Den Schulstart meistern: Tipps für Eltern
Pressemitteilung

Den Schulstart meistern: Tipps für Eltern

Berlin

Den Schulstart erwarten die meisten Kinder nach der Kita mit großer Neugier. Was Eltern machen können, um die Kinder in den ersten Wochen in der ungewohnten Umgebung zu unterstützen, erklärt Chefarzt Dr. Christian Haase aus den Helios Kliniken Schwerin.

Lernen, Hausaufgaben, Stillsitzen – der Schulalltag bringt Verantwortung und Erwartungen in das Leben von Kindern. „Machen sie den Kindern Lust auf Schule. Vermitteln sie, wie spannend und aufregend es dort sein kann und dass man viele neue Freunde kennenlernt“, so Dr. Christian Haase. Er ist Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie in den Helios Kliniken Schwerin. „Kinder lernen jeden Tag unglaublich viel, indem sie mit offenen Augen durch die Welt gehen und Fragen stellen. Die Vorfreude auf die Schule und das Lernen ist groß. Eltern sollten dies unterstützen, statt die Schule als Ernst des Lebens darzustellen.“ Es helfe auch nichts, dem Kind auf den letzten Drücker einen Wissensvorsprung vermitteln zu wollen. „Ein Schnellkurs mit Zahlen und Wörtern verunsichert nur“, erklärt der Chefarzt. „Wenn das Kind bis jetzt noch keine Addition geübt hat oder ein paar Wörter lesen kann, wird es das rechtzeitig in der Schule lernen.“ Ein zu hohes Anspruchsdenken löse eher Angst vor der Schule aus. „Wenn ein Vorschulkind freiwillig lesen lernen möchte, spricht allerdings nichts dagegen“, erklärt der Experte.

Machen sie den Kindern Lust auf Schule. Vermitteln sie, wie spannend und aufregend es dort sein kann und dass man viele neue Freunde kennenlernt.

Dr. Christian Haase, Chefarzt an den Helios Kliniken Schwerin

Die Schule ist ein großer Schritt in die Selbstständigkeit. Das ist nicht nur für die Kinder eine Herausforderung. Eltern müssen lernen, die Kinder ihre Aufgaben selbst erledigen zu lassen. Dr. Haase: „Manchmal kann es etwas dauern, bis sie den korrekten Lösungsweg bei den Hausaufgaben finden. Aber das Gefühl, selbst etwas zu erreichen, ist dann für die Kinder umso schöner.“ Deshalb sollten Eltern keinen Druck aufbauen, sondern das Kind unterstützen und in die richtige Richtung weisen.

Passt den Eltern etwas am Unterricht oder an den Lehrern nicht, sollten sie dies nicht vor dem Kind erörtern. Die Lehrer sind wichtige Bezugspersonen, das Lästern oder Schlechtreden kann sie verstören. „Im Gegenzug sollten sie ernstnehmen, wenn das Kind Probleme mit den Lehrern hat, sich unwohl fühlt oder öfter kränkelt. Machen Sie einen Termin mit der Lehrkraft aus, um über die Probleme zu sprechen“, rät Dr. Haase. Gibt es ältere Geschwister, die bereits zur Schule gehen, können diese auch von ihren Erfahrungen berichten.

Läuft alles gut in der Schule, ist ein Lob angebracht. Das Lob müsse aber angemessen sein, so Dr. Haase. Kinder merken schnell, wenn es automatisch kommt und nicht für ihre Leistung. „Wenn jeden Tag in der Woche die Hausaufgaben schnell und ordentlich erledigt wurden, ist das ein Lob wert. Oder wenn das erste Mal der Schulweg alleine gemeistert wurde.“

Wichtig ist, dass die Kinder den Spaß am Lernen behalten. Eltern sollten daher ihre Kinder stets ermuntern und Interesse zeigen. „Das fängt damit an, dass man die Kinder nach dem Schultag fragt, was sie heute alles gelernt und gemacht haben und was ihnen daran besonders viel Spaß gemacht hat“, so der Experte.

Mit diesen Tipps sollte der Schulstart für alle Beteiligten ein Kinderspiel werden.