Ein Gottesdienst für verstorbene Kinder

Ein Gottesdienst für verstorbene Kinder

Wuppertal

Elternberaterin Sigrid Sommer-Goymann (re. im Bild) zu den Zielen der Aktion

Am 11. Dezember veranstaltet die Sternenkinderambulanz Wuppertal, eine Kooperation des Helios Universitätsklinikums, der DRK-Schwesternschaft, des Bethesda-Krankenhauses sowie weiterer Partner, den jährlichen Gottesdienst zum Worldwide Candle Lighting (WWCL).

 

Was genau in Wuppertal geplant ist, erzählt Elternberaterin Sigrid Sommer-Goymann.

Jedes Jahr am zweiten Sonntag im Dezember stellen alle Betroffenen, um 19.00 Uhr Ortszeit, brennende Kerzen in die Fenster, um ihrer verstorbenen Töchter, Söhne, Schwestern, Brüder und Enkelkinder zu gedenken. Während die Kerzen in der einen Zeitzone erlöschen, werden sie in der nächsten entzündet, so dass eine Lichterwelle um die ganze Welt entsteht. In diesem Jahr veranstaltet die Sternenkinderambulanz Wuppertal wieder einen Ökumenischen Gedenkgottesdienst ab 18 Uhr in der Citykirche in Elberfeld.

 

Frau Sommer-Goymann, Sie und Ihre Kollegin kümmern sich in der Landesfrauenklinik des Helios Universitätsklinikums Wuppertal um die Betreuung der Sternenkinder-Familien. Was sind Ihre konkreten Aufgaben?

Gemeinsam mit meiner Kollegin Gesa Groth betreue ich seit vielen Jahren hier im Haus Eltern, die ihre Kinder in der Schwangerschaft verlieren, unabhängig von der Schwangerschaftswoche. Wir unterstützen sie im Gespräch und haben Verständnis für ihre Trauer. Sie können sich kleine Tücher und so genannte Nestchen aussuchen, in die wir ihre Kinder legen. Wenn es möglich ist, dürfen die Kinder so lange, wie die Eltern es wünschen, bei ihnen im Zimmer bleiben. Auf Wunsch der Eltern werden die Kinder von uns oder der Seelsorge gesegnet. Wir erstellen viele Erinnerungsstücke wie Namenskettchen, Fotos, Fuß- und Handabdrücke. Während des gesamten Krankenhausaufenthaltes stehen wir ihnen zur Seite. Gemeinsam mit der Sternenkinderambulanz Wuppertal bieten wir eine gemeinsame Bestattung auf dem Sternenkindergräberfeld des katholischen Friedhofs in der Schützenstraße an.

 

Was macht diese Aufgabe, diesen Beruf, für Sie so besonders?

Bevor Eltern ihr Kind kennenlernen konnten, mussten sie sich schon wieder von ihm verabschieden. Sie haben sich auf ihr Kind gefreut, waren voller Erwartung und voller Hoffnung. Nun müssen sie von ihrem Kind Abschied nehmen und sind voller Trauer, Schmerz und Leere. Die Eltern müssen sich einem Ereignis stellen, dass sie ihr Leben lang begleiten wird. Deshalb ist es so wichtig, sie in dieser außergewöhnlichen Situation gut zu begleiten und zu unterstützen. Wir geben den Eltern die nötige Zeit, um sich in Ruhe von ihrem Kind verabschieden zu können. Dabei berücksichtigen wir ihre persönlichen Wünsche und Rituale und versuchen, diese zu ermöglichen. Wir möchten für diese Eltern da sein.

 

Was wünschen Sie sich für die Sternenkinder-Familien?

Manchmal wünsche ich mir etwas mehr Aufmerksamkeit und Mitgefühl für dieses Thema. Die betroffenen Eltern vergessen ihre Kinder natürlich niemals, aber nach der Beerdigung wird das Thema oft von der Umgebung vergessen. Daher freue ich mich besonders, dass wir mit dem Gärtner-Team des Helios Universitätsklinikums kürzlich die Pflege der Sternenkinder-Grabstätte auf dem Friedhof Schützenstraße durchführen konnten, die etwas in die Jahre gekommen war. Als ich der Leiterin unseres Klinik-Gärtnerteams Sandra Krock von dem Problem berichtete, war sie sofort begeistert und hat sich hier stark engagiert. Solche Momente sind schön, weil ich merke, die Menschen sind bereit, das Leid anderer anzuerkennen und ihnen eine kleine Unterstützung zu bieten.

 

Foto: Helios/Michael Mutzberg

Sandra Krock (li.) vom Helios Gärtnerteam gestaltete mit Anja Spilker (Mitte) und Sigrid Sommer-Goymann vom Wuppertaler Sternenkinderteam die Grabstelle neu, an der auf Wunsch der Eltern Sternenkinder aus allen Wuppertaler Krankenhäusern gemeinsam bestattet werden.

 

 

***


Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.

Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.
Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.


Pressekontakt:
Helios Universitätsklinikum Wuppertal
Dörthe Bremer
Unternehmenskommunikation und Marketing
Telefon: (0202) 896-2005 E-Mail: doerthe.bremer@helios-gesundheit.de