Markus Bauer hat am 1.9.2019 die Position als neuer Chefarzt der Gastroenterologie in den Helios Kliniken Mittelweser angetreten. Der gebürtige Dortmunder ist nun auch räumlich im Landkreis Nienburg angekommen und lebt mit seiner Familie in Marklohe.
„Ich wurde hier von einem großartigen Team aufgenommen, so dass mich schnell einarbeiten konnte“, so Bauer.
Er blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. „In personeller und medizinischer Hinsicht haben wir für unsere Patienten viel erreichen können. Wir konnten unsere Abteilung personell um unseren Oberarzt Johannes Schäfer und zusätzliche Assistenzarztpositionen erweitern. Mit meiner Person eingerechnet sind wir nun 10 Ärzte im gastroenterologischen Team“, freut sich Bauer.
Auch wurden neue Stellen der sog. Stationsmanager geschaffen. Diese bilden eine Schnittstelle zwischen Arzt, Pflege und Patient und übernehmen viele delegierbare Aufgaben, z.B. im Bereich der Dokumentation, Organisation und Terminvereinbarungen.
Im Bereich der Diagnostik und Behandlung hat sich Bauer für technische Neuerungen eingesetzt, die nicht nur schonendere Methoden, sondern auch eine Erweiterung des Portfolios mit sich bringen. „Wir innerhalb eines Jahres diverse moderne Geräte angeschafft, die uns deutlich mehr Möglichkeiten bieten. Der Wert liegt insgesamt bei über 100.000 Euro.“
Alleine schon 30.000 Euro war ihm seine neueste Investition wert: Ein Koloskop mit einem steuerbaren Ballon, welches sich den Druckverhältnissen des Darms automatisch anpasst. Es bietet für die gastroenterologische Abteilung der Helios Kliniken Mittelweser gleich zwei Innovationen gleichzeitig. Im Bereich des Dickdarms können die sonst schwer zu findenden, versteckten Polypen hinter den Falten im Darmgewebe sichtbar gemacht werden und direkt mit dem Gerät entfernt werden. Auch an schwierigen Stellen, wo es viele Kurven und Verschlingungen gibt, kann sich das Gerät stabilisieren und präzisere Eingriffe ermöglichen.
Das Gerät bietet darüber hinaus die Möglichkeit, Untersuchungen des Dünndarms durchzuführen, die sog. Doppel-Ballon-Enteroskopie. Hier wird ein zusätzlicher Ballon über den Arbeitskanal eingebracht. So kann der Dünndarm – der vier bis sechs Meter misst - aufgefädelt werden, so dass dieser damit auch von innen diagnostiziert und behandelt werden kann. „In der Vergangenheit wurden diese Patienten zur Behandlung verlegt, nun können wir dieses im Hause auch für die Region mit anbieten“, erläutert Bauer.
Eine weitere Anschaffung ist ein Endoskop mit einem sog. Full Thickness Device (FTRD) - eine transparente Kappe an der Spitze des Endoskops, auf welcher ein großer Metallclip angebracht ist. Hiermit wird die sog. Vollwandreseketion ermöglicht, ein Verfahren, mit dem auch größere Darmpolypen schonend und endoskopisch entfernt werden. Darmkrebs kann so frühzeitig vorgebeugt werden – und zwar ohne Operation.
Auch können Darmspiegelungen nun mit Kohlendioxid statt mit Raumluft durchgeführt werden. Dadurch sind die Untersuchungen über eine längere Dauer möglich und es entstehen weniger Beschwerden.
Last but not least wurde auch die Raumsituation erweitert: Durch zusätzliche Kapazitäten können Untersuchungen in mehreren Räumen gleichzeitig stattfinden.
„Am Ende zählt für uns der Vorteil für den Patienten“, so Bauer. „Durch unsere neuen Maßnahmen konnten wir die Krankenhausaufenthalte für die Patienten verkürzen und den Patienten eine schnelle und präzise Diagnostik und Therapie ermöglichen.“
Und was bringt die Zukunft? „Ich habe noch viele Möglichkeiten im Blick, die ich gerne einführen möchte.“ Wir sind gespannt!