Suchen
Menü
Schließen

Angebote der Pränatalambulanz

Die meisten Kinder werden gesund geboren. Dennoch sind viele Eltern in Sorge um ihr ungeborenes Kind. Es gibt inzwischen vielfältige Möglichkeiten der vorgeburtlichen Untersuchungen, die Ihnen und Ihrem Kind ein höchstes Maß an Sicherheit bieten.

Durch die Ultraschalluntersuchung zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche kann das Schwangerschaftsalter auf wenige Tage genau bestimmt werden.

Wenn Sie es wünschen, kann bei dieser Untersuchung auch die sog. Nackentransparenz (NT) beim Kind gemessen werden. Unter der Nackentransparenz wird der schwarze Bereich (Flüssigkeit) im Nackenbereich des Kindes auf dem Ultraschallbild verstanden. Erfahrungen bei mehr als 100.000 Schwangerschaften haben gezeigt, dass diese Flüssigkeitsansammlung bei den allermeisten Kindern vorhanden ist. Wenn die Menge vermehrt ist, ist das Risiko für eine Chromosomenanomalie des Chromosoms 21 (Down-Syndrom), aber auch des Chromosoms 13 und 18 erhöht. Diese Risiko-Angabe kann dann die Basis für Ihre Entscheidung sein:

 

  • Entweder keine weiteren Tests durchführen zu lassen, wenn Sie dieses Risiko als gering ansehen.
  • Oder eine invasive Diagnostik (Entnahme einer Gewebeprobe vom Mutterkuchen oder von Fruchtwasser) durchführen zu lassen, wenn Sie dieses Risiko hoch einschätzen.

Der Vorteil eines invasiven Tests ist, dass er eine definitive Antwort über die Anzahl aller Chromosomen zulässt. Allerdings haben diese Verfahren ein Risiko von 0,3-0,5% für die Auslösung einer Fehlgeburt.

 

Die frühe Ultraschalluntersuchung kann auch andere Entwicklungsstörungen des Kindes aufdecken. Doch muss beachtet werden, dass zu diesem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft manche Veränderungen noch nicht erkannt werden können

 

Zahlreiche organische Fehlbildungen können bereits in diesem Schwangerschaftsalter entdeckt werden und Sie erhalten bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft Details der kindlichen Entwicklung.

Bei einer Amniocentese werden kindliche Zellen aus dem Fruchtwasser gewonnen und deren Erbträger anschließend analysiert. Zahlreiche Chromosomenstörungen können auf diese Weise mit hoher Sicherheit ausgeschlossen werden. Außerdem kann ein sog. "offener Rücken" (Spina bifida) weitgehend ausgeschlossen werden.

 

Das Ergebnis der Untersuchung liegt nach 10 Arbeitstagen dem Frauenarzt vor, anhand eines sog. Schnelltests (FISH-Test) kann eine Trisomie 21, Trisomie 13 und Trisomie 18 bereits nach 24 Stunden mit 97% Sicherheit ausgeschlossen werden. Auch das Geschlecht des Kindes kann im Rahmen des Schnelltestes bestimmt werden.

 

Wie wird die Amniocentese durchgeführt?

 

Nach sorgfältiger Desinfektion der Bauchdecke wird unter ständiger Ultraschallsicht eine sehr dünne Hohlnadel in die Fruchthöhle eingeführt, so dass das Kind nicht verletzt wird. Es werden 10-15 ml Fruchtwasser entnommen. Die Punktion selbst dauert nur ein bis zwei Minuten, die Fruchtwassermenge wird rasch wieder ausgeglichen. Unmittelbar nach der Punktion verschließt sich der winzige Stichkanal wieder, da das Gewebe sehr elastisch ist

Die Untersuchung des kindlichen Herzens mit Ultraschall ist Bestandteil der weiterführenden Organ-Diagnostik und sinnvoll z.B. bei einem angeborenen Herzfehler eines vorangegangenen Kindes, der Eltern oder in der weiteren Familie. Ebenso bei einigen mütterlichen Erkrankungen wie z.B. dem Diabetes mellitus. Die optimale Beurteilung des Herzens, seiner Funktion und der Blutflüsse ist zwischen der 19. und 23. SSW möglich. Zu einem späteren Zeitpunkt in der Schwangerschaft ist die Diagnostik häufig durch eine ungünstige Lage des Kindes und die schlechte Schalldurchlässigkeit der Rippen beeinträchtigt.

Mit der Ultraschalluntersuchung sind wir heute in der Lage, eine Vielzahl von kindlichen Erkrankungen zu erkennen bzw. auszuschließen. Die Ultraschalluntersuchung ist ein bildgebendes Verfahren, das nach heutigem Wissensstand keine negativen Auswirkungen beim ungeborenen Kind hervorruft. Der Organ-Ultraschall incl. der Echokardiographie ist wesentlich umfangreicher als der gemäß der Mutterschaftsrichtlinien vorgesehene Ultraschall in diesem Zeitraum. Neben speziellen Geräten erfordert er außerdem große Erfahrung des Untersuchers.

 

Was kann bei dieser Untersuchung beurteilt werden?

 

  • das altersentsprechende Wachstum, die Fruchtwassermenge und die Plazenta
  • das Aussehen und die Funktion aller sichtbaren Organe
  • der Blutfluss in der Nabelschnur und die Durchblutung der plazenta-versorgenden Gefäße

Die spezielle Organ-Sonographie wird von Ihrer Krankenkasse nur bei bestimmten Indikationen übernommen, so zum Beispiel bei Paaren mit einem bereits erkrankten Kind, bei Erbkrankheiten der Eltern, Erkrankungen der Mutter (z. B. Diabetes mellitus) bei Zwillingen, familiärer Belastung oder bei Auffälligkeiten im Rahmen der Screening-Untersuchungen. Möchten Sie einfach wissen, dass die Organentwicklung Ihres Kindes bisher gut verläuft, wird diese Untersuchung aber auch als Selbstzahlerleistung durchgeführt.

 

Immer mehr werdende Eltern fragen nach der Möglichkeit eines 3D/4D-Ultraschalls. Die Bilder sind faszinierend, jedoch ist dieses Verfahren für uns eine zusätzliche Technik bei speziellen Fragestellungen. Wir setzten dieses Verfahren nur dann ein, wenn wir weitere diagnostische Hinweise erwarten können.

 

Eine Ultraschalluntersuchung kann niemals alle körperlichen oder chromosomalen Fehler und bei weitem nicht alle Krankheiten eines Menschen aufzeigen.

Der Doppler-Ultraschall beruht auf einem besonderen physikalischen Effekt und stellt den Blutfluss in den kindlichen und einem Teil der mütterlichen Gefäße farbig und akustisch dar. Er birgt kein Risiko für die Schwangere oder das ungeborene Kind. Eine solche Untersuchung wird von Ihrem Frauenarzt z. B. veranlasst bei:

 

  • Vermindertem Wachstum Ihres Kindes
  • Verminderter Fruchtwasser-Menge
  • Bei kindlichen Fehlbildungen oder Erkrankungen
  • Präeklampsie
  • Kindlichen Infektionen
  • Früh-/oder Mangelgeburt in einer vorangegangenen Schwangerschaft
  • Mehrlingsschwangerschaften

Unsere Klinik hat sich u.a. auf Zwillinge und Mehrlinge spezialisiert. Die Mitbetreuung dieser Schwangerschaften beginnt bereits sehr früh mit der Beurteilung, ob jedes Ungeborene eine eigene Fruchthöhle und einen eigenen Mutterkuchen (Plazenta) besitzt. Teilen sich zwei Kinder eine Plazenta, so müssen sie engmaschiger sonographisch und dopplersonographisch überwacht werden, um ein Ungleichgewicht der Blutverteilung (sog. Feto-fetales Transfusionssyndrom, FFTS) mit einem hohem Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko für beide Kinder rechtzeitig zu erkennen und zu vermeiden.

 

Zwillinge haben ein höheres Risiko einer Fehlbildung als ein Einling, insbesondere nach einer in-vitro-Fertilisation (IVF, ICSI). Deshalb empfiehlt sich eine sog. sonographische Feindiagnostik in der 19.-22.SSW, um kindliche Erkrankungen auszuschließen oder nach der Geburt optimal behandeln zu können (siehe Organ-Ultraschall).

 

Im Rahmen einer Zwillings-oder Mehrlingsschwangerschaft kommt es häufiger zu vorzeitiger Wehentätigkeit, die unbehandelt zu einer Frühgeburt der Kinder führt. Die Frühgeburt ist mit vielen Problemen behaftet, die die Kinder lebenslang beeinträchtigen können. Unsere Klinik hat sich darauf spezialisiert, vorzeitige Wehen und deren Ursachen zu behandeln.

 

Manchmal lassen sich Wehen bei einem fortgeschrittenen Muttermundsbefund nicht mehr aufhalten. In enger Kooperation mit unserer Neonatologie wird der geeignete Geburtsmodus gesucht und die Kinder bereits intrauterin auf ein Leben außerhalb der Gebärmutter vorbereitet (Unterstützung der Lungenfunktion, Schutz der kindlichen Hirngefäße). Die Daten der Perinatalerhebung haben gezeigt, dass Kinder, die als "Frühchen" in den HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden geboren werden, die niedrigste Mortalitäts-und Morbiditätsraten in Hessen haben.

 

Die Empfehlung des Entbindungsmodus für Zwillinge hängt von vielen Faktoren ab:

 

  • Teilen sich die Kinder eine Fruchthöhle oder besitzen beide eine eigene Fruchthöhle?
  • Sind die Kinder in ihrem geschätzten Gewicht sehr unterschiedlich?
  • In welcher Position liegt das vorangehende Kind?

Höhergradige Mehrlingsschwangerschaften (Drillinge und mehr) sollten mit einem Kaiserschnitt entbunden werden. Um den Geburtsmodus mit Ihnen ausführlich besprechen zu können, sollten Sie sich sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin in unserer Pränatalambulanz vorstellen (Überweisung durch den Frauenarzt zur sog. "Geburtsplanung" i.d. 32./33.SSW).

Unterschiedliche Gründe sind dafür verantwortlich, dass ein Kind zu früh (vor der 37.SSW) geboren wird. Ein "Frühchen" erwartet viele Probleme, die es lebenslang beeinträchtigen können, so dass eine vorzeitige Entbindung vermieden werden oder die Schwangerschaft wenigstens um weitere Tage und Wochen verlängert werden sollte, um ein Kind optimal auf ein Leben außerhalb der Gebärmutter vorbereiten zu können (Lungenreifung, Schutz der kindlichen Hirngefäße). Wir sind ein interdisziplinäres Team aus Hebammen, Geburtshelfern und Neonatologen, die mit den Problemen der Frühgeburtlichkeit bestens vertraut sind.

 

Die Daten der Perinatalerhebung haben gezeigt, dass Kinder, die als "Frühchen" in den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden geboren werden, die niedrigste Mortalitäts-und Morbiditätsraten in Hessen haben.

 

Wenn bereits eine Frühgeburt in einer vorherigen Schwangerschaft stattgefunden hat, ohne dass Wehen zu verzeichnen waren, ist es ratsam, über eine sogenannte Cerclage zu sprechen. Bei einer Cerclage wird in einem kleinen operativen Eingriff ein Band um den Gebärmutterhals gelegt, um diesen für die weitere Schwangerschaft zu stabilisieren und somit eine erneute Frühgeburt zu vermeiden.

Vor der Geburt ist eine Vorstellung in der Klinik sinnvoll, um bereits viele Informationen über Ihren Schwangerschaftsverlauf zu erhalten und Ihre Wünsche rund um die Geburt zu erfahren.

 

Bei speziellen Fragestellungen und Besonderheiten in Ihrem Schwangerschaftsverlauf oder der Zeit vor Ihrer Schwangerschaft, sollten Sie sich in unserer Pränatalambulanz nach Terminvereinbarung mit einer Überweisung durch Ihren Frauenarzt vorstellen.

 

Besondere Gründe, sich in der Pränatalambulanz vorzustellen, sind z. B.:

 

  • Z.n. Kaiserschnitt
  • Plazenta praevia
  • Beckenendlage
  • Zwillinge und Mehrlingsschwangerschaften
  • Mütterliche Erkrankungen (z. Bsp. Herzfehler d. Mutter)
  • Bereits bekannte Erkrankungen des Ungeborenen