Zum Thema „Künstliche Hüft- und Kniegelenke: Kleine Schnitte – große Wirkung“ können sich interessierte Bürger am Dienstag, 5. März, um 18 Uhr bei der „Patientenakademie“ der Helios Albert-Schweitzer-Klinik Northeim informieren. Referent ist Prof. Dr. Stefan Kolbeck, Chefarzt der Endoprothetik und Gelenkchirurgie an der Klinik. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Mehr als 400.000 künstliche Gelenke werden in Deutschland pro Jahr in Hüfte und Knie eingesetzt. Je nach Gesundheitszustand des Patienten gibt es dabei unterschiedliche Prothesen und OP-Methoden, die genutzt werden können. Der Verschleiß des Hüft- oder Kniegelenks (Arthrose) gehört deutschlandweit zu den häufigsten Erkrankungen bei Menschen im fortgeschrittenen Alter. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.
Wenn konservative Maßnahmen wie Physiotherapie oder auch Medikamente nicht mehr ausreichen, kann ein Kunstgelenk bei Patienten mit Hüft- oder Kniebeschwerden wieder ein schmerzfreies Leben und Beweglichkeit ermöglichen. In seinem Vortrag erläutert Kolbeck die aktuellen Behandlungs- und Operationsmethoden. „Wenn bei Kniegelenken nicht das gesamte Gelenk durch die Erkrankung betroffen ist, besteht beispielsweise die Möglichkeit, nur den erkrankten Teil durch eine sogenannte Schlittenprothese zu ersetzen. Die gesunden Bereiche des Gelenks und wichtige Bandstrukturen wie die Kreuzbänder bleiben so erhalten“, sagt Dr. Kolbeck. „Die Prothese wird über einen kleinen Hautschnitt von etwa sechs bis acht Zentimetern eingebracht. Dies ermöglicht eine schnellere Genesung, bessere Wundheilung und später eine optimale Funktion des Gelenks.“
Auch beim Einbau von künstlichen Hüftgelenken hat sich in den letzten Jahren die minimalinvasive Methode bewährt. Hierbei wird ohne Durchtrennung der aufliegenden Muskulatur das Hüftgelenk über einen relativ kleinen Hautschnitt eröffnet und die entsprechende Hüftprothese eingebaut. Dies hat zur Folge, dass die Patienten schon am Tag nach der Operation mit Gehstützen wieder selbstständig gehen können. Nach vier bis sechs Tagen schließt sich dann typischerweise eine Reha an.
„In meinem Vortrag werde ich die einzelnen Schritte der Operationen erläutern und auch die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Operationsmethoden darstellen. Zudem bin ich gerne bereit, individuellen Fragen zu beantworten und nach dem Vortrag Einzelgespräche zu führen“, sagt Dr. Kolbeck.