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Kliniken im Notfall auch weiterhin aufsuchen

Aktuell wird die Corona-Pandemie auch für Menschen zur Gefahr, die nicht mit dem Virus infiziert sind. Und zwar dann, wenn sie bei zeitkritischen Erkrankungen zu lange abwarten.
24. April 2020

„Momentan kommen beispielsweise deutlich weniger Patienten mit den Symptomen eines Herzinfarkts in die Notaufnahme. Das liegt zum einen daran, dass Patienten Angst haben, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, zum anderen möchten sie das Krankenhauspersonal in der derzeitigen Situation nicht mit vermeintlichen Lappalien belasten“, berichtet Dr. med. Ingo Wallert, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am Helios Klinikum Niederberg.

Beide Sorgen sind unbegründet: „Wir separieren die Patienten bereits bei der Aufnahme. Sowohl die Untersuchung als auch die stationäre Behandlung von Corona-Verdachtsfällen und -Infizierten erfolgt räumlich getrennt von anderen Patienten. Unsere Notfallversorgung sowie auch die Entbindung in unseren Kreißsälen sind weiterhin rund um die Uhr für die Menschen gewährleistet“, fügt er noch hinzu.

Von ärztlichen Kollegen aus anderen Regionen und teilweise auch aus anderen Ländern weiß der Chefarzt, dass das Phänomen der zu spät aufgesuchten Notaufnahmen in der aktuellen Ausnahmensituation nicht nur in Velbert ein Problem ist: „Ich befürchte, dass viele denken, ‚was von alleine kommt, geht auch von alleine wieder‘. Aber diese Einstellung ist fatal, insbesondere bei einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt. Hier zählt jede Minute. Und je später wir mit der Behandlung beginnen können, desto gravierender sind die Folgen.“

Deshalb sein dringender Appell an die Bevölkerung: „Wenn es um die Gesundheit geht, kann Zurückhaltung lebensgefährlich sein. Bitte rufen Sie bei Symptomen, die auf einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt hindeuten, umgehend die Notfallnummer 112 an und suchen Sie bei anderen Notfällen auch weiterhin umgehend die Notaufnahmen der Krankenhäuser auf.“
 

Kliniken im Notfall auch weiterhin aufsuchen