Strahlentherapie ist zentrale Behandlung bei Krebs im HNO-Bereich

Strahlentherapie ist zentrale Behandlung bei Krebs im HNO-Bereich

Wuppertal

Krebserkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich stellen aufgrund der feinen anatomischen Strukturen mit ihren wichtigen Funktionen wie Atmen, Schlucken, Sprechen oder auch Gesichtsmimik eine besondere Herausforderung in der onkologischen Behandlung dar, auch für die Strahlentherapeuten.

„Wir sind ein wichtiger Behandlungspartner für alle HNO-Tumorpatienten, da unsere Bestrahlung neben Operation und Chemotherapie eine zentrale Therapie ist, oft auch zusammen mit Chemotherapie die einzige, z.B. wenn die Erkrankung weiter fortgeschritten ist. Die Bestrahlung kann in vielen Fällen auch anstelle der OP erfolgen. Dann kann zum Beispiel der Kehlkopferhalt bei Kehlkopfkrebs ein Ziel sein. Oder es geht um Schmerzminderung oder andere Ziele, die wir gemeinsam in der Tumorkonferenz definieren und mit dem Patienten eingehend besprechen“, erklärt Prof. Dr. med. Marc Piroth, Leiter des MVZ und Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie und Radio-Onkologie am Helios Universitätsklinikum Wuppertal.

In den letzten Jahren haben technische Weiterentwicklungen die Therapie enorm verbessert. „Hier erleben wir echte Quantensprünge, von Generation zu Generation werden die Geräte besser und gewebeschonender. Wir können immer präziser nur das betroffene Gewebe bestrahlen und das umliegende Areal schonen, so dass wir eine hochwirksame Therapie bei deutlich geringeren Nebenwirkungen anbieten können“, so der Experte.

Die Strahlentherapie erfolgt am HUKW mit zwei Linearbeschleunigern neuester Bauart (True Beam). Zur Anwendung kommt die sogenannte intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT). „IMRT ermöglicht, dass wir die Strahlenmenge sehr genau abstufen können („dose painting“). Trotz der engen Lage zwischen Tumor und empfindlichen Strukturen kann eine hochwirksame, jedoch kleinstmögliche Dosis appliziert werden.

Die Positionierung vor jeder Bestrahlung erfolgt bildgeführt mit der sogenannten Image-guided Radiotherapy (IGRT), die eine Millimeter-genaue Positionierung sicherstellt.

Zusätzlich erfolgt die Positionierung durch eine noch recht neuartige Laser-Abtastung der Körperoberfläche (Surface-guidance). Hierdurch ist zusätzlich die permanente Kontrolle der Körperposition während der täglichen Bestrahlung möglich. „Vereinfacht gesagt: Unsere Geräte passen auf den Patienten gut auf, achten permanent darauf, dass sich der Tumor nicht durch kleinste Bewegungen des Patienten aus der Ziellinie bewegt“, so Prof. Piroth.

Markierungen auf der Haut sind nicht mehr nötig.

„Durch unsere besonders innovative Technik müssen die Bestrahlungsfelder nicht mehr auf der Haut angezeichnet werden und über die Dauer der Behandlung bestehen bleiben. Das ist sehr komfortabel, Waschen oder Duschen sind auch während der Behandlung kein Problem mehr – ein Vorteil, den unsere Patienten sehr zu schätzen wissen.

Trotz aller Fortschritte sind bei der Behandlung Nebenwirkungen nicht ganz zu vermeiden. Unter anderem ist mit Haut- und Schleimhautreizungen, vorübergehenden Schluckbeschwerden und Geschmacksveränderungen zu rechnen, auf die die Patienten vorbereitet werden und die nach der Therapie wieder abklingen.

Eigene Bettenstation für viele Patienten hilfreich

Für die meisten Patienten erfolgt die Strahlentherapie ambulant, sie kann aber bei Bedarf, oder wenn es mal schlechter geht, auch stationär durchgeführt werden, zum Beispiel wenn Infusionen oder Schmerztherapie notwendig sind. Auch Patienten, die eine parallele Chemotherapie brauchen, können diese auf der eigenen Betten-Station erhalten – oder auch in Kooperation mit dem MVZ Onkologie ambulant. So ist sichergestellt, dass die Therapie, ambulant oder stationär, immer in einer Hand bleibt und der Patient seine gewohnten Ansprechpartner die ganze Zeit an seiner Seite hat. „Insgesamt ist es von Vorteil, wenn alle Behandlungen gebündelt stattfinden. So entfallen viele Fahrten und die Patienten können sich auf eine Therapie unter einem Dach einlassen.

(Foto: Helios/Michael Mutzberg)
 

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Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.

Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.
Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.


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