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Erkrankungen des orthopädischen Formenkreises
In der Behandlung befassen wir uns mit der Entstehung, Verhütung, Erkennung und Behandlung angeborener oder erworbener Form- oder Funktionsfehler des Stütz- und Bewegungsapparates, also der Knochen, Gelenke, Muskeln und Sehnen, sowie mit der Rehabilitation des Patienten. Die Behandlung bedient sich unter anderem chirurgischer Verfahren (beispielsweise Prothesenchirurgie), der Physiotherapie, der orthopädischen Schmerztherapie, der physikalischen und medikamentösen Arthrosebehandlung.
- Rückenschmerzen
- Bandscheibenvorfall
- Gelenkerkrankungen
- Störungen im Bereich des Bewegungsapparates
- Kalkschulter
- Jumpers Knee
- Achillodynie
- Fersensporn
Schmerztherapie: Akuter Schmerz – lebenswichtiges Warnsignal
Akuter Schmerz ist lebenswichtig und sinnvoll. Wir werden durch ihn vor gefährlichen Situationen, z.B. durch äußere Einflüsse wie Prellungen, Entzündungen, Berühren einer heißen Herdplatte, Messerschnit usw. gewarnt. Dadurch wird eine unwillkürliche Reaktion, z. B. schnelles Zurückziehen der Hand, ausgelöst. Akute Schmerzen sind in der Regel vorübergehender Natur. Sie können normalerweise durch die Behandlung der ursprünglichen Ursache (z. B. Blinddarmentzündung) relativ eindeutig, leicht und vollständig identifiziert, behandelt und behoben werden. Akuter Schmerz, der im Körper entsteht, hat ebenfalls diese wichtige und oft lebenserhaltende Warnfunktion (Nierenkoliken, Bauchschmerz bei Blinddarmentzündung, Magenschmerzen usw.) „Jeder“ kennt akuten Schmerz und hat ihn in der Regel selbst schon erlebt, daher ist die gesellschaftliche Akzeptanz des akuten Schmerzes sehr groß.
Chronischer Schmerz – eigenständige Schmerzkrankheit
Besteht ein Schmerz länger als 6 Monate, wird von einem chronischen Schmerz gesprochen. Dabei ist der Schmerz zu einem eigenen Krankheitsbild geworden, bei dem sich aber keine konkreten Ursachen im Körper mehr nachweisen lassen, die Schmerzen erklären könnten. Der Schmerz hat dann nicht mehr die ursprüngliche nützliche Warnfunktion, sondern führt oft zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität.
Die normalen körperlichen Aktivitäten werden eingeschränkt, soziale Kontakte reduziert, und mangelnder Schlaf verstärkt die Problematik noch. Im Laufe der Schmerzkrankheit treten u. a. psychische Symptome, wie Verstimmtheit, Energielosigkeit und erhöhte Reizbarkeit auf, was oft zu einer Fehldeutung führt, indem diese Symptome als psychische Ursache des Schmerzes interpretiert werden und natürlich auch die sozialen Kontakte beeinflusst.
Allerdings wirken Sorgen, Angst, Traurigkeit und Schlaflosigkeit häufig auch als Schmerzverstärker. „Seelischer Schmerz“, der z. B. durch den plötzlichen Verlust einer geliebten Person, oder andere belastende Erlebnisse entstanden ist, kann chronische Schmerzen weiter negativ beeinflussen bzw. mit als auslösender Faktor fungieren.
Darauf lässt sich durch soziale (Verständnis, Zuwendung), medizinisch (schmerzreduzierende/-dämpfende, und/oder schlaffördernde Medikamente, Akupunktur) und psychologischeHilfestellung (Selbsthilfegruppen, Gesprächstherapie, Entspannungsmethoden) jedoch häufig Einfluss nehmen. Weiterhin wird dem chronischen Schmerz kaum gesellschaftliche Akzeptanz entgegengebracht.
Dr. med. Thomas Nolte, Schmerz- und Palliativzentrum Wiesbaden, Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie