Durch Messverfahren Tumore früher erkennen
Mehr als fünf Jahre hat sich Izet Baljic, Leitender Audiologe im Helios Klinikum Erfurt, mit der Früherkennung von gutartigen Tumoren entlang der Hörbahn durch verbesserte Hörmessverfahren beschäftigt. Die Untersuchung war so erfolgreich, dass es nun bereits ein Folgeprojekt gibt.
Im Fokus von Baljic und seinem Team, bestehend aus den Ärzten Dr. Evelyn Börner-Lünser, Prof. Dr. Dirk Eßer und Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius, stand das Vestibularisschwannom. Das ist die weitaus häufigste Raumforderung im Kleinhirnbrückenwinkel. Sie bildet sich bei Betroffenen im Bereich zwischen Hirnstamm und Kleinhirn und kann zur einseitigen Hörstörung, zu Tinnitus und Schwindel führen. „Überraschend war insbesondere, dass sich die diagnostische Aussagekraft noch steigern ließ“, erklärt Izet Baljic.
Bei Patienten, die noch relativ gut hören, lassen sich durch die optimierte Registrierung der sogenannten frühen akustisch evozierten Potenziale bereits kleine Vestibularisschwannome diagnostizieren. Insbesondere für die Patienten, die einer Kernspintomographie nicht untergezogen werden können, oder für die operative Überwachung des Hörnervs bei einer Tumorentfernung sind diese Erkenntnisse von großer Bedeutung. Das Projekt wurde von Helios mit 4.999 Euro gefördert. Außerdem haben die Erkenntnisse zu einem Folgeprojekt geführt, das zurzeit ebenfalls von Helios unterstützt wird.