Neuer Linearbeschleuniger: Noch präziser, noch komfortabler

Neuer Linearbeschleuniger: Noch präziser, noch komfortabler

Wuppertal

In der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Helios Universitätsklinikum Wuppertal ist ein weiterer neuer Linearbeschleuniger im Einsatz.

Das Helios Universitätsklinikum Wuppertal verfügt seit 2010 über zwei Linearbeschleuniger zur strahlentherapeutischen Behandlung von Tumorpatienten. Nachdem 2019 bereits ein Beschleuniger durch ein Gerät modernster Bauart ersetzt wurde, wurde nun auch der zweite Beschleuniger ausgewechselt.

Die beiden Beschleuniger sind hochmodern und im Prinzip baugleich. Das nun installierte Gerät bietet aber eine nochmalige Erhöhung der Präzision und Sicherheit durch ein zusätzliches externes Röntgensystem. Außerdem wird der Patientenkomfort durch den Verzicht auf Hautmarkierungen deutlich verbessert. Alle Patient:innen profitieren von dieser technischen Entwicklung. Die bisher schon millimeter-genaue Bestrahlung kann insbesondere bei Hirn- oder Lungentumoren nochmals optimiert werden.

Steigerung des Patientenkomforts und Wohlbefindens

Der Raum, in dem dieses medizinische Hochleistungsgerät steht, ist hell und großzügig geschnitten. An der Decke, direkt über dem Tisch, auf dem der Patient:innen liegt, sind LED-Motivplatten angebracht, so dass der Patient während der Bestrahlung quasi in den blauen Himmel schaut. „Dieses Detail hat eine positive Wirkung und kann sicher auch ein wenig Ängste nehmen“ erklärt Prof. Dr. med. Marc D. Piroth, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie, Radio-Onkologie und Ärztlicher Leiter des MVZ Helios Wuppertal GmbH. „Das Anschauen dieses Foto-Motives kann den onkologischen Patienten sicher helfen, sich bei der Behandlung zu entspannen. Das war für uns ein wichtiger Grund, neben der neuen Technik den fensterlosen Behandlungsraum angenehmer und heller zu gestalten“, führt er weiter aus.

Bildgeführte Strahlentherapie (IGRT: Image-guided Radiotherapy) mit Oberflächen-Scanning

Eine Besonderheit in der Ausstattung des neuen True-Beam stellt im Vergleich zu herkömmlichen Bestrahlungstechniken die Kombination der bildgeführten Strahlentherapie (IGRT: Image-guided Radiotherapy) mit dem Oberflächen-Scanning dar.

Bildgeführte Strahlentherapie (IGRT):  Bauseitig verfügt der Linearbeschleuniger über ein bildgebendes System, mit dem die Lage und die Erfassung des Tumors entweder durch orthogonale Röntgenaufnahmen oder durch eine dreidimensionale Bildgebung - analog zu einem CT – direkt auf dem Bestrahlungstisch erfasst wird. Ergänzt wird diese Bildgebung bei dieser Installation durch ein zusätzliches, externes digitales Röntgensystem, das auch während der Bestrahlung eine Lagekontrolle und - falls erforderlich - eine direkte millimetergenaue Korrektur der Positionierung des Patienten in allen Raumrichtungen ermöglicht.

Oberflächen-Scanning:  Durch eine Abtastung (Scanning) der Körperoberfläche, im Rahmen der Bestrahlungsplanung, der Positionierung auf dem Bestrahlungstisch und während der gesamten Bestrahlungssitzung, erfolgt die Positionierung vor und während der Bestrahlung noch präziser. Durch die permanente Abtastung der Körperoberfläche, auch während der kompletten Bestrahlungsdauer, werden Bewegungen oder Veränderungen der Patientenposition sofort erkannt. Die Bestrahlung wird dann sofort automatisch unterbrochen und eine Lagerungskorrektur kann erfolgen.

Zusätzlich erfolgt eine Messung der Körperoberflächen-Temperatur durch eine spezielle integrierte Thermo-Kamera, die die Erfassung mit dem optischen System ergänzt und damit die Auflösung deutlich verbessern. Somit werden zur Positionierung und Überwachung der Position während Bestrahlung 3 voneinander unabhängige Systeme verwendet.

Ein weiterer großer Vorteil

Ein weiterer Vorteil, der den Patientenkomfort deutlich verbessert, ist der Verzicht auf Hautmarker durch Verwendung des Oberflächen-Scanning. Beim Waschen oder Duschen besteht keine Gefahr, dass die Marker abgewaschen werden.

Auf den Punkt gebracht

Zusammengefasst bietet diese beeindruckende Weiterentwicklung der Medizintechnik eine noch präzisere und noch sicherere hochdosierte Bestrahlung, die durch mehrere unabhängige Systeme gewährleistet ist. So werden das umliegende Gewebe und die Organe bestmöglich geschont. „Als zertifiziertes Onkologisches Zentrum haben wir den Anspruch, für unsere Patient:innen immer mit der Zeit zu gehen und vom technischen Fortschritt profitieren zu können", bringt Prof. Piroth auf den Punkt.

Fotocredit: HUKW (Michael Mutzberg)

Demonstration des Geräts durch Anja Erler (Leitende MTRA) und Prof. Dr. med. Marc D. Piroth, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie, Radio-Onkologie und Ärztlicher Leiter der MVZ Helios Wuppertal GmbH

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Das Helios Universitätsklinikum Wuppertal ist ein Haus der Maximalversorgung und mit rund 1.000 Betten das größte Krankenhaus im Bergischen Land. Hier werden jährlich etwa 50.000 Patienten stationär betreut und rund 100.000 ambulante Behandlungen durchgeführt. Das Klinikum zeichnet sich durch eine Vielzahl an interdisziplinären Zentren aus, beispielsweise das Brustzentrum, Perinatalzentrum, Herzzentrum, das Onkologische Zentrum, die Stroke Unit und die Chest Pain Unit. Schwerpunkt ist die Behandlung im Bereich der Krebsmedizin. An zwei Standorten, in den Stadtteilen Barmen und Elberfeld, arbeiten 2.500 Mitarbeiter in Medizin, Pflege sowie kaufmännisch-technischen Bereichen.

Das Haus ist Universitätsklinikum der Universität Witten/Herdecke. Chefärzte vieler Fachabteilungen haben einen Lehrstuhl oder eine Professur an der Hochschule inne. Sie betätigen sich neben der Versorgung ihrer Patienten in Forschung und Lehre.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 87 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.

Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.


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Helios Universitätsklinikum Wuppertal
Janine von Heyking
Pressesprecherin
Telefon: (0202) 896-2075
E-Mail: janine.vonheyking@helios-gesundheit.de