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Besuchsverbot in Krankenhäusern: Wenn Distanz plötzlich Fürsorge bedeutet

Aufgrund der Corona-Pandemie ist der Besuch von Angehörigen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen aktuell streng untersagt. Auch Patienten in der Helios Klinik Zerbst/Anhalt können derzeit nicht besucht werden. Doch was macht es mit einem Menschen, wenn soziale Kontakte auf ein Minimum reduziert sind? Klinikseelsorger Helmut Markowsky spricht über das deutschlandweite Besuchsverbot und wie man trotzdem Kontakt halten kann.
01. April 2020
Ein generelles Besuchsverbot in Kliniken soll die Ausbreitung des Corona-Virus eindämmen und die Patientinnen und Patienten schützen– schließlich gehören sie aufgrund von Alter oder Vorerkrankungen zu den Risikogruppen.
"Auch, wenn die Maßnahmen für viele Menschen in Krankenhäusern und deren Angehörige eine große Belastung darstellen, sind sie wichtig und unbedingt einzuhalten, um jeden Einzelnen zu schützen", betont Helmut Markowsky. Er ist seit vielen Jahren Krankenhausseelsorger in der Helios Klinik Zerbst/Anhalt und weiß, was ein Besuchsverbot in Krankenhäusern für alle Betroffene bedeutet. "Ich weiß, dass die Betroffenen in der Klinik die Situation als sehr schwierig und herausfordernd empfinden", erzählt der Seelsorger. Vor allem ältere Patienten können die aktuelle Situation nur sehr schwer verstehen. So etwas hat es in ihrem langen Leben noch nie gegeben. Auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, wie die Grünen Damen und Herren, gehören altersbedingt oftmals zur Risikogruppe und können deshalb ihre Tätigkeit nicht mehr ausführen. Patienten fühlten sich ohne Besuch isoliert von der Außenwelt und könnten nur schwer ertragen, dass kein baldiges Ende der Situation in Aussicht ist. "Für die psychologische Gesundheit der Betroffenen und einen erfolgreichen Heilungsprozess ist die derzeitige Lage schlimm", sagt Helmut Markowsky.
Besuchsverbot in Krankenhäusern: Wenn Distanz plötzlich Fürsorge bedeutet
Die menschliche Nähe eines geliebten Menschen ist nur schwer zu ersetzen. Dennoch gibt es Wege, für Patienten und Angehörige sich in dieser Ausnahmesituation zu verbinden. In allen Helios Kliniken wird derzeit kostenloses und flächendeckendes WLAN angeboten, genauso wie kostenlose Telefongespräche. Das soll ermutigen, zumindest digital oder am Hörer Kontakt zu den Liebsten aufzubauen. Seelsorger Markowsky meint: "Regelmäßige handgeschriebene Briefe oder gemalte Bilder vom Enkelkind können große Freude bereiten und Trost spenden". Auch Videotelefonie oder Sprachnachrichten können den Kontakt so gut es geht aufrechterhalten. Kleine Geschenke und Grüße können gerne an der Rezeption der Helios Klinik Zerbst/Anhalt abgegeben werden.

Außerdem erzählt Pfarrer Markowsky von einer kindlichen Geste, die ihm besonders ans Herz geht: Immer mehr Kinder malen Bilder für Patientinnen und Patienten, damit sich diese in der schweren Zeit an den bunten Kunstwerken erfreuen können. "Kleine Gesten können in dieser Zeit sehr viel bewirken", meint er. Vor allem die Kleinsten können oft nicht verstehen, warum Oma oder Opa plötzlich keinen Besuch mehr bekommen dürfen – unabhängig davon, ob sie sich in einem Krankenhaus befinden oder nicht. In dieser Situation rät der Seelsorger ehrlich zu den Kindern zu sein: "Erzählen Sie keine Märchen. Kinder merken, wenn sie belogen werden. Versuchen Sie kindgerecht die Wahrheit zu sagen und zeigen Sie Ihren Kindern Perspektiven auf. Erklären Sie, dass Oma und Opa wieder besucht werden dürfen, sobald sich die Situation gebessert hat", rät der Seelsorger.  Viele Pfarrer und Psychotherapeuten bieten derzeit die Möglichkeit der telefonischen Seelsorge an. Das ist ein Weg, trotz geschlossener Kirchen und Praxen, den Kontakt zu Hilfesuchenden nicht zu verlieren. Auch Helios bietet unter (0800) 8 123 456 eine kostenlose psychologische Beratung am Telefon an. Die Psychologinnen und Psychologen sind Teil der Helios Arbeitsmedizin. Der Service ist rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche verfügbar. Seelsorger Helmut Markowsky legt jedem ans Herz, Sorgen und Ängste zu teilen - egal in welcher Form. Helios bietet über die Corona-Hotline u.a. auch psychologische Beratung an. Der Service ist rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche verfügbar. (0800) 8 123456 Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 110.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien. Rund 21 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2019 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,2 Milliarden Euro. In Deutschland verfügt Helios über 86 Kliniken, 123 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sieben Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,6 Millionen Patienten behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland fast 69.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin. Quirónsalud betreibt 51 Kliniken, 71 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15,4 Millionen Patienten behandelt, davon 14,6 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 37.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von über drei Milliarden Euro. Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.