Adipositaschirurgie – lebensverändernde Eingriffe bei krankhaftem Übergewicht
Pressemitteilung
Wenn konservative Therapien erfolglos bleiben

Adipositaschirurgie – lebensverändernde Eingriffe bei krankhaftem Übergewicht

Zerbst/Anhalt

Allein in Sachsen-Anhalt ist rund eine halbe Million Menschen adipös – ihr Body-Mass-Index beträgt 30 und mehr. Starkes Übergewicht senkt nicht nur die Lebensqualität, sondern stellt zudem einen Risikofaktor für Begleiterkrankungen wie Diabetes, Fettstoffwechsel- oder Herz-Kreislauferkrankungen dar. Die oft dringend notwendige, dauerhafte Reduktion des Gewichts kann durch einen operativen Eingriff unterstützt werden. Über die Chancen der Adipositaschirurgie bei krankhaftem Übergewicht spricht Dr. med. Michael Schölzel, Chefarzt Klinik Allgemein- und Viszeralchirurgie in der Helios Klinik Zerbst/Anhalt, im Interview. In einer Telefon-Hotline der Klinik beantwortet er zudem am 22. September in der Zeit von 15 bis 17 Uhr unter Tel.: (03923) 739-174 Fragen von Betroffenen und Interessierten.

Übergewicht ist für viele Betroffene ein sehr sensibles Thema. Dennoch ist es wichtig, sich damit auseinanderzusetzen.

Dr. med. Michael Schölzel, Chefarzt Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Genau, denn durch das Übergewicht wird unser Körper buchstäblich belastet. Die Gelenke verschleißen schneller, das Herz muss mehr arbeiten, Bluthochdruck bildet sich aus, die Leber vergiftet langsam – und vor allem die Blutzuckerkrankheit, die direkt mit dem Übergewicht zusammenhängt, nimmt dramatisch zu. Die vielfältigen Folgeerkrankungen starken Übergewichts sind uns allen bekannt. Hier gilt es für Betroffene aktiv zu werden.

Viele adipöse Menschen haben jedoch schon einen langen Leidensweg hinter sich. Zahlreiche, erfolglose Diäten, fehlende Unterstützung im Umfeld, die Last der Begleiterkrankungen – viele finden sich irgendwann einfach mit ihrem Übergewicht ab. Doch mit der Unterstützung von Experten können adipöse Menschen eine nachhaltige Reduktion ihres Gewichtes erreichen, ihren Gesundheitszustand verbessern und wieder an Lebensqualität gewinnen.

Gemeinsam mit dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Schwanebeck bietet die Helios Klinik Zerbst/Anhalt eine umfassende Adipositastherapie an. Was heißt das genau?

Wir sehen im Übergewicht eine Erkrankung mit vielen Ursachen, die einer entsprechend differenzierten Behandlung bedarf. Nicht immer sind falsche Verhaltensmuster Auslöser von Übergewicht. Auch ein verlangsamter Stoffwechsel und genetischen Ursachen kommen in Betracht. Gemeinsam mit dem MVZ Schwanebeck bieten wir Betroffenen das gesamte konservative und operative Spektrum medizinischer Möglichkeiten zur dauerhaften Reduktion ihres Übergewichtes an. Jede Patientin und jeder Patient erhält bei uns sein individuelles Therapiekonzept aus ärztlich betreuter Ernährungsberatung, Bewegungs- und Verhaltenstherapie.

Wenn sich durch die konservativen Möglichkeiten keine dauerhafte Gewichtsreduktion einstellt, dann kann eine Adipositas-Operation helfen. Dieser chirurgische Eingriff erfolgt im Heliosweiten Spezialisten-Netzwerk in unserer Klinik. Unser interdisziplinäres Team betreut jede Patientin und jeden Patienten voll umfänglich auf ihrem bzw. seinem Weg vor, während und nach dem Eingriff und unterstützt in allen notwendigen Bereichen, etwa bei der Kommunikation mit der Krankenkasse oder der Einstellung des Diabetes. Betroffene finden in unserem Team den kompetenten Partner, um ihrem Leidensweg endlich ein Ende zu setzen!

Wenn sich durch die konservativen Möglichkeiten keine dauerhafte Gewichtsreduktion einstellt, dann kann eine Adipositas-Operation helfen.

Dr. med. Michael Schölzel, Chefarzt Klinik Allgemein- und Viszeralchirurgie

Wie sieht dieser für viele Patienten lebensverändernde Eingriff aus?

Bei einer Adipositas-Operation wird das Magenvolumen durch eine ungleiche Teilung des Magens reduziert. Je nach Operation liegt das verbleibende Fassungsvermögen des Restmagens zwischen 20 bis 100 Millilitern. Durch die verkürzte Dünndarmpassage wird die Nahrung nur noch eingeschränkt resorbiert. Zudem wird die Abgabe von Hormonen aus der Bauchspeicheldrüse, dem Magen und dem Dünndarm beeinflusst, wodurch Patienten ein verbessertes Sättigungsgefühl haben und mehr Insulin ausgeschüttet wird.

Der Eingriff wird minimal-invasiv, also durch mehrere kleine Schnitte, durchgeführt und dauert etwa 60 bis 90 Minuten. In den Tagen nach der Operation folgen der Kostaufbau, die weitere Mobilisation sowie eine nochmalige Ernährungsberatung. Nach durchschnittlich drei bis vier Tagen dürfen die Patienten das Krankenhaus verlassen - vorausgesetzt, sie können eine Flüssigkeitsmenge von 1,5 Litern am Tag trinken.

Bei ihrer Entlassung erhalten die Patienten einen Nachsorgetermin in der Adipositas-Sprechstunde. Um den Erfolg der Operation zu sichern, ist es wichtig, die Nachsorge-Termine wahrzunehmen und das Ernährungsverhalten anzupassen!

Kann jeder Übergewichtige eine Adipositas-Operation erhalten?

Nein, nicht für jeden Betroffenen kommt der Eingriff in Frage. Verschiedene körperliche und psychische Erkrankungen etwa sprechen dagegen. Zudem muss die konservative Therapie ausgeschöpft und erfolglos sein. Eine Adipositas-Operation wird überwiegend bei jüngeren Adipositas-Patientinnen und Patienten durchgeführt, insbesondere dann, wenn die Betroffenen auch Diabetiker sind. Der Eingriff kann ein entscheidender Schritt zurück zu einem „normalen“ Leben sein, doch mit dem Eingriff allein ist es nicht getan! Entscheidend ist, dass die Patienten dauerhaft ihr Ess- und Ernährungsverhalten ändern und einen gesunden Lebensstil einhalten wollen.

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Telefon-Hotline zu „Adipositaschirurgie bei krankhaftem Übergewicht“

Referent: Dr. med. Michael Schölzel, Chefarzt Klinik Allgemein- und Viszeralchirurgie in der Helios Klinik Zerbst/Anhalt

22. September 2021, 15 – 17 Uhr

Tel: (03923) 739 174