Kann man Knorpelzellen transplantieren?

Breisach am Rhein

Die HELIOS Rosmann Klinik Breisach nimmt am deutschlandweiten KnorpelRegister teil.

Ist Gelenkknorpel einmal beschädigt, erneuert er sich nicht von selbst. „Patienten fragen mich dann oft, ob und wie lange ihnen eine Knorpelzelltherapie helfen kann“, sagt Dr. Dan Potthoff, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in der HELIOS Rosmann Klinik Breisach. Das Problem: Bislang gibt es nur wenige größere Studien zu diesem Thema – eine fundierte Antwort ist daher schwer.
Abhilfe schaffen soll das Ende 2013 ins Leben gerufene KnorpelRegister, eine breit angelegte Studie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), für die Patienten nach einer Knorpelzelltherapie über einen Zeitraum von zehn Jahren regelmäßig befragt werden. So entsteht eine riesige Datenbank, aus der sich bestimmen lässt, für welche Schädigung sich welche Methode am besten eignet.

Aktuell wird die Knorpelzelltherapie in erster Linie bei lokal begrenzten Knorpeldefekten, zum Beispiel am Knie oder am Sprunggelenk eingesetzt. Zur Verfügung stehen dabei zwei verschiedene Behandlungsmöglichkeiten: Bei den stammzellbasierten Verfahren wird durch einen Eingriff die Neubildung des Knorpels angeregt. „Leider entsteht hierbei aber nur der minderwertige Faserknorpel“, kennt der Oberarzt den Nachteil. Bei den Transplantationsverfahren, allen voran die sogenannte autologe Chondrozyten-Transplantation (ACT-Methode), wird hingegen körpereigenes Knorpelgewebe im Labor aufbereitet und in die defekte Stelle eingesetzt. „Das erfordert zwar viel Know-how – eignet sich aber auch für schwere, großflächige Schäden“, so der Experte.