
Erfüllung in ihrem Beruf erlebt die studierte Diplom-Heilpädagogin und Kinder- und Jugendpsychotherapeutin, wenn ihre Schützlinge die unterschiedlichen Alters- und Entwicklungsstufen so normal wie möglich durchlaufen, ihre Lebenswünsche umsetzen und trotz ihrer schweren Erkrankung glücklich leben können. „Chronisch kranke Kinder und Jugendliche entwickeln eigene Vorstellungen vom Krankheitsgeschehen in ihrem Körper“, weiß die Krefelderin, die mit ihrer Arbeit fest in das Team der Ärzte und Schwestern eingebunden ist. Über ihre Ängste und Sorgen, die Wut und Trauer sprechen die jungen Patienten allerdings nur selten.
In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin und externen Partnern wie Schulen, Kindergärten, Logopäden oder Ergotherapeuten versucht Barbara Stüben deswegen, ihren Schützlingen andere Möglichkeiten zu bieten, ihre Gefühle auszudrücken und sich dadurch zu entlasten.
„Ziel der Therapie ist es, die Erkrankung zu verarbeiten und einen neuen Lebensweg zu finden“
Da auch bei Eltern im Falle einer schweren Erkrankung des Kindes viele Fragen, Angst, Hoffnung und Verzweiflung auftreten, bezieht Barbara Stüben in ihre Arbeit nicht nur das erkrankte Kind, sondern auch die Geschwister und Eltern mit ein. „Für die Betroffenen geht es darum, eine Fülle von Informationen verarbeiten zu müssen und die unvermeidbaren emotionalen Belastungen zu ertragen. Ziel der Therapie ist es, die Familie dabei zu unterstützen, die Erkrankung zu verarbeiten und einen neuen Lebensweg zu finden.“ Eine enge Beziehungsarbeit, die auch Barbara Stüben manchmal an ihre Grenzen führt: „Wenn ein Patient stirbt, gehe ich sehr betroffen und nachdenklich nach Hause – trotz aller professionellen Vorbereitung auf das Sterben.“
Für die Kinder versucht sie jedoch stets das Unmögliche möglich zu machen. Dank vieler ambitionierter Helfer und einer riesigen Schneekanone ging auch der Herzenswunsch eines jugendlichen Krebspatienten in Erfüllung, der sich vor einigen Jahren nichts sehnlicher wünschte, als an seinem Geburtstag noch einmal Schnee zu sehen.