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Ehrenamtliche Expertin bringt entscheidende Information

Die ehrenamtliche Pilzsachverständige Ilse Schopper wird spät abends zu einem Notfall ins Helios Klinikum Pforzheim gerufen – ein zweijähriges Kind mit Pilzvergiftung. Sofort macht sich die Rentnerin im 36 Kilometer entfernten Zaberfeld-Michelbach auf den Weg, denn bei Pilzvergiftungen ist schnelles Handeln geboten.
09. November 2022

„Die Eltern haben sich genau richtig verhalten“, berichtet Oberärztin Demirdelen. Sie haben den Pilz, von dem ihr Sohn abgebissen und sich daraufhin mehrfach erbrochen hatte, mit in die Kinder-Notfallambulanz am Helios Klinikum Pforzheim gebracht. Der kleine Junge zeigte zwar keine Anzeichen einer schweren Vergiftung, bei Pilzen sei aber immer Vorsicht geboten: „Gerade hochgiftige Exemplare lösen erst nach mehreren Stunden oder gar Tagen Symptome aus“, erklärt die Oberärztin. Die Einschätzung einer Fachperson sei daher „kolossal wichtig“.

Über die Giftnotrufzentrale wurde den Ärzten Ilse Schopper aus Zaberfeld-Michelbach im Kreis Heilbronn vermittelt. Sie ist eine von rund 500 ehrenamtlichen Pilzsachverständigen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie und bei Notfällen zum Teil bis in den Raum Calw unterwegs. Als sie gegen 23 Uhr im Helios Klinikum Pforzheim ankommt, kann sie den Pilz eindeutig als Karbolchampignon oder auch Karbol-Egerling identifizieren – ein schwach giftiger Pilz, der dem Speisechampignon zum Verwechseln ähnlich sieht, jedoch Magen-Darm-Beschwerden auslöst.

Durch die Gabe von Aktivkohle konnte dem Zweijährigen geholfen werden – Oberärztin Demirdelen: „Aktivkohle schmeckt unseren kleinen Patienten zwar überhaupt nicht, aber sie bindet Giftstoffe und verhindert, dass noch mehr davon vom Körper aufgenommen werden.“  Nach einer bis zwei Wochen bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr seien bei dem kleinen Jungen keine Auswirkungen mehr zu erwarten.

Bei Beschwerden sofort handeln

Ob schwachgiftig oder tödlich – bei Beschwerden nach Pilzverzehr ist schnelles Handeln angezeigt – denn hochgiftige Pilze führen an Organen wie Niere oder Leber zu irreparablen Schäden. „Von Erbrechen und Durchfall über Krampfanfälle und Schläfrigkeit bis hin zu Gelbsucht sind unterschiedlichste Symptome denkbar“, erklärt Oberärztin Bergüzar Demirdelen vom Helios Klinikum Pforzheim. Gerade bei Kindern gilt dann: „Ruhe bewahren, Giftnotruf anrufen und wenn möglich, Pilze oder Erbrochenes mitbringen“, betont sie. Neben Aktivkohle werden auch Magenspülungen, entkrampfende Medikamente oder das passende Antidot, also ein Gegengift, eingesetzt. Hierbei stimmen sich die Mediziner stets eng mit der Giftnotrufzentrale ab.

Die gute Nachricht ist: „Pilzvergiftungen wie die unseres kleinen Patienten kommen nur etwa ein- bis zweimal pro Jahr vor und gehen überwiegend glimpflich aus“, so Bergüzar Demirdelen – auch dank der Unterstützung durch ehrenamtliche Sachverständige wie Ilse Schopper. „Ihr Einsatz ist ihr nicht hoch genug anzurechnen – dafür wollten wir uns einfach bedanken.“

Beim Sammeln höchste Vorsicht geboten

Für Ilse Schopper ist dieser Einsatz nicht der erste in diesem Jahr, aber einer der ernsteren. „Wir haben ein starkes Pilzjahr, gerade Giftchampignons landen häufig in den Körben“, weiß die Expertin. Viele Sammler schicken Bilder ihrer Pilze oder kommen zur kostenlosen Korbkontrolle bei ihr zu Hause vorbei. „Aktuell können das auch mal zehn Kontrollen am Tag sein“, berichtet die Rentnerin, die auch Führungen und Kurse anbietet.

Das Thema Pilze sei aktuell richtig in, aber: „Die Leute nehmen das Sammeln oft zu leicht“, beobachtet sie. Etwa acht tödlich giftige Pilze wachsen in den hiesigen Wäldern, wie die Knollenblätterpilze oder einige Schirmlinge. Allzu oft entdecke Sie auch bei erfahrenen Sammlern solche Exemplare. „Es gibt leider keine Faustregel für giftige Pilze“, erklärt Schopper. Auch am Geschmack seien ungenießbare Sorten nicht zu erkennen – im Gegenteil: „Gerade die hochgiftigen Knollenblätterpilze sind sogar wohlschmeckend.“ Häufig sind es auch verdorbene oder zu wenig gegarte Pilze, die zu Vergiftungen führen. Ilse Schopper empfiehlt, zur Sicherheit immer eine Korbkontrolle durchführen zu lassen.


Das Klinikum der Goldstadt Pforzheim ist ein leistungsfähiges und modernes Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 500 Planbetten. Hinzu kommt eine Privatklinik mit 18 Planbetten. Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruprecht- Karls-Universität Heidelberg verfügt das Helios Klinikum Pforzheim über 15 Kliniken, zwei medizinische Institute und ist mit hochmodernen medizinischen Geräten ausgestattet. Etwa 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen täglich

dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten medizinisch kompetent und sorgfältig sowie nach dem aktuellen Stand der Medizin rund um die Uhr versorgt und betreut werden. Jährlich werden knapp 21.000 Patienten stationär und rund

55.000 ambulant versorgt. In der Klinik für Geburtshilfe erblicken pro Jahr knapp 1.600 Babys das Licht der Welt.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.

Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.

Pressekontakt:

Christina Schwara
Tel.: 07231/969-45679
E-Mail: christina.schwara@helios-gesundheit.de

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