„Herzlich willkommen in Schwerin, bienvenido a Schwerin, marhaban bikum fi shifirayn!“ Mit diesen Worten hat Daniel Dellmann, Geschäftsführer der Helios Kliniken in Schwerin und Leezen heute acht internationale Ärztinnen und Ärzte in der Landeshauptstadt im Rahmen einer Feierstunde begrüßt. Sie alle sind Teilnehmer eines besonderen Projektes der Bundesarbeitsagentur. Es hat zum Ziel, angehende Medizinerinnen und Mediziner, die in ihren Heimatländern aufgrund von Stellenmangel keine Beschäftigung finden, an Krankenhäuser in Deutschland zu vermitteln.
„Specialized“ lautet der Titel des Projektes, das von der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesarbeitsagentur geführt wird und das sich schwerpunktmäßig an Ärztinnen und Ärzte aus Mexiko und Jordanien wendet. „In diesen Ländern sind die Bedingungen nicht einfach“, weiß Swantje Schwiemann, Integrationsbeauftragte der Helios Kliniken Schwerin. „In Mexiko zum Beispiel bewerben sich jährlich mehr als 40.000 Ärzte auf gerade mal 6.500 Weiterbildungsstellen zum Facharzt. Und in Jordanien schließen jährlich 5.000 Absolventen das Studium der Humanmedizin ab, aber nur 1.000 finden im Land eine Stelle.“ Eine ganz andere Situation dagegen in Deutschland: Überalterung und zu wenige Studienplätze haben zur Folge, dass jährlich 5.000 Mediziner zu wenig ausgebildet werden.“ Das Projekt „Specialized“ bringt diese beiden Problembereiche zusammen und macht daraus eine Win-Win-Situation“, so Schwiemann.
Von den derzeit 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Programm wurden nun neun in Westmecklenburg ausgewählt, sechs für Schwerin, drei für Leezen. Sie wollen Gynäkologin werden oder Anästhesist, Kardiologe oder Traumatologin. In ihren Heimatländern haben Sie bereits Deutsch gelernt und absolvieren hier nun einen fortführenden C1-Sprachkurs mit dem Ziel der Fachsprachenprüfung - Voraussetzung für die Berufserlaubnis in Deutschland. Im Ablauf der insgesamt 16 bis 20-monatigen Projektphase folgen dann Kenntnisprüfung, Approbation und Facharztausbildung in ihrer jeweiligen Abteilung.
Derzeit läuft der vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geförderte Fachsprachenunterricht für die Teilnehmer. „Wir bieten ihnen jedoch bereits jetzt praktische Einblicke in den medizinischen Klinikalltag“, erklärt Swantje Schwiemann. „16 Stunden pro Woche hospitieren sie in ihrem Fachbereich, lernen Abläufe kennen, schließen Kontakt und vielleicht sogar Freundschaften mit Kolleginnen und Kollegen. Das macht den späteren festen Einstieg ins Berufsleben an einem deutschen Krankenhaus einfacher.“