderklinik in der Helios Klinik Leisnig | Foto: Helios

"Hallo Emilia, das ist uns allen schon passiert: Man pustet nicht richtig auf den heißen Tee oder Kakao und autsch … schon hat man sich die Zunge verbrannt. Oft fühlt sich die Zunge dann taub oder pelzig an. Unsere Zunge ist ganz empfindlich. Wenn du vor dem Spiegel mal die Zunge rausstreckst, siehst du, dass ihre Oberfläche ganz rau ist. Das liegt an den vielen winzigen Erhebungen, den sogenannten Papillen. Sie sorgen dafür, dass wir schmecken können.

Wenn wir uns verbrennen, werden diese Papillen verletzt. Das verursacht nicht nur Schmerzen und das komische Gefühl, sondern sorgt auch dafür, dass du kurzzeitig nichts schmeckst. Helfen kann dann ein Schluck kühler Kamillentee, den man für mehrere Sekunden im Mund behält. Meistens erholt sich die verletzte Haut auf der Zunge sehr schnell von allein", weiß Dr. Ulla Lieser, Kommissarische Chefärztin der Kinderklinik in der Helios Klinik Leisnig.

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Karla, 5 Jahre alt, fragt sich: Ist es gefährlich, wenn ich meinen Kaugummi verschlucke?

Frau mit langen braunen Haaren in blauem Kassack
Anja Rabe, Standortleiterin Zentrum Kinder- und Jugendmedizin Erfurt/Gotha, Schwerpunkt Gastroenterologie und Hepatologie | Foto: Helios

"Hallo Karla, nein, denn durch eine wellenartige Bewegung deiner Speiseröhre wird der Kaugummi zum Magen befördert. Normalerweise wird dort deine Nahrung wie auf einer Mülldeponie getrennt, das macht die Magensäure. Sie sortiert alles in kleine Bausteine, wie Fett, Zucker und Eiweiß. Den Kaugummi kann die Magensäure nicht trennen.

Aber er ist klein genug, um den weiteren Weg durch den bis zu sieben Meter langen Dünndarm anzutreten. Hier werden die kleinen Bausteine ins Blut weitergeben. Der Rest landet als breiiger Abfall im Dickdarm. Dort wird dem Brei wird Wasser geklaut und es formt sich die berühmte „Wurst“. Darin versteckt sich auch dein Kaugummi. Das Ganze kann bis 5 Tage dauern. Ein Kaugummi ist also nicht schlimm, aber mehrere gleichzeitig
können zu einem größeren Klumpen werden und auch mal stecken bleiben. Also lieber nur einen naschen und nicht so viele auf einmal", erklärt Anja Rabe, Standortleiterin Zentrum Kinder- und Jugendmedizin Erfurt/Gotha, Schwerpunkt Gastroenterologie und Hepatologie.

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Lucas, 6 Jahre alt, fragt sich: Was hört man eigentlich durch ein Stethoskop?

Dr. Evlyn Knopf, Oberärztin und kommissarische Leiterin der Kinderheilkunde | Helios Klinik Sangerhausen.

"Das Stethoskop ist ein wichtiges Hilfsmittel für jeden Arzt. Es hilft, Geräusche im Körper deutlich zu hören. Zum Beispiel, wenn du erkältet bist, dann benutzt es dein Arzt, um deine Atemgeräusche zu kontrollieren. Der Arzt sagt dann: „Bitte atme mal ganz doll ein und wieder aus.“

Mit dem Stethoskop hört er dann, ob alles in Ordnung ist. Bist du gesund, klingt die Atmung nach Rauschen, wie wenn der Wind bläst. Bei einem kranken Menschen hören sich die Geräusche anders an – eher nach einem Rasseln oder Pfeifen. Das Abhören dauert nur ein paar Sekunden und der Arzt weiß relativ schnell Bescheid, ob du eine Atemwegserkrankung hast oder nicht. Mit dem Stethoskop hört man aber nicht nur die Atemwege ab. Es hilft auch das Herz nach Herztönen, den Bauch nach Darmgeräuschen oder die Blutgefäße nach Strömungsgeräuschen zu untersuchen." erklärt Dr. Evlyn Knopf, Oberärztin und kommissarische Leiterin der Kinderheilkunde in der Helios Klinik Sangerhausen.

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Anna, 7 Jahre alt, möchte wissen: Sind eigentlich alle Bakterien böse oder ob gibt es auch gute?

Prof. Dr. Markus Knuf, Direktor der Klinik für Kinder und Jugendliche der Helios HSK Wiesbaden und Leiter der Fachgruppe Pädiatrie und Neonatologie | Foto: Helios

Hallo Anna, allein auf unserer Haut tummeln sich mehr Bakterien als Menschen auf der Erde. Die meisten sind harmlos. Viele der für unsere Augen unsichtbaren Gäste sind sogar unverzichtbar für unsere Gesundheit. Bestimmte Bakterien unterstützen im Darm unsere Verdauung oder stellen durch Versorgung mit Vitamin K die Blutgerinnung sicher. Andere schützen unsere Haut vor schädlichen Keimen. Und wo schon alteingesessene, friedliche Körperbewohner vorhanden sind, ist für Schädlinge oft kein Platz.

Denn der angestammte Lebensraum wird gut verteidigt – und damit auch die Balance, die für unsere Gesundheit sorgt. Zudem stimulieren viele Bakterien das Immunsystem positiv und helfen so, Infekte abzuwehren. Es kommt also auf ein gesundes Gleichgewicht zwischen guten und bösen Bakterien an, das uns vor Krankheiten schützt, erklärt Prof. Dr. Markus Knuf, Direktor der Klinik für Kinder und Jugendliche der Helios HSK Wiesbaden und Leiter der Fachgruppe Pädiatrie und Neonatologie.

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Hannes (6): Wo kommt eigentlich der ganze Schnodder her, wenn ich Schnupfen habe? Gibt es ein geheimes Lager in meinem Kopf?

Mann in Arztkleidung lächelt in Kamera
Nicholas Gürtler, Leitender Oberarzt in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und plastisch-ästhetische Kopf-Hals-Chirurgie im Helios Klinikum Gifhorn | Foto: Helios

„Hallo Hannes, nein, ein geheimes Lager gibt es nicht in unseren Köpfen. Aber das Innere unserer Nase ist von einer Schleimhaut überzogen. Diese Schleimhaut enthält spezialisierte Zellen, die jeden Tag etwa einen Liter Nasenschleim produzieren. Er dient als Schutzfilm in unserem Naseninneren und fängt Staub oder Krankheitserreger auf, die wir mit der Luft einatmen. Der Nasenschleim wird dann regelmäßig abtransportiert.

Wenn du gesund bist, bekommst du davon nichts mit. Unser Körper ist ziemlich gut darin, den Schleim unauffällig nach hinten in den Rachen zu befördern. Wir schlucken ihn einfach runter. Wenn wir einen Schnupfen haben, greifen Viren unsere schützende Nasenschleimhaut an. Die wehrt sich, schwillt an und produziert mehr Schleim. Wenn es so viel Schleim ist, dass er nicht mehr unauffällig über den Rachen abtransportiert werden kann, läuft er vorne aus der Nase heraus, erklärt Nicholas Gürtler, Leitender Oberarzt in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und plastisch-ästhetische Kopf-Hals-Chirurgie im Helios Klinikum Gifhorn.“

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Milla, 7 Jahre alt, möchte wissen: „Warum wächst mein Bauchnabel nicht zu und warum kann der brechen? Der ist doch ganz weich?“

Mann mit Brille in dunkelblauer Arztkleidung blickt direkt in die Kamera
Fritz Woehe, kommissarischer Chefarzt der Helios Klinik Sangerhausen | Foto: Helios

„Hallo Milla, wenn man es genau nimmt, ist der Bauchnabel eine kleine Narbe. Während der Schwangerschaft wird das Kind im Bauch der Mutter über die Nabelschnur mit Blut und Nährstoffen versorgt. Nach der Geburt wird die Nabelschnur nicht mehr benötigt, sie fällt ab, zurück bleibt der Bauchnabel.

So wirklich „brechen“ kann er auch nicht. Das sagt man nur so. Manchmal bleibt eine kleine Lücke übrig, die man dann Nabelbruch nennt. Das bedeutet aber nicht, dass etwas zerbrochen ist, sondern nur, dass ein Teil des Bauchinhaltes durch die Bauchwand kommt. Normalerweise verschließt sich diese Lücke in den ersten Lebensjahren von allein. Wenn das nicht passiert oder wenn Beschwerden auftreten, kann man diese Lücke durch eine kleine Operation verschließen“, so Fritz Woehe, kommissarischer Chefarzt in der Helios Klinik Sangerhausen.

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Noah, 8 Jahre alt, fragt sich: „Warum muss ich eigentlich schlafen?“

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Nina, 10 Jahre alt, wundert sich: „Warum bildet sich Schorf auf meinen Wunden und darf ich den wirklich nicht abkratzen?“

Mann mit Brille lächelt in Kamera
Markus B. Specht, Leiter des Zentrums für interdisziplinäre Schlafmedizin in der DKD Helios Klinik Wiesbaden | Foto: Helios

„Hallo Noah, du weißt ja sicherlich, wie ein Auto funktioniert: Das hat einen Motor, der nur läuft, wenn man ihn regelmäßig mit Energie in Form von Benzin oder Strom versorgt. Bei uns Menschen ist das ganz ähnlich. Auch wir haben einen Motor: unsere Körperzellen, die durch den Stoffwechsel mit der Energie versorgt werden, die wir mit dem Essen und Trinken aufnehmen. Am Abend sind deine Zellen müde, weil die Energie verbraucht ist.

Während du schläfst, tankt dein Körper die Zellen wieder auf, ohne dass du das bemerkst! Ohne Schlaf wärst du tagsüber auch nach kurzer Zeit schon sehr müde und hättest gar keine Lust mehr dazu, mit deinen Freunden zu spielen. Deshalb: Freu dich jeden Abend auf deinen Schlaf, denn der sorgt dafür, dass du am nächsten Tag wieder voller Energie all die tollen Dinge erleben kannst“, erklärt Markus B. Specht, Diplom-Psychologe in der DKD Helios Klinik Wiesbaden.

Mann in blauer Arztkleidung lächelt in Kamera
Dr. Nico Sartory, Klinikdirektor Notfallmedizin in der Helios HSK Wiesbaden | Foto: Helios

Dr. Nico Sartory, Klinikdirektor der Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden, hat die Antwort.

„Der Schorf auf einer Wunde ist ein natürliches Pflaster. Wenn du dich verletzt und aus der Wunde Blut austritt, fängt das Blut sofort an zu gerinnen. Die Blutgerinnung ist für alle Lebewesen ein ganz wichtiger Schutzmechanismus, denn dadurch verklumpen die Blutzellen und die Blutung wird gestoppt.

Wie funktioniert das? An der verletzten Stelle tritt außer den roten Blutzellen auch Blutplasma aus. Das Plasma trocknet auf der Haut und bildet eine klebrige, gelbliche Schicht. Vermischt mit den roten Blutzellen, sieht der entstehende Schorf dann rötlich-braun aus. Der Schorf sollte nicht abgekratzt werden, weil ansonsten die Wunde immer wieder geöffnet wird. Dadurch steigt die Gefahr, dass Keime eindringen und eine Entzündung auslösen. Dann dauert die Heilung noch länger. Außerdem kann dadurch die Narbe größer werden.“

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Jan, 11 Jahre alt, fragt sich, „Warum bekomme ich eigentlich Muskelkater? Und wie werde ich ihn wieder los?“

Älterer Mann mit Brille in weißem Arztkittel lächelt in die Kamera
Prof. Dr. Jürgen Brand, Chefarzt des Helios Klinikum Uelzen | Foto: Helios

„Das hast du bestimmt schon erlebt: Auf dem Sportplatz hast du alles gegeben und am nächsten Morgen tun deine Beine bei jeder Bewegungweh – autsch, du hast Muskelkater! Aber wie kommt dieser Kater in deine Muskeln? Deine Muskeln bestehen aus vielen einzelnen dünnen Fasern. Beim Sport kann es passieren, dass manche dieser Fasern überdehnt werden, und so entsteht der Schmerz, dem wir diesen seltsamen Namen gegeben haben!

Aber keine Sorge: Muskelkater ist nicht gefährlich, auch wenn er uns ganz schön ärgern kann. Er regt deine Muskeln sogar zum Wachsen an! Ein Medikament gegen Muskelkater gibt es leider nicht. Deine Muskeln brauchen einfach ein paar Tage Zeit, um sich wieder zu erholen. Du kannst ihnen aber helfen, zum Beispiel mit einem warmen Bad in der Badewanne: Das warme Wasser sorgt dafür, dass sich deine Muskeln entspannen – und danach ist der Muskelkater bestimmt schon weniger schlimm, verrät Prof. Jürgen Brand aus dem Helios Klinikum Uelzen.“