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Palliative Care für die bestmögliche Begleitung von Menschen in der letzten Phase ihres Lebens

Der Tod gehört zum Leben dazu. Doch trotzdem wird das Thema häufig verdrängt. Anita Meyer ist eine unserer Kolleginnen und Kollegen, die sich für eine Weiterbildung im Bereich Palliative Care entschieden haben. Palliative Care bietet hierbei eine ganzheitliche Sicht auf Patientinnen und Patienten, die sich in der letzten Phase ihres Lebens befinden - ebenso wie auf die Angehörigen. Das Hauptziel: Die bestmögliche Erhaltung der Lebensqualität bis zum Tode.
09. Juni 2021

Anita Meyer ist dem Tod in ihrem Leben schon oft begegnet. Nicht nur im Privaten, sondern auch in ihrer beruflichen Tätigkeit als Gesundheits- und Krankenpflegerin. Seit 13 Jahren arbeitet sie auf der neurologischen Station der Helios Kliniken Mittelweser in Nienburg. Wie auch viele ihrer Kolleginnen und Kollegen hat sie sich zur Weiterbildung „Palliative Care“ entschieden. Doch was bedeutet das genau?  

Die Palliative Care umfasst die Betreuung und die Behandlung von Menschen mit unheilbaren oder lebensbedrohlichen Krankheiten. Ziel ist es, den Patientinnen und Patienten eine ihrer Situation angepasste, optimale Lebensqualität – idealerweise mit den geringstmöglichen Schmerzen - bis zum Tode zu gewährleisten und die nahestehenden Bezugspersonen angemessen zu unterstützen. 

„Der Sterbeprozess ist genauso intim wie die Geburt“, erläutert Anita Meyer. „Es ist wichtig, dass wir als Pflegepersonal hier auch das richtige Feingefühl aufweisen, nicht nur gegenüber den Patientinnen und Patienten, sondern auch den Angehörigen. Die Angehörigen sollten merken, dass die Pflegekraft im Hintergrund immer für sie da ist, ohne dabei aufdringlich zu wirken.“

Die Weiterbildung, die einmal wöchentlich stattfindet und insgesamt 160 Stunden umfasst, beinhaltet daher auch ein sehr weites Spektrum an Themen. „Wir befassen uns neben rechtlichen und ethischen Fragen u.a. auch mit der psychosozialen Begleitung Sterbender, mit alternativen Schmerztherapien und komplementären Pflegemöglichkeiten, aber auch mit Themen wie Tod und Sterben in anderen Kulturen“, erläutert die Gesundheits- und Krankenpflegerin. 

„Unser aller Leben sind endlich. Das Sterben ist ein Teil des Lebens und es ist wichtig, sich auch damit zu beschäftigen“, so Anita Meyer. „Manche Menschen haben auch Berührungsängste, wenn ein Mensch stirbt. Sie sind distanziert und halten Abstand. Dabei ist es wichtig, auf die Person zuzugehen und so normal wie möglich mit ihr umzugehen.“

Auch Pflegedirektorin Şemsi Tüzün unterstützt die Weiterbildung. „Ich freue mich, dass sich so viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hierfür entschieden haben. Die richtige Begleitung der betroffenen Patienten und Angehörigen ist immens wichtig, um allen diese schwierige Zeit so gut wie möglich zu erleichtern. 

Bei der Weiterbildung handelt es sich um ein EU-gefördertes Projekt für die niedersächsische Region, welches durch die NBank abgewickelt wird. Anita Meyer kann ihre Fortbildung in Nienburg durchführen, Veranstalter sind die Pflegepioniere aus Oldenburg. 

Wir wünschen Anita Meyer weiterhin viel Erfolg für ihre Weiterbildung und danken ihr, dass sie diesem sensiblen, aber umso bedeutsameren Thema die Plattform bietet, die es auch benötigt. 
 

Palliative Care für die bestmögliche Begleitung von Menschen in der letzten Phase ihres Lebens