Stoßwellenbehandlung

Patienteninformation Stoßwellenbehandlung

Sie ist in der Orthopädie eine sehr wirkungsvolle Behandlungsmethode für die Behandlung von Erkrankungen der Bewegungsorgane wie Gelenkbeschwerden, Muskelschmerzen, Sehnenentzündungen, Bänderrisse, Knochenbrüche.

Stoßwellen wurden vor 30 Jahren ursprünglich zur Nierensteinzertrümmerung entwickelt. Seit Mitte der 90er Jahre wird die Stoßwellentherapie auch bei der Behandlung häufig vorkommender Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Tennis-Ellenbogen, Kalkschulter, ausbleibender Knochenheilung nach Knochenbrüchen, Sehnenansatzreizungen am Hüftgelenk oder muskulären Triggerpunkten erfolgreich eingesetzt. Durch eine Verbesserung der Stoffwechsel-, Kreislauf- und Durchblutungssituation in den betroffenen Körperregionen können deutliche Verbesserungen bis hin zur kompletten Ausheilung von chronischen Beschwerden an Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken erzielt werden.

Bei der Stoßwellenbehandlung wird Energie in Form einer Druckwelle auf die von Verletzungen oder Entzündungen betroffenen Gewebeabschnitte eingeleitet. Dabei werden ein Therapiekopf mit leichtem Druck auf die betroffene Körperstelle aufgesetzt und etwa 1.500 bis 4.000 Druckimpulse in die darunterliegenden tieferen Gewebeschichten abgegeben. Moderne fokussierte Stoßwellengeräte können die Energie punktgenau bündeln. In Abhängigkeit vom Krankheitsbild dauert eine Therapiesitzung zwischen 5 und 15 Minuten. Um eine ausreichende Wirkung zu erzielen, sind zumeist 3 bis 5 Therapiesitzungen erforderlich, die in wöchentlichen Abständen wiederholt werden.

Infolge einer Stoßwellenbehandlung kann es zu kleinen Blutergüssen kommen, welche harmlos sind und nach wenigen Tagen verschwinden.

Da die Stoßwellenbehandlung nicht schmerzfrei ist, empfiehlt es sich zumeist kurz vorher Schmerzmittel einzunehmen. Gelegentlich kann auch eine lokale Betäubung des betroffenen Körperareals erforderlich werden.

Krankheitsbilder

Bei der Kalkschulter handelt es sich um eine chronische Entzündung der sog. Rotatorenmanschette, der Muskel-Sehnen-Platte, die den Oberarmkopf umgibt. Durch einen überlastungsbedingten Verschleiß kann es zu Einlagerung von Kalk in die Muskulatur (sog. Kalkschulter) kommen. Diese Verkalkungen können zum einen zu einer Einengung des Raumes unter dem Schulterdach (sog. Impingement-Syndrom), zum anderen zu einer schmerzhaften Schleimbeutelentzündung (Bursitis) mit heftigen Entzündungsreaktionen führen. In der Phase der akuten Bursitis lässt sich die Schulter nicht mehr aktiv bewegen und ist höchst schmerzhaft. In diesem akuten Stadium müssen entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente verabreicht werden. Nach Abklingen der akuten Beschwerden oder im chronischen Stadium der Kalkschulter kann die Stoßwellenbehandlung zum Einsatz kommen. In vielen Fällen ist dadurch eine schonende Auflösung der Kalkeinlagerung möglich.

Beim sog. Tennis- oder Golfarm handelt es sich um einen Reizzustand im Bereich der Muskelansätze der Unterarmstreck- oder Beugemuskulatur. Die Betroffenen beklagen belastungsabhängige Schmerzen lokal mit Ausstrahlung in den Unterarm. Ursächlich ist häufig eine chronische Überlastung durch monotone Arbeitsabläufe oder permanente Überbeanspruchung/Überlastung. Sollten entlastende Armbandagen, Umstellung der täglichen Abläufe, medikamentöse, physiotherapeutische und physikalische Behandlungen keine Besserung gebracht haben, sollte eine Behandlung mit der Stoßwelle in Betracht gezogen werden. In vielen Fällen kann nach wenigen Sitzungen bereits eine Heilungsreaktion angeregt und deutliche Beschwerdelinderung bis Beschwerdefreiheit erreicht werden.

Bei der Achillodynie kommt es durch chronische Überlastungen der Achillessehne zu Mikroverletzungen der Sehne mit nachfolgender chronischer Entzündungsreaktion. Besonders häufig von diesem Krankheitsbild sind Laufsportler betroffen. Diese dauerhaften oder immer wiederkehrenden Entzündungen der Achillessehne können die Lebensqualität der Betroffenen massiv beeinträchtigen sowie die sportliche Betätigung unmöglich machen. Schmerzen bestehen zumeist bei jedem Schritt, die Achillessehne ist verdickt und druckschmerzhaft, längere Gehstrecken sind nur mit Schmerzmitteln zu bewältigen. Besteht eine Achillodynie über längere Zeit, können Sehnenteilrisse bzw. Sehnenkomplettrisse die Folge sein. Gerade bei aktiven Sportlern oder körperlich schwer arbeitenden Menschen kommt daher die Stoßwellentherapie bereits in einem frühen Stadium der Erkrankung in Betracht. Durch die Stoßwellenbehandlung können die Mikroverletzungen durch Anregung der Durchblutung zur Ausheilung gebracht werden.

Beim Fersensporn handelt es sich um eine chronische Ansatzreizung eines Bindegewebsstranges bzw. der kleinen Fußmuskeln an der Ferse. Die Betroffenen beklagen tiefsitzenden, bei jeder Bewegung auftretenden Fersenschmerz. Dieses Beschwerdebild stellt, ähnlich wie die Achillodynie, eine erhebliche Belastung für die Betroffenen dar. Insbesondere morgens oder nach längerem Sitzen schmerzt die Ferse sehr unangenehm, eine Belastung ist anfangs kaum möglich. Ursachen der Erkrankung sind in Fußfehlformen wie Knick-Platt-Fuß-Fehlstellungen, Übergewicht, Überlastung durch langes Stehen oder Gehen auf harten Böden und unpassendem Schuhwerk zu sehen. Sollten klassische konservative Methoden wie Einlagenversorgung, Ultraschallbehandlung, Röntgen-Schmerzbestrahlung zu keiner ausreichenden Beschwerdelinderung führen, bietet die Stoßwelle eine effektive Therapieoption

Ein großer Teil der Beschwerden und Schmerzen im Bewegungsapparat ist Folge von Muskelverspannungen. In besonders hartnäckigen Fällen entwickeln sich tief in der Muskulatur gelegene sogenannte muskuläre Triggerpunkte, die einen weit ausstrahlenden Schmerz hervorrufen können.  Konservative Therapien wie manuelle Therapie, Triggerpunktakupunktur, Triggerpunktinfiltrationen sind zumeist gut wirksam.

Bei Beschwerden trotz intensiver Therapie kann mittels Stoßwellenbehandlung dieser Triggerpunkte in einem hohen Prozentsatz eine deutliche Beschwerdelinderung erzielt werden.

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