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Menschenleben retten mit Organspendenausweisen

Das Thema beschäftigt viele Menschen: Organspende ja oder nein. „Egal wofür man sich am Ende entscheidet, wichtig ist es, den eigenen Willen zu bekunden – zum Beispiel mit einem Organspendeausweis“, erklärt Dr. Ralph Tellkamp, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Helios Klinikum Salzgitter. Zum Tag der Organspende, der bundesweit am ersten Samstag im Juni (also am 4. Juni 2022) stattfindet, macht der Mediziner daher auf das wichtige Thema Organspende aufmerksam.
31. Mai 2022

Rund 9.000 schwer erkrankte Menschen warten in Deutschland auf ein lebensrettendes Spenderorgan. Doch nur den wenigsten von ihnen kann durch eine Lebendspende geholfen werden. Die meisten Organtransplantationen erfolgen, nachdem der Tod des Spenders festgestellt wurde.

Chance auf ein neues Leben

„Eine Organspende ist ein großartiges Geschenk – eine Chance auf ein neues Leben. Organempfänger und Familienangehörige wissen diesen Akt der Nächstenliebe zu schätzen“, weiß der Chefarzt. Meist verspüren die Betroffenen ewige Dankbarkeit gegenüber den Menschen, die mit einer Organspende geholfen haben – denjenigen, die sich zu Lebzeiten für eine Organspende entschieden haben und allen Menschen, die sich Gedanken machen über das Thema Organspende. Auch wenn die Identität des Spenders anonym bleibt.

Die postmortale Organspende, also die Organspende nach eingetretenem Tod, ist in Deutschland unter anderem im Transplantationsgesetz geregelt. Für die Feststellung des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls gilt die Richtlinie der Bundesärztekammer. Das bedeutet ein strenges Protokoll unter der Mitwirkung zweier Fachärzte mit langjähriger Erfahrung in der Intensivmedizin. Im Helios Klinikum Salzgitter sind neben Dr. Ralph Tellkamp noch ein weiterer Arzt der Intensivstation und eine Pflegekraft speziell für alle Fragen zur Organspende ausgebildet.

Ein Spenderorgan zu erhalten, ist für Betroffene ein großes Geschenk. Menschen erhalten die Chance darauf oft erst dann, wenn ein anderes Leben erlischt. Sämtliche lebenserhaltende Funktionen, die Atmung, das Bewusstsein und Sinneswahrnehmungen finden nicht mehr statt. „Nur durch die künstliche Beatmung und die Behandlung auf einer Intensivstation ist es möglich, dass bestimmte Körper- und Organfunktionen für eine Zeit nach dem Eintritt des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls erhalten bleiben“, erklärt Henning Bolle von der Deutschen Stiftung für Organtransplantationen, Region Nord.

Rechtliche Voraussetzungen für eine postmortale Organspende ist neben der Feststellung des Hirntodes die Einwilligung des Verstorbenen zu Lebzeiten. Dies kann mündlich oder schriftlich mitgeteilt werden. Die Entscheidung des Verstorbenen ist bindend. Wenn sich nach einer schweren Gehirnverletzung jeder Art abzeichnet, dass der irreversible Hirnfunktionsausfall zu erwarten ist oder eintritt, werden die Ärzte der Intensivstation das Gespräch mit den Angehörigen suchen. Sie sind nach dem Gesetz verpflichtet, den Patientenwillen zur Organspende festzustellen.

Den Willen zu Lebzeiten festhalten

Wenn weder eine schriftliche Verfügung – wie etwa der Organspendeausweis oder eine Patientenverfügung – noch eine ausdrückliche Ablehnung durch den Patienten vorliegt, werden zunächst die nächsten Angehörigen nach dem bekannten tatsächlichen oder mutmaßlichen Willen des Verstorbenen befragt. Seit dem 1. März 2022 ist zudem eine Auskunft aus dem Register für Erklärungen zur Organ- und Gewebespende zu der Frage einzuholen, ob der Patient eine Erklärung zur Organ- und Gewebespende abgegeben hat. Deshalb sei es sinnvoll, sich zu Lebzeiten mit diesem Thema auseinanderzusetzen und die eigene Entscheidung möglichst schriftlich mitzuteilen, um nicht den ohnehin durch den Todesfall schwer belasteten Angehörigen die Entscheidung aufzuerlegen, erklärt Dr. Christian Wagener von der Rechtsabteilung des Helios Klinikums Salzgitter.

Das Gespräch mit den Angehörigen soll deswegen einerseits über eine mögliche Organspende informieren. Andererseits soll es die Betroffenen in dieser schweren Phase emotional begleiten. „Wir möchten damit erreichen, dass die Familie eine stabile Entscheidung im Sinne des Verstorbenen trifft“, führt Dr. Ralph Tellkamp fort. Wer also bereits zu Lebzeiten die eigene Entscheidung zum Thema Organspende schriftlich oder zumindest mündlich mitteilt, kann seinen Angehörigen diese Last nehmen. Dabei gibt der Organspendeausweis die Möglichkeit, einer Organ-Gewebespende zuzustimmen, sie abzulehnen oder auch einzelne Organe oder Gewebe für eine Spende ausschließen.

Für alle Interessierten, die noch keinen Organspendeausweis besitzen, stellt das Helios Klinikum Salzgitter ab dem 4. Juni an der Information im Erdgeschoss kostenlos Ausweise und Infomaterial zur Verfügung.

Bildunterschrift: Ein Spenderorgan kann Leben retten. Dr. Ralph Tellkamp, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Helios Klinikum Salzgitter möchte die Organspende in der Region voranbringen.
Bildquelle: Helios Klinikum Salzgitter

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.

Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.

Pressekontakt:
Sabina Korkmaz
Unternehmenskommunikation und Marketing 
Telefon: (05341) 835-1532
E-Mail: sabina.korkmaz@helios-gesundheit.de 

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