Nun haben sich beide Frauen für einen mutigen Schritt entschlossen. Sie kehren zurück auf die Schulbank. Trotz Familienleben und nach langjähriger Berufstätigkeit – Elisa ist als Kranken- und Altenpflegehelferin durchgehend seit 2017 und Kristina als Pflegeassistenz seit 2008 am Standort – absolvieren die beiden Power-Frauen ab Oktober die Ausbildung zur Pflegefachfrau am Hanseklinikum.
„Wir sehen das als riesige Chance und freuen uns, etwas Neues zu lernen, um später mehr Verantwortung im Job übernehmen zu können“, sagt Elisa. Auch ein zukünftig unabhängigeres und flexibleres Arbeiten reize beide, machen sie deutlich. Aber es herrsche auch Respekt vor dem, was kommt, erklärt Kristina. „Wir sind ja keine 16 mehr. Die Schule liegt lange hinter uns, aber wir haben richtig Lust auf die Ausbildung und sind unglaublich dankbar, dass der Arbeitgeber uns diesen Schritt ermöglicht.“
Kristina habe schon lange die Ausbildung nachholen wollen, aber bislang fehlte die Zustimmung. Diese ist nun mehr als gegeben. Geschäftsführung und Pflegedirektion stehen absolut hinter der Personalentwicklung und auch die Kolleg:innen der Gerontopsychiatrie freuten sich für sie, versichern beide Frauen. Zudem gebe es von ihren Familien viel Unterstützung.
Mit dem Examen winken Elisa und Kristina nicht nur eine andere Gehaltsstufe, sondern auch die Sicherheit, langfristig in ihrem Beruf tätig sein zu können – unabhängig von gesundheitspolitischen Entwicklungen. Doch bis dahin heißt es drei Jahre lernen und vor allem auch die somatischen Fachbereiche durchqueren. Eine Umstellung, wie beide bestätigen. Ebenso das Rollenverhältnis. „Was heute unsere Kolleginnen und Kollegen sind, sind dann mehr oder weniger unsere Vorgesetzten“, sagt Kristina. Diese verzichteten nun erst einmal auf tatkräftige Unterstützung, doch sie freuen sich auch auf die Zeit, wenn beide wieder zurück auf der Gerontopsychiatrie sind. Und bis dahin gibt es ja noch die Praxiseinsätze in der Psychiatrie.