Unsere Hände drehen, öffnen, heben, schließen, halten Gegenstände und bewerkstelligen all diese Tätigkeiten meisterhaft und elegant, auch wenn wir es oft nicht einmal bemerken.
Wie wichtig unsere Hände für die alltäglichsten Dinge sind, weiß Ralf Hoffmann, Patient von Chefarzt Dr. Hans-Georg Damert: „Ich habe lange Zeit an der Bandschleifmaschine gearbeitet, dort hat wahrscheinlich die monotone Tätigkeit meine rechte Hand kaputt gemacht“, erklärt der Thüringer. Zunächst wurden Bänder an der Handwurzel zusammengenäht und mit Drähten fixiert. Doch bei einer Operation sollte es für den 60-jährigen nicht bleiben. Kurze Zeit später verbogen sich die Drähte und es folgt 2002 die zweite Operation mit der kompletten Versteifung des Handgelenkes. Für den gelernten Schleifer ein bitteres Los. Er muss umschulen, mehrmals den Arbeitsplatz wechseln: „Ich habe als LKW-Fahrer gearbeitet, musste aber leider feststellen, dass ich nicht genügend Kraft in meiner Hand habe“. 18 Jahre lebte Ralf Hoffmann mit allen Einschränkungen einer versteiften Hand. Bis sein rechtes Handgelenk erneut anschwoll und sein behandelnder Arzt ihn zu Dr. Hans-Georg Damert nach Neindorf überwies.
Eine Operation ohne Routine
„Im September letzten Jahren haben wir die Prothese bei Herrn Hoffmann eingesetzt“, erklärt der Mediziner. Er demonstriert die Methode an einer Skeletthand, deutet auf die Handwurzelknochen: „Hier das Kahnbein, da das Mondbein. Das kommt bei der OP raus, vom Kopfbein wird eine kleine Scheibe entfernt. Hier bohrt der Chirurg ein feines Loch, in dem der raue Stift des Kreisels verschwindet, der sich später mit dem Knochen verbindet“, erklärt Handchirurg Dr. Damert. „Ein sechs bis acht Zentimeter langer Schnitt und nach etwa 2,5 bis 3 Stunden hat es der Patient in der Regel geschafft“, weiß der Mediziner.
In dem Fall von Herrn Hoffmann war es allerdings kein Routineeingriff. „Denn das Handgelenk war in einer Voroperation versteift worden somit bestand dieses im Prinzip aus einem „Knochenblock“. Die anatomischen Grenzen waren nicht mehr sichtbar. Es braucht dann schon etwas Erfahrung, um ein versteiftes Handgelenk in eine Prothese ‚aufzulösen‘ “, erklärt Hans-Georg Damert. „Die Erfolgsquote des Eingriffs sei jedoch sehr gut“. Bei ca. 60-80 Prozent der Fälle kommen auch nach vielen Jahren keine Beschwerden vor. „Wir sind keine Zauberer, aber das ist ein tolles Ergebnis“, freut sich Dr. Damert. Bei Ralf Hoffmann ist es die zweite Untersuchung nach der OP und er und Dr. Damert sind mit dem Ergebnis „sehr zufrieden“.