„Helios steht für Vielfalt. Internationale Fachkräfte bereichern unsere Kultur und unser Krankenhaus. Entscheidend für die Integration in Deutschland und Stralsund ist neben der beruflichen Entwicklung eine enge Begleitung bei allen weiteren anfallenden behördlichen und privaten Themen. Daher bin ich froh und dankbar, dass Mentoren aus dem Klinikum und die Bundesarbeitsagentur mit ihrer gesamten Expertise zur Seite stehen“, sagte Klinikgeschäftsführer David Kayser heute im Rahmen einer Feierstunde.
Die mexikanischen Mitarbeiter:innen sind Teil des Projekts „Specialized!“ der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesarbeitsagentur, welches sich schwerpunktmäßig an Ärztinnen und Ärzte aus Mexiko, Jordanien und Kolumbien wendet. Es hat zum Ziel, angehende Medizinerinnen und Mediziner, die in ihren Heimatländern aufgrund von Stellenmangel keine Beschäftigung finden, an Krankenhäuser in Deutschland zu vermitteln. In diesen Ländern herrscht eine massive Ärzteschwemme. 40.000 ärztliche Bewerbungen auf 6.500 Weiterbildungsstellen, so lautet die Bilanz in Mexiko, während in Deutschland 10.000 Ärzt:innen fehlen. Das Projekt sei daher eine Win-Win-Situation und eine wichtige Initiative, um dem Ärztemangel in Deutschland entgegenzutreten, erklärt Kayser.
Voraussetzung für das internationale Recruiting ist, dass in den Ländern gemäß den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO kein kritischer Mangel an medizinischem Personal sowie ein öffentliches Interesse an der Zusammenarbeit besteht. Insgesamt haben 163 Ärztinnen und Ärzte seit Programmbeginn 2017 ihre Arbeit in Deutschland aufgenommen. Weitere 34 befinden sich in der Vorbereitung und etwa 130 Kandidatinnen und Kandidaten stehen zur Vermittlung bereit, heißt es aus der ZAV. „Neben der konkreten Unterstützung von Kliniken und Krankenhäusern bei der Stellenbesetzung, ist unser zentrales Anliegen, neue Partnerländer zu erschließen und Netzwerke inner- sowie außerhalb Deutschlands aufzubauen“, beschreibt Friederike Meyer-Belitz, Programmkoordinatorin in der ZAV, die Ziele von Specialized!. „Auf diese Weise entwickeln teilnehmende Kliniken im ärztlichen Dienst mittelfristige Personalgewinnungsstrategien und es gelingt, junge Humanmediziner:innen langfristig an die Kliniken binden. Viele Häuser beschreiben das als wertvolle Investition z. B. im Vergleich zu dem kostspieligen Einsatz von Honorarärzt:innen“.
Thorsten Nappe, der Chef der Arbeitsagentur Stralsund, betonte vor allem die Bedeutung der neuen Fachkräfte für die Region. „Gerade in den akademischen Bereichen können wir unsere Personalbedarfe nur zum Teil mit einheimischen Arbeitskräften decken. Das wird sich auch in naher Zukunft nicht ändern. Daher bin ich froh, dass wir als Bundesagentur für Arbeit mit unseren internationalen Netzwerken hier unseren Beitrag für die Region Vorpommern-Rügen leisten können.“
Bereits vor über einem Jahr haben das Hanseklinikum und die ZAV die Vorbereitungen für den Start von Felipe de Jesus Sarlat Acuna (Chirurgie), Maria Enya Vazquez Urrutia (Chirurgie), Francisco Javier Denigris Ibarra (Psychiatrie) und Andres Emmanuel Bahena Cruz (Radiologie) in Stralsund getroffen. Seitdem lernen sie die deutsche Sprache und absolvieren derzeit einen B2-Sprachkurs, um in einigen Monaten die Fachsprachenprüfung abzulegen, die Voraussetzung für die Berufserlaubnis in Deutschland ist.