Schon am Morgen des 4. Oktober 1994 herrschte in den OP-Sälen des Herzzentrum Leipzig hektische Betriebsamkeit. Der Ort, dem seither Hunderte Menschen ein neues Leben verdanken, sollte Stunden später feierlich eröffnet werden. Jedoch waren die Räume alles andere als klinisch rein. Noch immer gab es Restspuren der zurückliegenden Bauarbeiten. Jeder der konnte ging daher zu Werke, diesen Altar medizinischer Hochkultur zu säubern.
Sechs OP-Säle standen dem neuen Chef des Hauses, Prof. Friedrich-Wilhelm Mohr, zur Verfügung. Mohr, ein Spitzenmediziner mit internationalem Renommee, war dem Ruf Leipzigs gefolgt, schlug ein vermeintlich besseres Angebot aus München aus. Er verzichtete auf die versprochene Sicherheit, suchte stattdessen das Abenteuer. Leipzig, die Stadt des Aufbruchs sollte auch für die Herzmedizin zum Mekka werden.