Du bist aktuell als kaufmännischer Standortleiter tätig. Was ist der Unterschied zum Klinikgeschäftsführer?
Ein Klinikgeschäftsführer und ein Kaufmännischer Standortleiter haben ein ganz ähnliches Tätigkeitsprofil, jedoch mit einem Unterschied innerhalb der Verantwortlichkeiten. Der Klinikgeschäftsführer ist für die Gesamtführung und das strategische Management der Klinik in letzter Instanz verantwortlich. Ihm obliegt die Vertretung des Unternehmens nach innen und außen, die Erfüllung von gesetzlichen Pflichten und in der Folge auch die persönliche Haftung, wenn Pflichten grob fahrlässig oder sogar vorsätzlich verletzt werden.
Als Kaufmännischer Leiter trage ich damit keine gesetzliche Verantwortung, aber sehe meine Zuständigkeit genauso im operativen und strategischen Management unserer Kliniken. Insgesamt kann man sagen, dass der Klinikgeschäftsführer eine umfassendere Rolle hat, während der Kaufmännische Standortleiter sich stärker auf die operativen und administrativen Angelegenheiten eines bestimmten Standortes konzentriert.
Was sind deine Hauptaufgaben als kaufmännischer Standortleiter?
Vorwiegend die operative Führung und Steuerung der Klinik. Angefangen beim Personalmanagement mit der Verantwortung zur Personalbeschaffung, -entwicklung und -führung, um darüber hinaus die Planung, Organisation und Durchführung der betrieblichen Abläufe zu gewährleisten. Man muss also dafür sorgen, dass der Alltag in der Klinik funktioniert. Dazu gehört zum Beispiel das Einbestellmanagement, die OP-Planung, die Kompensation von Akutausfällen sowie die Dienstplanabdeckung.
Des Weiteren gehört zu meinen Hauptaufgaben die Sicherstellung von wirtschaftlichen Zielen, die Verantwortung über die Budgetplanung und -verwendung, sodass die Unternehmensziele stets erreicht werden. Beispiele für verschiedene Budgets wären zum Beispiel Fort- und Weiterbildungsbudget, Marketingbudget, Investitionsbudget oder das Instandhaltungsbudget. Da müssen wir innerhalb unserer Planvorgaben bleiben und die finanziellen Ausgaben im Auge behalten. Allgemein kommt noch die Verantwortung von Nachbesetzungen, Personalbeschaffung und -entwicklung und immer in Zusammenarbeit mit der Pflegedirektion und dem Ärztlichen Direktor die Aufstellung von Fort- und Weiterbildungsplänen für die Belegschaft dazu. Das obliegt für den Verwaltungsdienst ebenfalls mir. Im Zusammenarbeit mit dem ärztlichen Direktor versuchen wir natürlich auch immer die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten weiter auszubauen.
Das Klingt sehr vielfältig. Was würdest du zukünftigen kaufmännischen Standortleitern mit auf den Weg geben und was sollte man generell für die Position mitbringen?
Nehmt euch Zeit zur Selbstreflexion. Identifiziert eure Stärken, Schwächen, Interessen und Werte. Das wird euch dabei helfen, persönliche und fachliche Kompetenz zu entwickeln. Investiert in eure Bildung und fokussiert euch auf eure weitere Entwicklung. Die fundierte Ausbildung während der vorangehenden Entwicklungsprogramme bei Helios eröffnet Methodenkompetenz und baut frühzeitig berufliche Beziehungen auf. Networking kann euch helfen, Kontakte zu knüpfen, von anderen zu lernen und Chancen zu ermöglichen. Mir persönlich sind klare Ziele für die nächsten Schritte und ein dazugehöriger Plan, um diese Ziele zu erreichen, sehr wichtig. Sowohl im Kontext der täglichen Arbeit, als auch für die eigene Perspektive. Ein klarer Weg hilft dabei motiviert und fokussiert zu bleiben. Seid bereit, eure Pläne anzupassen. Das Gesundheitswesen verändert sich ständig, und es ist wichtig, sich ebenso anzupassen und sich auf dem aktuellsten Stand zu halten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.