Gesichtslähmungen sind für Betroffene eine sehr belastende Situation. Neben der Erschlaffung der Gesichtsmuskulatur treten häufig Schwierigkeiten auf, das Auge zu schließen, den Mund symmetrisch zu bewegen oder zu lächeln. Die Symptome gehen häufig mit einer Ausgrenzung vom sozialen Leben einher. Zudem treten oft lokale Komplikationen des Auges auf, wie etwa ausgetrocknete, entzündete Augen, Schäden der Hornhaut bis hin zur Erblindung.
Behandlung der Gesichtslähmung
Die Mehrzahl der akuten Gesichtsnervenlähmungen heilt nach einigen Wochen folgenlos ab. Die Standardbehandlung besteht aus einer medikamentösen Therapie, um die Genesung zu beschleunigen und weitere Komplikationen zu vermeiden.
Therapie bei dauerhafter Gesichtslähmung
Für Patient:innen, bei denen sich nach mehreren Monaten keine oder nur eine unvollständige Rückbildung einstellt bzw. eine dauerhafte Schwäche oder Asymmetrie der Gesichtsmuskulatur zurückbleibt, bietet die moderne Chirurgie verschiedene – auch minimalinvasive – Möglichkeiten, mit denen wir Beschwerden mindern oder die Lähmung sogar ganz aufheben können.
Statische Methoden helfen, die Gesichtszüge im Ruhezustand zu egalisieren. Hierzu zählen Augenbrauen-/ -lidstraffungen oder der Einsatz von Implantaten, die das Augenlid beschweren und so die Augenschließung ermöglichen.
Dynamische Methoden sind chirurgisch anspruchsvoller und haben zum Ziel, die aktiven Gesichtsbewegungen mithilfe von körpereigenen Transplantaten oder Nerventransplantaten wiederherzustellen. Selbst wenn ein Jahr oder länger vergangen ist, gibt es Optionen, um Bewegung und Ausdruck des Gesichts wiederzubeleben.
Aufgrund der Bedeutung der Gesichtsmobilität für die Mimik und Kommunikation ist eine fachkundige Beratung und Behandlung für Betroffene wesentlich. Unser Team besteht aus Ärzt:innen der HNO, Plastischen Gesichtschirurgie und Neurologie. Welche therapeutischen Möglichkeiten für Sie individuell in Frage kommen, besprechen wir gerne ausführlich mit Ihnen.