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Kleiner Patient mit großem Lächeln

Vor ein paar Wochen hätte niemand gedacht, dass der kleine Junge aus Angola wieder so schnell über die Flure des Klinikums flitzen kann. Ein breites Lächeln auf den Lippen zeigt, dass sich Alejandro* so weit weg von Zuhause sichtlich wohl fühlt. Zu verdanken hat er das Dr. Dennis Vogel.
10. Juni 2020

Denn bei Alejandro hatte sich ein Bruch des Schienbeins entzündet. Die Ärzte in Angola entschieden sich für eine Entfernung des erkrankten Knochens. Mit einem äußeren Festhalter wurde das Bein fixiert. Doch die Wunde heilte nicht richtig zu. Eine gefährliche Situation für den Jungen. Doch er hatte Glück: Die Hilfsorganisation Friedensdorf aus Oberhausen sorgte dafür, dass Alejandro in Siegburg behandelt werden konnte. Und das war höchste Zeit.

„Als der Junge sich erstmals bei uns vorstellte, zeigte sich anhaltend eine Entzündung des Restknochens und eine offene 20 cm lange Wunde an der Vorderseite des Unterschenkels“, erklärt Dr. Dennis Vogel. Er ist Chefarzt für Spezielle Orthopädische Chirurgie, Endoprothetik und Fußchirurgie am Helios Klinikum Siegburg und hat Alejandro behandelt. Dr. Vogel und sein Team mussten in einem ersten Schritt den erkrankten Anteil des Schienbeinknochens entfernen. Dann wurde ein gut durchbluteter Muskel in die Wundhöhlen an Gefäßen gestielt eingeschwenkt. Durch dieses Verfahren wird eine Infektion am Ort mit gut durchblutetem Gewebe bekämpft. Sechs Wochen wurde das Ganze mit einem äußeren Festhalter fixiert. „Danach haben wir das Wadenbein zur Überbrückung des knöchernen Defektes in das Schienbein mikrochirurgisch eingeschwenkt und mit Schrauben fixiert“, so der Mediziner weiter. Das ermöglichte dem Jungen nach langer Zeit endlich wieder aufzutreten. 

Zehn Wochen später konnten der äußere Festhalter entfernt werden und Alejandro konnte das Bein mithilfe einer Spezialschiene wieder voll belasten. „Die Herausforderung lag darin, die seit langer Zeit bestehende Infektion zur Ausheilung zu bringen und den großen Verlust der Haut und der darunterliegenden Muskulatur zu Verschließen sowie die knöcherne Defektsituation am Schienbein mit körpereigenem Gewebe zu rekonstruieren, damit der wiederhergestellte Knochen mit dem Jungen weiterwächst.“

Für Dr. Dennis Vogel sind diese Behandlungen eine Herzensangelegenheit. Mit großer Freude beobachtet er, wie der kleine Junge buchstäblich in ein neues Leben läuft, das ohne die Operation nicht möglich gewesen wäre. Alejandro ist bereits das zweite Kind, dem der Mediziner mit einem derart aufwendigen Verfahren helfen konnte. Und auch wenn der Abschied ein bisschen schwer fällt, freut sich das medizinische Team, dass Alejandro in einigen Wochen wieder zu seiner Familie nach Angola zurückkehren Kann.

Über Friedensdorf International

Bereits seit 1967 vermittelt die Hilfsorganisation Friedensdorf International aus Oberhausen verletzte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten, die in ihren Heimatländern nicht ausreichend medizinisch versorgt werden können, an deutsche Kliniken. Hier werden sie unentgeltlich behandelt und kehren nach erfolgreicher Rehabilitation in der Heimeinrichtung der Hilfsorganisation zu ihren Familien nach Hause zurück. In dieser Zeit lernen, beispielsweise den Umgang mit den Prothesen oder Medikamenten.

 *Name wurde zum Schutz der Persönlichkeit des Kindes geändert.

Pressekontakt:

Bianca Breuer

Referentin Unternehmenskommunikation

Telefon: (02241) 18-7291

E-Mail: Bianca.Breuer@helios-gesundheit.de

Kleiner Patient mit großem Lächeln