Die „Chest Pain Unit“ bietet schnellste Hilfe bei akutem Herzschmerz

Die „Chest Pain Unit“ bietet schnellste Hilfe bei akutem Herzschmerz

Wuppertal

Das Helios Herzzentrum Wuppertal bietet am Arrenberg rund um die Uhr Sicherheit für Herzpatient:innen. Heike Krause ist Pflegerische Leitung der „Chest Pain Unit“ und der Zentralen Aufnahme im Herzzentrum. Wir sprachen mit ihr über die jüngst erfolgte Rezertifizierung und die Herausforderungen ihres Jobs.

Im Bild: Heike Krause (3. v. re..) hat die Zertifizierung mit ihrem Team durchgeführt. Hier ein kleiner Teil davon: (v.li.) Marina Palmieri (Belegungsmanagement + Krankenschwester), Anette Görres (Krankenschwester mit CPU-Weiterbildung), Dr.med. V. Karamani (Fachärztin für Innere und Kardiologie) Celine Langer (Gesundheits- und Krankenpflegerin), Lauresa Sylejmani (MFA Auszubildende) und Ireneus Neudek (stellvertr. Leitung mit Weiterbildung Notfallpflege, seit über 20 Jahre dabei). (Foto: Helios_Michael Mutzberg)

 

Die Chest Pain Unit (deutsch: Brustschmerz-Einheit) im Herzzentrum des Helios Universitätsklinikums Wuppertal hat erneut alle Qualitätsvorgaben der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) erfüllt. Seit 2010 bietet die rund um die Uhr geöffnete Notaufnahme die höchste Sicherheit für akute Notfälle bei Herzerkrankungen. Seit über 20 Jahren ist Heike Krause in der Notaufnahme tätig und hat die Anfänge der strukturierten Qualitätsüberprüfung miterlebt. Heute leitet sie das Team aus 14 Mitarbeitenden in Voll- und Teilzeit. „Neun von uns sind seit über 20 Jahren dabei!“, erzählt sie stolz.

 

Liebe Fr. Krause, was ist das Besondere an der Brustschmerz-Ambulanz, die sich jetzt weiterhin „Chest-Pain-Unit“ (CPU) nennen darf?
Bei der Notfall-Behandlung eines Herzinfarktes ist Zeit ein ganz entscheidender Faktor. Neben unserer hochmodernen Ausstattung sind vor allem unsere Strukturen optimal und die Abläufe routiniert. Das fängt bei der Aufnahme durch unser hoch qualifiziertes Pflegepersonal an und geht bei den medizinischen Eingriffen weiter, zu denen wir die Patienten extrem zeitnah überleiten.

 

Welche Qualifikationen haben Sie und Ihr Team? Was ist das Besondere daran?
Sechs Pflegekräfte haben die Weiterbildung in Notfallpflege, zwei besitzen die Weiterbildung der CPU. Eine neue Weiterbildung für die CPU ist 2024 geplant und weitere werden in den nächsten Jahren folgen.

 

Wie lange arbeiten Sie schon dort? Wie sind Sie dazu gekommen? Was liegt Ihnen besonders an der Arbeit dort?
Ich arbeite bereits seit über 20 Jahre in der Notaufnahme, habe die Anfänge zur CPU-Zertifizierung mitgestaltet. Die Kardiologie interessiert mich nach wie vor, es wird nie langweilig, da auch ein ständiger Wandel herrscht; die Fortschritte sind in diesem Bereich sehr rasant.

 

Gesundheits- und Krankenpflegerin Celine Langer bei der Behandlung eines akut erkrankten Patienten in der Chest-Pain-Unit. (Foto: Helios_Michael Mutzberg)

 

Warum sind nicht nur qualifizierte Ärztinnen und Ärzte wichtig, sondern auch spezialisiertes Pflegepersonal?
Pflegepersonal sind die ersten Kontaktpersonen für die Patientinnen und Patienten, daher muss der Kontakt professionell und kompetent sein. Dazu gehört eine gute Ausbildung. Bei uns sitzt jeder Handgriff, wenn es losgeht.

 

In welchem Rhythmus wird die CPU zertifiziert?
Am Anfang benötigte man alle drei Jahre eine Rezertifizierung von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – heute sind es vier Jahre. Bei der Überprüfung werden alle Abläufe, die Ausstattung und die Akten angeschaut und gesehen, ob alles optimal läuft. Das ist immer eine aufregende Phase, in der wir auch immer viel lernen.

 

Wie viele Patient:innen haben Sie am Tag? Gibt es besondere Tage?
Rund 25 Patienten versorgen wir im Durchschnitt pro Tag. Besondere Tage sind immer die Feiertage und das Wochenende, wenn die niedergelassenen Praxen geschlossen sind.

 

Wie oft wurde schon direkt bei Ihnen Leben gerettet? Also vor Ort?
Wir retten ca. ein- bis zweimal Leben im Monat. Das klingt vielleicht wenig, aber wir behandeln die Patientinnen und Patienten sehr schnell, bevor es zu einer lebensbedrohlichen Situation kommt. Dabei möchte ich hervorheben, dass die Patient:innen von Pflegefachkräften schnell aufgenommen werden, um bei Auffälligkeiten sehr zügig von einem Arzt oder einer Ärztin behandelt zu werden. Das kann eine schnelle Vorbereitung zur Herzkatheter-Untersuchung oder eine rasche medikamentöse Behandlung bei Herzrhythmusstörungen sein. Patient:innen, die unter einer Reanimation per Notarzt ins Haus kommen, werden direkt auf die Intensivstation gefahren, um keinerlei Zeit zu verlieren.

 

Was ist eine CPU bzw. Brustschmerz-Ambulanz?
Der international gebräuchliche Begriff „Chest Pain Unit“ stammt aus den USA, wo das Konzept der speziellen kardiologischen Notfallstationen für Patienten mit unklaren Brustschmerzen entstanden ist. Das Team der Chest Pain Unit ist rund um die Uhr auf eine schnelle kardiologische Notfallbehandlung vorbereitet. Zur Klärung der Ursache von Brustschmerzen ist eine Vielzahl paralleler Untersuchungen notwendig.

Wer Schmerzen im Brustbereich verspürt, kann sich jederzeit direkt ohne ärztliche Überweisung und ohne Anmeldeformalitäten in der Chest Pain Unit vorstellen. Diese ist rund um die Uhr geöffnet und verfügt über alle modernen Geräte zur umgehenden Versorgung von Herznotfallpatienten.

 

Verhaltensempfehlung bei akutem Brustschmerz:

  • Versuchen Sie, Ruhe zu bewahren!
  • Warten Sie bitte nicht ab, sondern handeln Sie: Rufen Sie den Rettungsdienst unter 112 an.
  • Teilen Sie am Telefon Ihre Beschwerden mit und dass Sie einen Verdacht auf Herzinfarkt haben. Sagen Sie Ihren Namen, Ihre Adresse und hinterlassen Sie Ihre Telefonnummer für Rückfragen.
  • Legen Sie beim Notruf nicht vorzeitig auf – warten Sie auf Rückfragen. Die Leitstelle beendet das Gespräch.
  • Fahren Sie nicht selbst mit dem Auto in die Klinik! Meist beginnt die Therapie schon im Rettungswagen.

 

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Helios ist Europas führender privater Gesundheitsdienstleister mit insgesamt rund 126.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Gruppe in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 24 Millionen Menschen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2022 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 11,7 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 87 Kliniken, rund 240 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit etwa 600 kassenärztlichen Sitzen, sechs Präventionszentren und 21 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,5 Millionen Menschen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 76.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von rund 7,0 Milliarden Euro. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 58 Kliniken, davon acht in Lateinamerika, über 100 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 18,9 Millionen Patient:innen behandelt, davon 17,8 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 47.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 4,4 Milliarden Euro.

Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 44 Kliniken und 37 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.800 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 250 Millionen Euro.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.


Pressekontakt:
Helios Universitätsklinikum Wuppertal
Dörthe Bremer
Marketing, Kommunikation, Technologie 
Telefon: (0202) 896-2005
E-Mail: doerthe.bremer@helios-gesundheit.de